Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
Vom Netzwerk:
Bücher nach der einen Seite und wollte selbst nach der anderen Seite davonlaufen.
    Ich packte sie an beiden Armgelenken, drehte ihr die Arme auf den Rücken und schob sie auf die Tür zu, durch die sie gestern gekommen war, bevor sie bei mir mit dem unschuldigsten Gesicht der Welt vier Marihuana-Zigaretten kaufte.
    Sie wehrte sich. Sie strampelte, kreischte und keifte. Ich packte sie an den Ellenbogen, drückte sie fest gegen ihren Körper und stemmte sie hoch. Ich war überrascht, wie leicht sie war.
    Phil sah uns kommen und öffnete die Verandatür. Ich schob sie hinein und ließ sie los. Sie stieß einen gellenden Schrei aus.
    Und da sah auch ich Professor Morgans Leiche. Er sah fürchterlich aus.
    »Noch einer, den sie auf dem Gewissen hat«, sagte Phil hart.
    Das Mädchen drehte sich um und sah uns an. Ihre Augen glitzerten. Sie lächelte plötzlich und kam mit wiegenden Hüften auf uns zu. Dann lehnte sie sich herausfordernd gegen Phil.
    Er schob sie angewidert von sich.
    »Versuchen Sie’s nicht noch einmal«, sagte er leise. »Ich würde Ihnen eine runterhauen.«
    Das Mädchen presste die Lippen hart aufeinander, dass sie zwei weiße schmale Striche wurden. Sie hieß Petty. Lick und gehörte zur vorletzten Klasse.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was ihr von mir wollt, ihr bösen Männer«, schmollte sie und zog einen Flunsch.
    »Natürlich nicht«, sagte Alf. »Vor einiger Zeit warst du mit einigen anderen dabei, als Honda Queal sich ihren Lippenstift kaufte. In der vorigen Woche warst du in dem Geschäft und hast ausdrücklich einen Lippenstift von der gleichen Art verlangt. Die Verkäuferin wird dich wiedererkennen.«
    »Puh!«, sagte Petty.
    »Gestern Nachmittag gab Professor Morgan, den du verrückt gemacht hast, dir einen Wink. Er erzählte dir, dass Honda Queal im Leseraum auf Mister Decker wartete. Du hattest vor, sie in der Nacht durch den aus Chicago bestellten Killer umbringen 64 zu lassen. Aber nun musstest du handeln. Du sagtest Morgan, er solle sich keine Gedanken machen. Du würdest das schon erledigen. Du gingst in den Leseraum. Du schlugst Honda Queal nieder. Dann hast du sie mit deinem Gürtel erdrosselt.«
    Allmählich vollzog sich im Gesicht des Mädchens eine Wandlung. Der hochmütige Trotz wich allmählich. Dafür trat Unsicherheit in ihre Züge. Ihr Blick wurde immer geistesabwesender.
    »Aber auf einmal wurde die Tür abgeschlossen«, fuhr Phil schneidend fort. »Du warst zu Tode erschrocken! Wie leicht hätte der Hausmeister vorher einen Blick hineinwerfen können! Aber nun war ja die Gefahr gebannt. Du hattest sogar genug Kaltschnäuzigkeit, dich vom Tod deines Opfers zu überzeugen.«
    Petty Lick schlug die Hände vor die Augen, als ob Bilder auf sie einstürmten, die sie um keinen Preis der Erde sehen wollte. Aber gnadenlos fuhr Phil fort: »Du bandest deinen Gürtel wieder um und huschtest zur Verandatür. Durch das Fenster hast du hinausgesehen, Professor Morgan stand zwischen den Bäumen. Du gingst hinaus. Dieser Mann hat dich dabei beobachtet!«
    Phil zeigte auf mich. Ich fuhr an seiner Stelle fort: »Ich sah noch mehr. Du kamst aus der Verandatür heraus und liefst ein Stück den Weg entlang. Ein älterer Mann mit einer Brille trat aus dem Schatten einiger Bäume. Du zogst ihm das weiße Taschentuch aus der Jackentasche. Du nahmst etwas Kleines, was ich nicht erkennen konnte, aus deiner Handtasche. Du fuhrst damit über deine Lippen. Du drücktest deine Lippen in das Taschentuch und gabst es dem Mann zurück. Dabei hast du heftig auf ihn eingesprochen. Dann ließest du ihn stehen und gingst. Du kamst auf die Straße und sahst mich. Lächelnd kamst du auf mich zu, obgleich dir schlagartig klar geworden war, dass ich dich beobachtet haben musste. Und dann sahst du die Zigarette hinter meinem Ohr. Du sagtest dir, dass der Mord nicht vor morgen früh in den Zeitungen stehen konnte. Bis dahin konnte dir also von mir keine Gefahr drohen. Du sprachst mich an und kauftest vier Zigaretten. Dann gingst du weiter und sagtest später telefonisch Professor Morgan, dass ihr Konkurrenz hättet. Morgan sollte mir Snewdon und Seratti auf den Hals schicken. Sie sollten mich verprügeln, damit ihr die Konkurrenz loswürdet. Aber sie sollten dabei auch meine Taschen durchsuchen. Sie taten es. Sie nahmen mir nicht nur vierzig Dollar, sondern auch den Briefumschlag mit meiner Adresse ab, in dem ich einen Teil der Zigaretten aufbewahrt hatte. Nun brauchtest du nur meine Adresse und meine

Weitere Kostenlose Bücher