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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ist, wird ihr Hephästos eine Rüstung erschaffen, die sie unbesiegbar macht. Und dann … dann wird sie in dieser Rüstung Troja erstürmen. Wir aber, Zamorra, werden hinter ihr sein, und im Tempel der Athene den Dhyarra-Kristall holen. Denn Achilles will nur noch die Rache. Auf denn. Gehen wir zu seinem Zelt…!«
    ***
    »Laßt mich durch, Krieger!« befahl die verführerisch schöne Frau den beiden Männern, die sie mit vorgehaltenen Speeren am Betreten des Kerkers unterhalb des trojanischen Königspalastes aufhalten wollten. »Der König will, daß ich ihm den Namen des gefangenen Griechen nenne!«
    »Es ist Helena, die Gattin des Paris!« stieß einer der Männer hervor. Widerwillig nahmen die beiden Krieger die Sperre zurück. In ihren Gesichtern malte sich grenzenlose Verachtung.
    Dies also war die Frau, wegen deren Schönheit so viel Leid über das Volk von Troja gekommen war. Schön war sie – doch ob sie diese Opfer wert war?
    »Öffnet und laßt mich hinein!« befahl die Griechin. Rasselnd wurde ein bronzener Riegel zurückgezogen. Knarrend öffnete sich die Tür des Verlieses.
    »Seid vorsichtig, Helena!« erklärte einer der Krieger. »Zwar hat er viel Blut verloren, doch seine Wunde ist nicht gefährlich. Und er ist zäh wie ein Löwe. Ein wohlgefälliges Opfer für die Götter…!«
    Ohne ein Wort zu sagen, schritt die betörend schöne Griechin in dem langen Gewand an ihnen vorbei. Augenblicke später hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Trübes Dämmerlicht kam nur durch ein kopfgroßes Fenster in das Innere der Zelle, wo man einen Stein ausgespart hatte. Nicht einmal ein fünfjähriger Knabe hätte sich hier hindurch winden können.
    »Hallo!« kam es schwach aus einer Ecke des Raumes, wo Bewegung andeutete, daß dort ein Mensch in seinen Decken lag. »Wer von den hübschen Töchterchen des Priamos kommt mich denn da besuchen?«
    Die Griechin gab keine Antwort. Ganz nah trat sie an die Lagerstatt heran und sah dem Verwundeten voll ins Gesicht. Dieses jungenhafte und doch so männliche Gesicht, umrahmt von halblangen, blonden Haaren hatte sie noch nie gesehen. Das war keiner von den Fürsten Griechenlands, die mit ihren Heeren Troja berannten.
    »Wer bist du?« stieß Helena hervor. »Woher kommst du?«
    »Aus einem Lande hoch oben im Norden!« erklärte Michael Ullich geheimnisvoll. Dann nannte er ihr seinen Namen, mit dessen Aussprache die Griechin einige Schwierigkeiten hatte.
    »Du gleichst eher einem Sohn des Zeus!« erklärte sie. »Nur Herakles, von dem unsere Lieder singen, ist so groß wie du gewesen. Und dennoch mußt du sterben!«
    »Ich muß … was?« fragte Michael Ullich erstaunt.
    »Priamos schickte mich hierher, um festzustellen, ob du einer der Griechenfürsten bist, für dessen Leben Agamemnon ein hohes Lösegeld zahlen würde. Dann hätte er sich dem Willen des Volkes entgegengestellt. Doch da dein Leben für seine Schatzkammer wertlos ist, wird er dem Drängen der Menge nachgeben, die durch Kassandra aufgehetzt ist!«
    »Sie wollen mich also opfern!« stellte Michael Ullich sachlich fest. »Und wann soll es sein?«
    »In zwanzig Sonnenumläufen. Wenn wieder der volle Mond am Himmel erglänzt!« erklärte Helena und beugte sich ganz nah zu dem Jungen herab. Obwohl Michael Ullich verwundet war und die Wunde schmerzte, war dies doch ein Augenblick, den er nie vorübergehen ließ, ohne ihn zu nutzen. Er hatte Paris gesehen, diesen weibischen Mann voller List und Heimtücke. Und er ahnte, daß Helena ihn überdrüssig hatte und sich nach einem richtigen Mann sehnte.
    Der schönen Helena konnte geholfen werden. Michael Ullich sah das ebenmäßig geformte Gesicht, spürte die langen, dunklen Locken sanft über seine entblößte Brust streicheln und sog das feine Parfüm der Griechin ein. In den Augen Helenas stand ein einziges Verlangen.
    »Zwanzig Nächte Leben!« murmelte Michael Ullich. »Laß sie uns nutzen, Helena. Nie wirst du diese zwanzig Nächte vergessen!«
    »Und du wirst mich nicht vergessen, wenn du auf dem Altar festgebunden den Moment erwartest, daß dich das Messer trifft!« sagte Helena mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    »Alles zu seiner Zeit!« flüsterte der Junge. »Erst einmal dies hier.«
    ***
    »… du schläfst … ganz tief und fest!« hallte Professor Zamorras Stimme monoton, während er das Amulett wie ein Pendel vor den Augen des Achilles hin- und herschwang. »Du schläfst … schläfst … schläfst …«
    »Ich … ich

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