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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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hatte. Aber wo?
    »Also der Witz geht so«, krähte der Alte vergnügt. »Ein Mann kommt mit seiner Frau in die Stadt. Er stoppt den Wagen vor einer Parkuhr, steigt aus und geht in ein Geschäft. Ein Polizist kommt und sieht, daß die Parkuhr nicht in Tätigkeit gesetzt wurde. Er fragt die Frau: ›Warum hat Ihr Begleiter denn kein Geld in die Parkuhr geworfen?‹ — ›Och‹, meint die Frau, ›das tut mein Mann nie‹ — >Was?> faucht der Polizist. >Hat Ihr Mann denn überhaupt einen Führerschein?< — >Nein<, sagt die Frau. >Seit fünf Jahren will er die Prüfung machen, aber er fällt immer wieder durch.< — >Und da fährt Ihr Mann Auto?< donnert der Polizist. >Na sicher doch<, erwidert die Frau. >Nach der zweiten Flasche Whisky kann er doch nicht mehr zu Fuß gehen.< — Hähähähähä! Gut, was? Ähähähähähä! Hat mir der Lacher erzählt! Hähähähä!«
    Phil fuhr in die Höhe.
    »Wer hat Ihnen den Witz erzählt?« fragte er hastig.
    »Der Lacher«, sagte O'Hara arglos. »So nennen wir Serattis Sohn, weil er immer zum Lachen aufgelegt ist, der goldige Junge.«
    »Danke«, sagte Phil. Und er dachte: Inzwischen wird dieser goldige Junge vom City College vermißt und von uns gesucht wegen Beteiligung am Rauschgifthandel. Und es sieht verdammt danach aus, als sollten wir auch gleich nach seinem ehrenwerten Vater fahnden. »Wo gibt Mister Seratti denn seine Pakete für seinen Sohn immer auf?«
    »Auf dem Bahnhof in Bridgeport! Er hat doch seine Farm dort in der Nähe!«
    ***
    Tim Seadsworth war als erfahrener Zuchthäusler ein mißtrauischer Mann.
    Er war noch keine fünf Schritte von der Drehtür entfernt, als er stutzte und stehenblieb.
    »Besuch für Sie, Mister Racker!« sagte der Mann hinter dem Pult.
    »Stimmt, Seadsworth«, fügte ich hinzu. »Kommen Sie ruhig näher.«
    Seine rechte Augenbraue hob sich ein wenig. Noch war er sechs oder sieben Schritte von mir entfernt, und er konnte mit einem Messer nichts anfangen, wenn er es nicht warf. Aber im Augenblick hingen seine Arme reglos herab.
    »Wer sind Sie?« fragte er barsch. »Ich kenne Sie nicht.«
    »Ich heiße Cotton«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    »Nie gehört.«
    »Jerry Cotton. G-man vom FBI.«
    Die Braue ging noch einen Millimeter in die Höhe. Ein paar Herzschläge lang fraßen sich unsere Blicke ineinander. Dann fragte er:
    »Was wollen Sie von mir, G-man?« Ich beschloß, bei der Wahrheit zu bleiben.
    »Ich habe einen Haftbefehl, Seadsworth.«
    »Das ist lächerlich. Ich glaube es nicht.«
    »Kommen Sie mit zum Distriktsgebäude, und ich werde ihn Ihnen zeigen.« Natürlich hätte ich ihn auch gleich hervorholen können. Aber bei einem Mann wie dem Stecher erschien es mir nicht ratsam, eine Hand mit etwas anderem zu beschäftigen als allenfalls mit der Pistole.
    »Sie bluffen«, sagte er kalt.
    »Nicht die Spur. Für einen Bluff hätte ich mir den Weg gespart.«
    »Wenn Sie mir den Haftbefehl nicht zeigen, brauche ich nicht mitzugehen. Sagen kann so was jeder.«
    Er tat, als wollte er sieh umdrehen.
    Aber seine Augenbrauen hatten sich beim letzten Satz zu einem einzigen geraden Strich zusammengezogen, und seine Augen hatten plötzlich einen stechenden Ausdruck bekommen. Ich war auf der Hut.
    Er wandte mir schon fast den Rücken zu, als er plötzlich wieder herumfederte. Etwas zischte durch die Luft. Aber ich lag bereits flach auf dem Bauch und hatte die Pistole in der Hand.
    »Rühren Sie sich ja nicht noch einmal«, sagte ich und stand auf, ohne ihn aus den Augen zu lassen. »Eine Kugel ist immer noch schneller als das schnellste Messer.«
    Er war in seiner leicht vorgebeugten Haltung erstarrt. Ich kam hoch und sagte, er solle die Arme auf dem Kopfe falten. Mit wütend zusammengepreßten Lippen tat er es. Ich ging langsam auf ihn zu. Ich hätte gern gewußt, wohin das Messer geflogen war, aber ich wagte nicht, dem Stecher auch nur für den Bruchteil einer Sekunde den Rücken zuzukehren.
    Als ich noch einen anderthalben Schritt von ihm entfernt war, sagte ich:
    »Gesicht zur Tür!«
    Er drehte sich um. Ich trat vor und setzte ihm die Mündung der Pistole genau aufs Rückgrat. Vorsichtig tastete ich ihn mit der Linken ab.
    Schon sein erster Wurf hätte mir eine Lehre sein müssen. Der Stecher war unglaublich schnell.
    Es kam blitzartig.
    Ich sah auf einmal, daß meine Pistole durch die Luft wirbelte, und hatte gerade noch Zeit, einen Schritt zurückzuspringen.
    Er lachte. Es war ein zufriedenes, beinahe sympathisches Lachen. In seiner

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