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0277 - Im Penthouse der Angst

0277 - Im Penthouse der Angst

Titel: 0277 - Im Penthouse der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chinese!
    Diese Worte klangen mir im Ohr nach. Und verdammt noch mal, weshalb sollte Shokasta geblufft haben? Er hatte ein höhnisches Gelächter seinen Worten folgen lassen, das nun ebenfalls verklungen war. Ich stand wieder allein innerhalb des Flurganges und konnte über die letzten Ereignisse nachdenken.
    Allmählich brach mir der Schweiß aus allen Poren. Es lag nicht allein an der schwülen Luft, sondern auch daran, was man mir gesagt hatte. Ich wollte nicht eher glauben, daß mein Partner tot war, bis ich vor seiner Leiche stand.
    »Nein«, flüsterte ich, »so einfach mache ich es dir nicht, Shokasta. Nicht mit mir…«
    Den Plan, nach dem Keller zu suchen, hatte ich noch immer nicht aufgegeben. Genau dort wollte ich anfangen, denn ich glaubte fest daran, daß dieser Dämon irgendwo eine Zentrale besaß. Einen Raum, von dem er alles steuern und lenken konnte, denn er hatte sich schließlich selbst als einen Regisseur bezeichnet.
    Sieben Feinde standen noch gegen mich. Von Shokasta waren sie auf die Menschenjagd geschickt worden, und sie würden alles tun, um ihrem Herrn zu folgen, das stand für mich fest.
    Was hatte Shokasta noch gesagt? Er war das Haus, das Haus war er. Demnach konnte es sein, daß sein Geist in den Mauern lebte, atmete und wohnte. Ich mußte mich auf Überraschungen von allen Seiten gefaßt machen. Möglicherweise übertrug Shokasta seine Eigenschaften auch auf die sieben ihm dienenden Menschen.
    Allmählich kristallisierte sich die graue Tür hervor, die das Ende des Ganges bildete. Es war eine Feuertür, von denen es mehrere in Häusern dieser Art geben mußte.
    Hinter ihnen lag zumeist das Treppenhaus, das gleichzeitig als Notausgang diente.
    Ich wollte dort zuerst nachschauen, denn zumeist führte die Treppe bis zum Keller durch.
    Drei, vielleicht vier Schritte hatte ich zu laufen, als ich bemerkte, daß sich auf der Tür etwas veränderte. In dem Metall war etwas eingeschlossen, das eine rundliche Form hatte und für mich nur allmählich Konturen annahm.
    Ein Gesicht!
    Rund, dunkel, dafür mit hellen Augen, und unter dem Kinn zeichneten sich schwächer die Formen eines Körpers ab.
    Ein Bild, das einem Angst einjagen konnte. In diesem mich umgebenden Halbdunkel sah es schaurig aus. Dieser Mensch, zu dem das Gesicht gehörte, war in der Tür eingeschlossen. Er bildete einen Teil des Ganzen, aber keine starre Masse.
    Das sah ich sehr bald, denn er konnte sich bewegen. Seinen Arm winkelte er innerhalb der Metalltür an und brachte ein Blasrohr an seine Lippen.
    Verdammt schnell geschah dies.
    Ich zog ebenso rasch.
    In diesen Augenblicken fühlte ich mich wie ein Westernheld, der seinen Gegner vor sich sieht und schneller schießen muß als der, um nicht selbst getötet zu werden.
    Blasrohr gegen Beretta! Welten lagen zwischen diesen beiden Waffen. Wer war schneller und würde gewinnen?
    Ich feuerte.
    Über das blasse, kurz aufzuckende Mündungslicht hinweg starrte ich auf das Ziel und sah, wie es nach dem Einschlag der Kugel plötzlich erzitterte.
    Ich hatte das Silbergeschoss dicht über das Blasrohr gesetzt.
    Die nächsten Sekunden liefen zwar ebenso schnell wie normal ab, dennoch kamen sie mir verlangsamt vor, denn bei meinem mit der Tür verwachsenen Gegner tat sich etwas.
    Er bewegte sich.
    Der Kopf zerfloss. In seiner Molekularstruktur veränderte sich einiges, so daß er zu einer breiigen Masse wurde, die sich mit den Molekülen des Metalls vermischte. Ein unwahrscheinlicher Vorgang, den meine Silberkugel da in Gang gesetzt hatte und der an Schaurigkeit kaum zu überbieten war. Wie ein Fremdkörper schaute noch die eine Hälfte des Blasrohrs aus der Tür und wies mit ihrer Spitze genau auf meine Brust. Nur steckte keine Kraft mehr dahinter, den gefährlichen und tödlichen Pfeil noch aus dem Rohr zu schießen.
    Es waren nur noch sechs Gegner!
    Und der Vorgang stoppte nicht. Weiterhin verschmolz die Masse des Metalls mit der des Gesichts, und als ein schauriges, unheimlich klingendes Stöhnen aus der Tür drang, schüttelte es mich durch.
    Eine Armlänge vor der Tür verhielt ich meinen Schritt. Ich schaute jetzt genau nach, glaubte an der gewissen Stelle ein skurriles, modernes Gemälde zu sehen. Das Blasrohr konnte ich nicht mehr aus der Tür ziehen. Es saß zu fest.
    Ich brach es ab. Das Knicken des Bambus’ war das einzige Geräusch in der Stille.
    Die Klinke befand sich links von mir etwa auf halber Türhöhe.
    Ich legte meine Hand darauf, drückte sie nach unten und mußte

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