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0277 - Im Penthouse der Angst

0277 - Im Penthouse der Angst

Titel: 0277 - Im Penthouse der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor der Scheibe tanzenden Leichen aus. Die aufgerissenen Münder wirkten wie die Mäuler von Fischen, wenn diese Tiere auf dem Trockenen lagen und verzweifelt nach Luft schnappten.
    Scharf drehte Jack Cramer seinen Kopf und schaute Suko an.
    »Wenn Sie so gut Bescheid wissen, dann sagen Sie mir, wie es möglich ist, daß diese Leichen vor dem Fenster in der Luft schweben. Bitte, reden Sie!«
    Suko gab dem Mann keine Antwort. Er hatte etwas anderes gesehen, was er sich nicht erklären konnte.
    Die Leiche aus dem Zimmer war verschwunden!
    Ohne daß Suko oder die beiden Geschwister es bemerkt hatten, mußte sie nach draußen gelangt sein. Erst jetzt schaute Suko genauer hin, und er glaubte auch, das Gesicht des Toten zu erkennen, der einmal hier gelegen hatte.
    »Was haben Sie?« erkundigte sich Cramer, dem Sukos Reaktion nicht entgangen war.
    »Nichts, gar nichts.«
    Jack Cramer lachte schrill. Es drückte seine momentane Verfassung aus. Reden konnte er nicht. Diese schwebenden Leichen machten ihm schwer zu schaffen.
    »Tun Sie doch was!« fuhr er Suko an.
    »Beginnen Sie damit!« konterte der Chinese. »Verschwinden Sie. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß hier in der Wohnung kein Platz für Sie und Ihre Schwester ist. Los, raus…!«
    Auch Valerie Cramer hatte die Worte vernommen. Sie drückte ihren Kopf zur Seite und schaute Suko ebenfalls an. Für sie war es klar. Keine Sekunde länger wollte sie sich in ihrem Penthouse aufhalten. Es war zu einem Refugium der Angst geworden, ihres Lebens konnte sie nicht sicher sein, und sie wollte es nicht auf die Spitze treiben.
    »Jack, ich bitte dich, wir müssen weg!« Sie zerrte ihren Bruder, ohne dessen Antwort abzuwarten, auf die Tür zu und vergaß dabei sogar ihren Koffer.
    Bis die Scheibe zerknallte.
    Es war ein peitschendes, gleichzeitig berstendes Geräusch, das durch den Raum jagte und in einem Splittern endete, als die gewaltigen Glasstücke in das Zimmer regneten.
    Und mit ihnen kamen die Leichen!
    ***
    Ich hatte den Kopf stark einziehen müssen, um das Verlies betreten zu können. Im Augenblick blendete mich sogar der Kerzenschein.
    So rasch es möglich war, glitt ich zur Seite, damit ich etwas in die Dunkelheit hineintauchen konnte, denn das Verlies wurde nicht vollständig ausgeleuchtet.
    Es war leer!
    Zunächst empfand ich eine große Enttäuschung, denn ich hatte tatsächlich stark damit gerechnet, meinen Gegner Shokasta hier zu finden. Statt dessen schaute ich in das Licht der Kerzen, sah die feuchten Wände und das Wasser, das dort in fingerschmalen Rinnsalen von der Decke allmählich dem Boden entgegenrann.
    Die unheimliche Umgebung paßte zu dem, was hinter mir lag.
    Hinzu kam der flackernde Schein, der seltsame Schattenmuster auf die Wände warf, weil die Kerzenflammen vom leichten Durchzug erfaßt wurden und sich verneigten, als stünde vor ihnen ein hoher Geist.
    Seit meinem Eintritt in dieses Verlies waren einige Sekunden vergangen. Meine Augen hatten Zeit, sich an die Mischung aus Hell und Dunkel zu gewöhnen, und als ich einen Blick über die Flammen warf, sah ich die hohen Schatten.
    Im ersten Augenblick wußte ich sie nicht so recht einzuordnen.
    Erst beim zweiten Hinschauen erkannte ich die Schatten deutlicher, und mir wurde bewußt, daß ich es hier mit Menschen zu tun hatte.
    Menschen, die auf mich lauerten…
    Shokastas Diener!
    Da waren es nur noch sechs!
    Und sechs Gestalten zählte ich, wobei sich keine von ihnen bewegte. Sie schienen eingefroren zu sein und hatten Haltungen eingenommen, die für mich gefährlich waren.
    Jeweils die rechten Arme waren angewinkelt worden, und in Höhe der Gesichter sah ich die schmalen Streifen der gefährlichen Blasrohre.
    Shokastas Diener waren bereit zum Mord!
    Als mir dieses klar wurde, hatte ich plötzlich das Gefühl, zwischen den Backen einer Zange eingeklemmt zu sein. Die gewaltige Hand drückte immer stärker zu und nahm mir allmählich die Luft.
    Ich stellte sehr schnell fest, daß sie sich verdammt sicher fühlten, denn sie hätten mich schon bei meinem Eintreten umbringen können, als ich ihnen den Rücken zugedreht hatte.
    Das war nicht geschehen. Sie warteten auf mich und hatten wahrscheinlich eine dementsprechende Order.
    Drei standen jeweils nebeneinander, vom flackernden Kerzenschein umschmeichelt.
    Zwischen den beiden Gruppen befand sich ein Mittelding aus Thron und Stuhl. Jedenfalls eine Sitzgelegenheit, die wahrscheinlich Shokastas gehörte.
    Nur er war nicht da!
    Eigentlich mußte ich diese

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