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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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wo wir uns ungestört unterhalten können?«
    Phil sah sich suchend um. Hier im Flur war wirklich nicht der richtige Ort für ein solches Gespräch. Zwanzig Neugierige hätten es mitgehört. Nach kurzem Nachdenken öffnete Phil einfach die Tür zum nächsten Zimmer. Es war der Lesesaal A 9, und er war leer.
    Sie gingen hinein, und Phil zog die Tür hinter sich zu.
    »Um ein Haar hätte ich mich verplappert, Decker«, murmelte der Arzt. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie neuerdings Professor sind. Um was geht es denn hier eigentlich?«
    »Wir suchen eine Bande, die das ganze College systematisch mit Marihuana verseucht«, erklärte Phil. »Aber es ist keineswegs gesagt, dass der Mord damit zusammenhängt. Was hat man denn bisher herausgefunden?«
    Der Doc zuckte die Achseln: »Nicht viel. Das Mädchen wurde mit einem Strick, einem schmalen Gürtel oder etwas dergleichen wahrscheinlich von hinten erdrosselt.«
    »Der Täter muss also verhältnismäßig kräftig gewesen sein?«
    »Das will ich nicht sagen. Jeder, der über durchschnittliche Kräfte verfügt, hätte es mit ein bisschen Glück fertiggebracht.«
    »Und was lässt sich über die Ermordete sagen?«
    Wieder zuckte der Arzt die Achseln.
    »Sie war schnell tot. Spuren einer Rauschgiftsucht habe ich nicht gefunden. Sie ist ungefähr achtundzwanzig Jahre alt und…«
    »Was?«, unterbrach Phil erstaunt. »Ist das Ihr Ernst, Doc?«
    »Na, also ich will mich nicht auf die Achtundzwanzig festlegen. Sagen wir: zwischen fünfundzwanzig und dreißig. Ein bisschen mehr zur Dreißig hin, glaube ich.«
    Und alle Welt hat geglaubt, sie wäre neunzehn, dachte Phil. Was hat das zu bedeuten?
    ***
    Eine gute Stunde lang hatte ich auf der lederüberzogenen Pritsche im Behandlungsraum des FBI-Arztes gelegen, als der Doc zurückkam. Ich musste aus der Ohnmacht beim Betreten des Hofes zunächst erwacht sein, denn Ronny behauptete später, er hätte mich zu einem anderen Arzt bringen wollen, weil unserer mit der Mordkommission unterwegs war, aber das hätte ich strikt abgelehnt. Ich konnte mich nicht daran erinnern.
    »Ach, du lieber Himmel!«, sagte er kopfschüttelnd, als er mich sah. »Was haben Sie gemacht, Cotton? Sie sind doch nicht so leicht unterzukriegen! Hat Sie eine kräftige Übermacht durch die Mangel gedreht?«
    »No«, gähnte ich, denn nach der einen Stunde Schlaf fühlte ich mich noch keineswegs frisch. »Von Übermacht konnte kaum die Rede sein. Ich habe mich von einem einzigen Burschen durch die Mangel drehen lassen.«
    »Lassen?«
    »Ja. Sie haben richtig gehört.«
    »Das verstehe ich nicht«, behauptete unser Doc. »Können Sie mir nicht ein bisschen auf die Sprünge helfen?«
    »Das ist ganz einfach. Droben im City College hat sich eine Bande breitgemacht, die drauf und dran ist, das ganze College mit Marihuana zu verseuchen. Wit möchten die Bande gern dahin bringen, wo sie hingehört, aber wir wissen zu wenig von ihr. Also haben Phil und ich, nachdem wir erst einmal den offiziellen Auftrag zum Einschreiten hatten, unsere strategische Linie ausgeknobelt: Phil geht als College-Professor und versucht, aus der Mitte des Schulbetriebes heraus, die Bande zu beobachten, während ich mich in der Nähe des Colleges herumtreibe und angebliche Marihuana-Stäbchen verhökere.«
    »Und was versprechen Sie sich davon?«
    »Oh, ich liefere konkurrenzlos billig«, grinste ich. »Das wird der Bande Kunden kosten, bis diese merken, dass es sich um gewöhnliche Virginias handelt. Folglich wird sich die Bande mit mir in Verbindung setzen, um mich aus dem College-Bereich zu vertreiben.«
    »Das ist einigermaßen logisch«, nickte der Doc. »Aber ich verstehe immer noch nicht, warum Sie sich verprügeln lassen mussten?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wenn die Burschen das erste Mal an mich herankommen, haben wir uns überlegt, werde ich den schwachen Mann spielen, damit sie ein bisschen aus sich herausgehen und vom Erfolg ihrer ersten Behandlung auch halbwegs überzeugt nach Hause gehen. Ich glaube, das ist mir gelungen. Die Burschen rechnen bestimmt nicht damit, dass sie meine Nase morgen wieder in unmittelbarer Nähe des Colleges sehen werden. Außerdem waren sie unvorsichtig genug, mir ins Gesicht zu sagen, dass sie selbst das College mit Marihuana versorgen. Das sollen sie später mal vor Gericht abstreiten!«
    Der Doc war in seinen weißen Kittel geschlüpft und machte sich über mich her. Damit ich ein bisschen Ablenkung von seinen nicht immer schmerzlosen

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