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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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brauche.«
    Ich lachte. »Sprich nicht von dem Kerl! Mein ganzes Pech stammt daher, daß ich mich mit ihm beschäftigt habe.«
    »Dein Glück kann aus der gleichen Quelle stammen. Ich brauche Breadcock. Ohne ihn komme ich nicht weiter!«
    »Laß die Katze aus dem Sack, Mann!«
    Lakes warf Fred einen unsicheren Blick zu. Fred lächelte und nickte.
    »Calligan ist völlig in Ordnung! Nicht einmal auf dem Elektrischen Stuhl würde er den Cops nur den Vornamen seiner Großmutter verraten.«
    »Du scheinst mich ja verdammt gut zu kennen«, brummte ich ihn an. Er reagierte mit einem Lachen. Der Junge schien ’ne richtige Frohnatur zu sein.
    Hammond Lakes wandte sich wieder mir zu.
    »Hör zu, Calligan. Ich und meine Leute, wir haben eine hübsche, kleine Bank angebohrt. Zwischen uns und einem Berg von Dollars befindet sich nur noch ein bißchen Mauer und eine altmodische Tresortür, aber so altmodisch ist der Tresor nun wieder nicht, daß wir ihn ohne großen Aufwand knacken könnten. Außerdem versteht keiner von meinen Leuten etwas von Geldschränken. James Breadcock ist einer der besten Geldschrankknacker, die je in den Staaten herumliefen.«
    »Er war es«, antwortete ich, »aber nach allem, was ich von ihm weiß, ist er über dieses Stadium hinaus. Seine Verbrechen sind nicht mehr geplant, sondern so wahllos und sinnlos wie die Taten eines Verrückten. Wahrscheinlich ist in seinem Schädel nicht mehr alles in Ordnung.«
    »Aber er hat das Handwerk nicht verlernt«, beharrte Lakes. »Er hat den Tresor in Burrys Villa spielend geknackt. Ich las es in den Zeitungen.«
    »Außerdem ist er ein Einzelgänger. Wenn er einmal mit irgendwem gearbeitet hat, dann suchte er sich die Leute, aber er ließ sich nie anheuern.«
    »Ich habe fünfhunderttausend Dollar Gesamtbeute zu bieten«, sagte Lakes feierlich wie ein mittelalterlicher Kaufmann, der eine Schiffsladung Pfeffer anbietet.
    »Fünfhunderttausend?« Ich hob den Kopf. »Wieviel sind beteiligt?«
    »Von uns nur fünf Mann. Wir teilen in zwei Gruppen. Zwei Drittel für mich und meinen Verein, ein Drittel für dich und Breadcock.«
    »Ich will die Sache sehen!« erklärte ich und stand auf.
    Wieder verständigten sich Lakes und Fred durch einen Blick.
    »Okay«, sagte Lakes. »Ich habe einen Wagen draußen!«
    Ich sah ihn mißtrauisch an. Er lächelte, knöpfte seine Jacke auf und hielt sie auseinander.
    »Ich bin nackt, Calligan, und auch Fred hat sein Schießeisen zu Hause gelassen.«
    ***
    Fred stoppte Lakes’ Wagen, eine Mercury-Limousine, auf der rechten Straßenseite der Salisbury Road, die im Osten Chicagos liegt. Das Haus auf der anderen Seite war ein relativ schmaler, altmodischer Bau, der irgendwann um die Jahrhundertwende errichtet worden war. Das auf der linken Seite anstoßende Grundstück war unbebaut und mit einem hohen Bauzaun gegen die Straße abgesperrt. Danach setzte sich die Bebauung der Straße mit einem modernen Wohnblock fort.
    An dem alten Haus hing ein großes Schild mit verblichenen, ehemals goldenen Lettern: ›Wyman, Rapheels and Son. Gegr. 1856.‹ Die Fenster aller drei Etagen waren vergittert. Der Bau beherbergte eine Bank.
    »Das leere Grundstück gehört mir«, erklärte Lakes stolz, »aber ich habe nicht mehr als zweitausend Dollar darauf angezahlt. Der Bursche, dem es gehörte, war froh, überhaupt einen Interessenten zu finden. Er kaufte es vor Jahren für dreißigtausend Dollar, weil er hoffte, es an die Bank verscheuern zu können, wenn sie ihr Unternehmen erweitern, aber Wyman, Rapheels and Son verzichteten. Die kleinen Privatbanken können sich gegen die großen Gesellschaften nicht behaupten. Wahrscheinlich wird der Laden dort drüben über kurz oder lang auch die Schalter schließen.«
    »Hat doch keinen Sinn, eine Bank zu knacken, die kurz vor der Pleite steht!«
    »Wenn eine Bank arm ist, dann langt es immer noch, jeden von uns zum Millionär zu machen. Ich weiß jedenfalls, daß in einer bestimmten Nacht sich fünfhunderttausend Dollar im Tresor befinden. Ein paar Straßen weiter existiert eine Textilfabrik, die ihre Lohnzahlungen über Wyman, Rapheels and Son abwickelt. Außerdem haben wir Monatsende. Dann füllen sie die Geldbestände auf, weil die meisten Leute am Monatsanfang eine Menge Zahlungen zu leisten haben und Geld von ihren Konten abheben. Fünfhunderttausend Dollar sind nicht zu hoch geschätzt.«
    »Wie weit seid ihr?«
    »Wir haben eine Baubaracke auf dem Grundstück aufgeschlagen, haben den Holzboden

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