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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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Stolz der Schule, wenn ich Ihnen sage: die begabteste Schülerin, die seit Langem hier war. Das wurde mir von allen Kollegen bestätigt.«
    Sie gingen den Gang vom Seiteneingang zum Lesezimmer hinab. Ab und zu kamen sie an einer Gruppe von Schülern, Schülerinnen oder Lehrern vorbei.
    »Der Hausmeister sagte mir, dass Sie draußen Posten bezogen hätten, um die Verandatür im Auge zu behalten, Mister Decker. Das war sehr umsichtig. Sahen Sie irgendjemand?«
    »Ja. Gleich, als ich hinauskam, bogen zwei Schüler um die Kurve neben dem Gesträuch. Ich kenne ihre Namen nicht, würde aber die Gesichter wiedererkennen. Allerdings war es etwa fünf bis zehn Minuten, nachdem ich den Mord entdeckt hatte.«
    Alf schob die Unterlippe vor und wiegte den Kopf zweifelnd hin und her. »Unwahrscheinlich, dass sich der Mörder so lange in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben soll. Dennoch müssen wir diesem Hinweis natürlich nachgehen. Würden Sie mir dabei behilflich sein, Mister Decker?«
    »Selbstverständlich, Mister Lundquist. Was kann ich tun?«
    »Versuchen Sie doch einmal, diese beiden Schüler aufzutreiben.«
    »Ja, Sir. Ich hoffe, dass sie noch nicht nach Hause gegangen sind.«
    Phil drehte sich um und hielt Ausschau nach Direktor Willies. Aber von ihm war nichts zu sehen. Phil ging ins Vorzimmer und fragte Mrs. Crickle. Sie deutete stumm auf die Verbindungstür, die ins Offic’e des Direktors führte.
    »Ist er allein?«, fragte Phil.
    Mrs. Crickle nickte stumm.
    Phil klopfte an die Verbindungstür und schob sie auf. Die Glatze von Direktor Willies leuchtete über die Bücherstapel hinweg, die seinen Schreibtisch bedeckten und kaum ein Plätzchen freiließen.
    »Ach, gut, dass Sie sich einmal sehen lassen!«, stöhnte Willies und erhob sich. »Bitte, schließen Sie doch die Tür, Kollege Decker.«
    Wortlos drückte Phil die schalldicht gepolsterte Tür hinter sich ins Schloss. Willies war um den Schreibtisch herumgekommen und krächzte aufgeregt: »Was hat denn das zu bedeuten? Die Mordkommission? Ist denn tatsächlich jemand umgebracht worden? Diese Queal, ja? Ich habe absichtlich vermieden, mit jemand ins Gespräch zu kommen. Ich wollte unbedingt vorher mit Ihnen gesprochen haben.«
    »Ich kann Ihnen noch gar nichts sagen. Bisher steht nur fest, dass Honda Queal ermordet wurde.«
    »Woher weiß man denn das schon so sicher? Die Untersuchungen sind doch gerade erst angelaufen!«
    »Honda Queal ist erdrosselt worden. Mit einem Strick oder etwas Ähnlichem, der nicht mehr da ist.«
    »Das ist ja eine Katastrophe! Wie…«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche. Der Leiter der Mordkommission möchte unverzüglich zwei Schüler vernehmen, deren Namen ich nicht kenne. Der eine ist groß, blond, breitschultrig, der andere kleiner, schwarzhaarig und sehr dunkelhäutig. Er…«
    Phil beschrieb die beiden Jungen, die er auf dem Weg gesehen hatte.
    Der Direktor nickte nach einiger Zeit und riss die Tür zum Vorzimmer auf.
    »Mrs. Crickle, suchen Sie bitte die beiden Schüler Bob Snewdon und Tonio Seratti. Die Mordkommission möchte die beiden unverzüglich sehen.«
    Willies knallte die Tür wieder zu, zog ein blütenweißes Ziertuch aus der Jackentasche und tupfte sich die Stirn ab.
    »Die Queal!«, seufzte er. »Honda Queal! Ich kann es noch nicht glauben. Es ist eine Katastrophe! Ein Mord im College! Der Wirbel in den Zeitungen! Wahrscheinlich wird sogar das Fernsehen auf kreuzen! Und die Briefe der Eltern! Daran darf ich gar nicht denken!«
    Phil rauchte schweigend. Ein junges Mädchen war umgebracht worden. Aber das einzige, das den College-Direktor interessierte, war der Ärger, den dieses Verbrechen für ihn nach sich ziehen konnte.
    »Ich gehe noch einmal zur Mordkommission«, sagte Phil. »Vielleicht gibt es schon einige Anhaltspunkte.«
    Willies nickte.
    »Ja, ja, tun Sie das, Mister Decker.«
    Der Unterricht war beendet worden. Überall standen Schülerinnen und Schüler in Gruppen zusammen. Aufgeregt debattierte man über den Mord.
    Als Phil die Tür zum Lesesaal erreicht hatte, kam ihm der FBI-Arzt entgegen. Phil gab ihm schnell ein Zeichen und sagte rasch: »Ich bin Professor Decker, ich habe den Mord entdeckt. Außerdem war Miss Queal eine Schülerin meiner Klasse. Mein Interesse für dieses furchtbare Verbrechen werden Sie jetzt vielleicht verstehen. Können Sie schon irgendetwas sagen?«
    Der Arzt begriff sofort.
    Im höflichen Umgangston sagte er: »Gern, Professor. Aber wissen Sie nicht einen Platz,

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