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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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Schimpfen ein und bekam vor lauter Neugier kein Wort mehr heraus.
    »‘raus!« brüllte ich sie an. »Avanti! Fuori!«
    »Police!« kreischte sie. »Chiamero la Polizia Gangster! Banditen!«
    »Tür zu!« Sie gehorchte. Ich wußte, daß sie nicht die Polizei rufen würde. Trotz ihres gelegentlich ausbrechenden Temperamentes fürchtete sie sich vor nichts mehr als vor Gangstern, die sie für eine Art von Übermenschen zu halten schien.
    Evelyn Teen sah ziemlich zerschunden aus. Irgendwer mußte ihr hart ins Gesicht geschlagen haben. Ihre linke Wange war geschwollen, die Oberlippe geplatzt.
    Ich schob ihr eine Zigarette zwischen die Lippen. »Da ist das Feuerzeug. Rauchen Sie. Wo ist Matt?«
    »Im Bungalow«, sagte sie tonlos. Ihre Finger zitterten, während sie sich bemühte, die Zigarette in Brand zu setzen. Ich vervollständigte in aller Eile meine Garderobe.
    »Haben Sie ihn erschossen?«
    »Nein… ich nicht…«
    Evelyn Teen besaß einen deutschen Wagen, den Fruth ihr irgendwann geschenkt hatte. Damit war sie zu meiner Behausung gefahren, und wir fuhren damit zum Bungalow zurück. Die Haustür und die Garagentür standen offen.
    In der Diele und in dem Wohnzimmer brannte das Licht.
    Matthew Fruth lag auf dem Rücken, fast in der Mitte des Zimmers, die Arme ausgebreitet, den Kopf nach der linken Seite gedreht. Ich sah es an den roten Flecken auf seinem Hemd, daß ihm mindestens drei Kugeln in die Brust gedrungen waren.
    »Wer hat es ihm besorgt?«
    »Harry«, stammelte Evelyn. »Harry Borrough! Sie kamen zusammen zurück. Matthew wollte mich holen, aber er muß Borrough etwas vorgelogen haben, denn als Borrough erfuhr, daß ich mitkommen sollte, fing er an zu toben. Er sagte, sie könnten keine Frau brauchen. Ich wäre nur ‘nen Handicap für sie. Er war ganz verändert, Lad. Früher, da hat er kaum den Mund aufgetan und hat gekuscht, wenn Matthew ihn nur scharf ansah, aber jetzt benahm er sich, als wäre er der Boß. Matthew schrie zurück, er nähme mich um jeden Preis mit. Dann zog Borrough einfach eine Pistole und schoß Matthew nieder. Ich war wie von Sinnen. Ich stürzte mich auf ihn, schrie um Hilfe. Er schlug mich zusammen. Das letzte, das ich weiß, ist, daß er mich ins Gesicht schlug. Ich wurde ohnmächtig, und als ich wieder zu mir kam, war Borrough verschwunden. Ich sah Matthew regungslos dort liegen, schrie auf, rannte aus dem Haus, nahm den Wagen und fuhr zu dir.«
    »Wann war das?«
    »Es war zwei Uhr, als sie kamen. Ich hörte den Wagen, ging zur Tür, aber da schloß Matthew schon auf. Er hatte ja selbst einen Schlüssel. Ich sah den Lincoln draußen stehen. Ich war völlig überrascht und sehr erschrocken, daß Matthew kam, ohne mich vorher benachrichtigt zu haben.«
    »Hat niemand die Schüsse gehört?«
    »Anscheinend nicht, Lad. Sie waren auch nicht sehr laut. Ich glaube, seine Pistole hatte einen Schalldämpfer, und das nächste Haus steht relativ weit entfernt. Außerdem schlafen die Leute alle.«
    »Schon gut«, unterbrach ich ärgerlich, »Es war also Harry Borrough, sein eigener Gorilla?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch.
    »Warum fragst du noch einmal, Lad? Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen,«
    »Okay«, knurrte ich, ging zum Telefon und wählte die Notruf-Nummer der Polizei.
    Evelyn kam mir nach. »Die Polizei?« rief sie.
    »Was sonst? Durch die Müllabfuhr können wir ihn nicht abholen lassen, und wenn es stimmt, was du sagst, so hat Borrough keinen so großen Vorsprung, daß die Cops ihn nicht mehr erwischen könnten.«
    »Streifendienst der Polizei!« meldete sich eine Männerstimme.
    »Schicken Sie Ihre Mordkommission zur Villa von Matthew Fruth. Jemand hat dafür gesorgt, daß seine Lebensversicherung zahlen muß.«
    ***
    Die Cops kamen so schnell wie ein Gewitter im Mai. Zunächst erschien die Besatzung eines Streifenwagens, dann Leutnant Rader, dann der technische Stab der Mordabteilung mit einem Inspektor an der Spitze, und zehn Minuten nach meinem Anruf gab es in der Villa mehr Polizisten als Möbelstücke.
    Leutnant Rader nahm mich gleich aufs Korn.
    »Haben Sie es ihm besorgt?«
    »Nein, Leutnant. Allein die Tatsache, daß ich noch hier stehe, beweist das Gegenteil. Außerdem wird Ihnen Mrs. Lariani bezeugen, daß ich im Bett gelegen habe, als Fruth seinen letzten Atemzug tat.«
    »Okay«, brummte er, »aber betrachten Sie sich trotzdem als vorläufig festgenommen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Scheint ‘ne Leidenschaft von Ihnen zu sein, mich festzunehmen.«
    Er

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