0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady
Todesurteil aus!
Ich hielt den Atem an, als Bandor sich in Bewegung setzte. Mit jedem Schritt, den er zurücklegte, wuchs die Gefahr für die Königin der Wölfe, endgültig ihr dämonisches Leben zu verlieren.
Wurde damit auch Luparo getötet?
Ich wußte von der gefährlichen Doppelexistenz, die Lupina und ihr Sohn führten. Ob es Bandor bekannt war, stand in den Sternen.
»Er darf sie auf keinen Fall töten!« zischte ich Suko zu. »Ich werde ihr den…«
Ein Schrei unterbrach mich. Bandor hatte ihn ausgestoßen. Er ruckte plötzlich herum, schien meine Gedanken gelesen zu haben, und im nächsten Augenblick vergaß er alles.
Freunde waren wir nie gewesen, auch keine Feinde. Wie er mir allerdings entgegenkam, das roch sehr nach einer Feindschaft, und ich hatte erlebt, mit welch einer Meisterschaft er es verstand, sein Schwert zu führen.
Das wollte er mir beweisen, durch meinen Tod!
Blitzschnell überbrückte er die Distanz. Ich stand für einen Moment starr, weil ich zu überrascht war und nichts tun konnte. Das nutzte Bandor aus.
Sein gewaltiger Körper spannte sich noch einmal, dann fuhr die Klinge von oben nach unten auf mich zu, um mich in zwei Hälften zu spalten…
***
Suko erwies sich in diesen Augenblicken als Lebensretter. Er hatte die gesamte Szene mit großer Skepsis betrachtet. Zu viele Unklarheiten gab es noch, und er wollte nicht, daß sich sein Freund John Sinclair in eine sinnlose Gefahr begab.
Leider stand der Inspektor zu ungünstig. Er konnte John nur zu einer Seite hinschleudern, und dann würde er haargenau auf das Dreieck zufallen.
Der Schlag traf den Geisterjäger in dem Augenblick, als Bandor seine Klinge hoch über den Kopf schwang. Es war ein kraftvoller, harter Hieb, und er katapultierte John Sinclair nicht nur in das Dreieck mit den verblassenden Seiten hinein, sondern wuchtete ihn auch gegen Lupina, die dem Ansturm nichts entgegenzusetzen hatte und gemeinsam mit dem Feind zu Boden ging.
Suko konnte sich um seinen Partner nicht mehr kümmern, denn Bandor brüllte vor Wut und Enttäuschung furchtbar auf. Der mörderische Schlag hatte gefehlt, die Wucht trieb den Urmenschen nach vorn, die Klinge wurde zu einem blitzenden Halbkreis, fuhr mit der Spitze über den Steinboden und wirbelte eine bogenartige Funkenspur in die Höhe.
Suko wußte genau, daß Bandor nicht nur John Sinclair erledigen wollte, sondern nun auch ihn, denn er hatte dem Geisterjäger das Leben gerettet und damit genau das getan, was der Dämonenjäger nicht wollte.
Der Chinese bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Raubtieres zur Seite. Es war sein Glück, denn Bandor fuhr sofort wieder herum, schleuderte seine Arme und damit auch die Klinge vor, um seinen Gegner zutreffen.
Wieder fehlte er. Im Kreis drehte er sich, stoppte plötzlich und sah Suko im Hintergrund der Höhle.
Nichts hielt ihn mehr.
Bandor rannte vor. Er vernahm zwar Sukos Ruf, aber der konnte ihn nicht stoppen. Die Instinkte des Urmenschen brachen voll in dem Dämonenjäger durch.
John Sinclair und Suko hatten etwas getan, was ihm gegen den Strich ging. Nach seiner Moral gab es dafür nur eine Strafe.
Die des Todes!
Das wußte auch Suko. Er hatte es leicht durch die Reaktionen des Mannes herausfinden können, und ihm war klar, daß er jetzt in einer großen Gefahr schwebte.
Suko hätte ihn mit Kugeln stoppen können, dann wäre Bandor vernichtet gewesen und wahrscheinlich auch Professor Chandler, der danach nicht mehr zurückkonnte.
Wie sollte sich Suko entscheiden?
Aus dem Dreieck hörte er seltsame Geräusche, konnte sich leider nicht darauf konzentrieren, denn Bandor stellte eine zu große Gefahr für ihn dar.
Einem Kampf konnte Suko nicht mehr ausweichen!
Der Dämonenjäger kam. Leicht geduckt ging er. Kaum ein Laut war zu hören, da er die Beine vorsichtig bewegte. Noch hatte Suko Zeit, nach einer Möglichkeit oder Chance zu suchen, doch diese Sekunden schmolzen dahin, und ihm blieb eigentlich nur eine Chance, Bandor für eine gewisse Weile zu stoppen.
Bevor das Schwert den Chinesen erreichen konnte, hatte dieser seinen Stab gezogen. Für die Zeitspanne von fünf Sekunden gelang es ihm, die Zeit anzuhalten, wenn er ein bestimmtes Wort rief.
»Topar!«
Es hallte dem anderen entgegen, der im selben Moment zu einer Figur wurde.
Bandor konnte nicht mehr weiter. Er fror in der Bewegung ein und war auch nicht mehr fähig, seine gefährliche Waffe zu schwingen. Suko überwand rasch die trennende Distanz und fixierte vor allen
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