Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schreie der Mädchen, wenn das Verdeck nach unten schwang und versuchten, selbst irgendwelche Teenies anzumachen.
    Es war wie überall in Europa. Die Kirmes hatte Ihre eigenen Gesetze.
    »Wie viele Chips soll ich besorgen?« fragte Michael Artner jovial. »Wenn du schwindelfrei bist, hole ich welche für zehn Fahrten.«
    Uschi schob ihren Kaugummi von der rechten in die linke Wangenhöhle. »Meinetwegen«, sagte sie.
    »Dann warte.« Michael lief zur Kasse. Der ältere Mann dahinter nahm das Geld in Empfang und reichte ihm mit mürrischem Gesicht die Chips. Neben ihm hockte jemand in Michaels Alter. Er war für die Musik verantwortlich und wechselte gerade die Scheibe, da eine neue Fahrt bevorstand.
    »Und nun geht es völlig losgelöst auf die Reise«, dröhnte seine Stimme aus den Lautsprechern. »Dafür sorgt Major Tom!«
    Die Ankündigung dieses Superhits wurde mit einem nahezu frenetischen Beifall begrüßt. Major Tom, eine irre Schau. Wenn man dazu noch in den Rausch der Geschwindigkeit geriet, war der Spaß doppelt so gut.
    Michael winkte seiner neuen Flamme zu. Uschi kam ihm entgegen. Unter dem dünnen Stoff des Sonnentops hüpfte ihr jugendlich straffer Busen, beobachtet von zahlreichen Augen.
    Michael hatte sich bereits einen Platz ausgesucht. Den rechten Fuß stemmte er gegen das außen laufende Trittbrett des kleinen Wagens, der linke stand noch auf der breiten Treppenstufe. Er streckte Uschi die Hand entgegen, die sie annahm und in den Wagen sprang.
    »Rein mit dir, gleich heben wir ab!«
    Uschi lachte. Sie ließ sich auf den Sitz fallen, und dabei rutschte ihr Rock noch höher, was ihr allerdings nichts ausmachte, doch Michael bekam glänzende Augen und eine trockene Kehle.
    Für zehn Fahrten hatte er Chips gekauft. Da konnte sich einiges entwickeln. Den ersten wurde er direkt wieder bei einem der beiden Kassierer los.
    »Na, wie fühlst du dich?« fragte Michael und legte abermals seinen Arm um Uschis Schultern.
    »Angetörnt.«
    »Ich auch. Aber das wird noch besser.«
    Erst als alle Wagen besetzt waren, startete die Schlange. Gleichzeitig auch die Musik. Zuerst nur die hämmernden Takte und mit einem Text, so leise gesungen, dass ihn kaum ein Mensch verstehen konnte.
    »Und ab geht es!« dröhnte die Lautsprecherstimme dazwischen. »Eine Fahrt in den Himmel oder in die Hölle. Sucht es euch aus, Freunde! Wenn ihr dem Teufel die Hand drücken wollt, bestellt einen schönen Gruß von mir und jagt völlig losgelöst durch das Fegefeuer…«
    Dieser Kommentar war genau richtig. Man lachte und vergaß die Schrecken.
    Auch Michael Artner fühlte sich wohl. Er hatte endlich das, was er haben wollte, und die Bahn wurde schneller. Rund ging es und auf und ab. Die Fahrgäste bekamen nicht nur einen Drehwurm, sondern wurden auch durchgeschüttelt. Ein gewaltiges Hin und Her. Die spitzen Schreie der weiblichen Fahrgäste hallten in die Musik hinein, die jetzt voll aufgedreht war.
    Völlig losgelöst! Das war die große Schau.
    Uschi sang mit. Sie hatte einen Arm in die Höhe gestreckt. Ihr Harr zitterte, würde flach, dann wieder hochgedrückt, und der Fahrtwind knatterte in die Gesichter der Menschen.
    Immer schneller, wilder und verrückter. So lautete die Devise der neuen Karussell-Generation. Man wollte mehr, höher hinaus, wobei auch die traditionellen Dinge so bleiben sollten. Wie das sich senkende Verdeck.
    »Jetzt geht es rund!« schrie Michael Artner gegen den Fahrtwind und die Musik an, als er sah, wie sich die graugrüne Plane an der Seite des Mädchens allmählich in die Höhe schob und dabei wie ein gewaltiger raupenartiger Schirm aussah, wobei durchgehend an der Außenseite noch eine Riesenschlange abgebildet war, die sich fast in den Schwanz biss.
    Das machte natürlich Spaß, da war jeder mit dabei und in den schmalen Wagen wurde es allmählich dunkler. Die ersten Schreie gellten.
    Auch bei Michael und Uschi senkte sich die Plane. Noch sickerte Dämmerlicht durch, und Michael fasste seine neue Freundin sicherheitshalber schon einmal fester.
    Zehn Sekunden sollte die Dunkelheit dauern. Eine verdammt kurze Zeitspanne, wie Michael fand. Da musste man sich schon beeilen.
    Kaum hatte sich das Verdeck geschlossen, da ging Michael zum »Angriff« über. Wie von selbst fand die linke Hand ihren Weg über den Körper des Mädchens, und sie rutschte fast zufällig in den Ausschnitt des Sonnentops. Die rechte lag weiterhin auf Uschis Schulter. Für einen Moment machte sich das Mädchen steif, dann wurde es

Weitere Kostenlose Bücher