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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie Wachs unter der streichelnden Hand des jungen Mannes und spürte seine feuchten Lippen auf ihrer Wange.
    Michael befand sich wie im siebten Himmel.
    Jäh wurde er aus seinen Träumen gerissen. Was in den nächsten Sekunden an Schrecklichem geschah, dauerte seiner Ansicht nach fast Stunden, denn er fühlte plötzlich im Rücken einen beißenden, grauenhaften Schmerz, der ihn zu zerreißen drohte. Er versteifte.
    Natürlich merkte auch Uschi etwas davon. Schwer fiel Michaels Hand nach unten. Sie fand einfach keinen Halt mehr, weil auch ihn die Kraft allmählich verließ.
    »He, Mann, was ist denn?« beschwerte sich Uschi. Sie wurde sauer, denn Michael drückte gegen sie, und dabei wirbelte die Schlange weiterhin im Kreis herum.
    Uschi bekam keine Antwort, schob den Körper etwas zur Seite, blickte über Michaels Schulter und sah hinter ihm, sogar noch auf dem Sitz, eine Gestalt.
    Ein Gespenst!
    Zunächst glaubte sie an eine Täuschung. Sie konnte es einfach nicht fassen, weil sie keinen in den kleinen Wagen hatte hineinsteigen sehen. Aber die Gestalt war da.
    Sie hielt eine Stichwaffe fest, deren Spitze nicht zu sehen war, da sie im Körper des jungen Mannes verschwand.
    Und noch etwas merkte sie.
    Warme Feuchtigkeit rann über ihre Schulter, fand den Weg nach unten, und wie unter einem Stromstoß stehend, zuckte das Mädchen zusammen. Blut!
    Ja, es war Blut, denn plötzlich schob sich das Verdeck wieder in die Höhe. Licht sickerte in den Wagen. Mit panischem Entsetzen erkannte das junge Mädchen, wie das Blut aus Michaels Mund strömte und gleichzeitig aus einer Wunde an der Brust drang.
    »Völlig losgelöst schwebt das Raumschiff…« So drang es aus den Boxen, und trotzdem schaffte es Uschi mit ihren Schreien, die Musik zu übertönen.
    Sie schrie wie noch nie in ihrem Leben und schaute zu, wie sich die Gestalt hinter Michael Artner allmählich auflöste.
    Das Blut aber blieb. Und es pulste weiter aus dem Mund und aus der Brustwunde des jungen Mannes.
    Für Uschi dehnten sich die Sekunden. Sie wurden zu Intervallen des Grauens, während die Geschwindigkeit der Schlange allmählich abnahm. Jetzt sah sie die Gesichter der am Geländer lehnenden und wartenden jungen Leute, doch für sie verschwammen diese zu einer breiigen Masse, bei der sie nicht einmal Farbunterschiede feststellen konnte.
    Uschi konnte den Toten nicht richtig von sich wegstemmen. Er kippte gegen sie, und das Mädchen schaute genau in die gebrochenen Augen des jungen Mannes.
    Nie zuvor in ihrem jungen Leben hatte sie soviel Schreckliches erlebt. Es war das absolute Grauen, der kalte Horror, der in ihrem Nacken saß und dessen höllische Küsse sie spürte. Sie merkte überhaupt nicht, was um sie herum vorging, die Umgebung hätte ebenso eine andere sein können, ohne dass es von ihr festgestellt worden wäre, für Uschi zählte allein der junge Mann, der gegen sie drängte und einer blutenden Puppe glich.
    Endlich der Stopp! Major Tom lief nicht mehr. Es war ruhiger geworden. Die Leiche bewegte sich durch den Ruck, wurde zurückgestoßen, und da gab es nichts mehr, wo sie sich halten konnte. Der Tote kippte halb aus dem Wagen.
    Schreie hallten über den Platz. Nicht nur Uschi brüllte ihr Entsetzen hinaus, auch die anderen Jungen und Mädchen, die den Toten im Gewimmel entdeckten.
    Sie starrten auf den Toten, dessen dünnes Hemd sich mit Blut vollgesaugt hatte. Der Kopf hing nach unten. Die Haare berührten das Holz der Treppe. Gebrochene Augen starrten in die Höhe, und aus dem Mundwinkel sickerte noch ein dünner Faden, der zur Hälfte bereits eingetrocknet war.
    Erst jetzt hatte der Pächter oder Besitzer des Karussells bemerkt, dass etwas vorgefallen war. Er drängte sich durch die Menge, schob mit seinen kräftigen Händen die anderen rücksichtslos zur Seite, wobei er endlich freies Sichtfeld bekam.
    Der Mann war durch alle Höhen und Tiefen des Lebens gegangen. Er hockte normalerweise an der Kasse. Ihn erschütterte so leicht nichts, nun aber wollten ihm die Augen aus den Höhlen quellen, denn so etwas hatte er noch nicht erlebt.
    Ein Mord auf seiner Bahn!
    Er presste die Hand vor den Mund, als wollte er sich übergeben. Ein paar Mal schluckte er, dann drehte er sich scharf herum und brüllte nach der Polizei.
    Zwei seiner Helfer waren ebenfalls zur Stelle. Sie scheuchten die Neugierigen zur Seite.
    Natürlich gingen sie auch, aber die Jugendlichen blieben in einer bestimmten Entfernung stehen, damit sie erkennen konnten, was alles

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