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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Palazzo durch einen anderen Ausgang zu entkommen. Wir sind durch einen der Kanäle geschwommen und vorläufig in Sicherheit.«
    »Gut. Dann beginne ich jetzt eine Seeschlacht gegen Amun-Re!« rief Tina. »Was tut ihr?« Das Girl achtete nicht darauf, daß sie sich dem Langboot von Amun-Re schon wieder bedrohlich genähert hatte.
    Der Herrscher des Krakenthrones spürte, daß es sich hier nicht um zwei Mädchen handelte, die hier aus reinem Zeitvertreib mit einem Motorboot herumrasten. Seine scharfen Augen erkannten Sandra Jamis, die ihm noch aus Rom in bester Erinnerung war. Damals, als sich das Mädchen nackt auf dem Götzenalter der Katakombe wand, hatte sich Amun-Re ihr Gesicht sehr gut eingeprägt.
    Doch noch interessanter waren die Lippenbewegungen des Mädchens am Steuer des Motorbootes. Amun-Re verstand die Kunst, Worte und Sätze nur durch bloße Lippenbewegungen zu erkennen.
    »Zamorra!« erkannte er Bruchstücke der Worte, die Tina Berner redete. »Piazza San Marco. - Treffen uns dort…!«
    Das genügte für Amun-Re. Seine Feinde waren auf dem Weg zur Piazza San Marco, dem Markusplatz. Und er wollte sie dort ein für allemal vernichten. Was sollten die Monster sich in den Kanälen von Venedig herumtreiben, wenn es galt, Zamorra und Aurelian aus dem Wege zu räumen?
    Während das Langboot in rasender Geschwindigkeit von den Rudern vorangetrieben wurde, riß der Schwarzzauberer die Arme empor. Die kreischende Stimme erreichte die Ohren derer, die er rief.
    Überall in der Stadt rissen die Kreaturen aus dem Schlamm der Lagune die Schädel empor. Sie vernahmen die Worte des Meisters.
    »Eilt zur Piazza San Marco!« klang der Befehl Amun-Res in ihnen auf. »Tötet… Tötet dort alles, was lebt. Schont euch selbst nicht… Aber tötet… !«
    Obwohl der Satz unausgesprochen blieb, gehorchten die Monster dem Ruf. Schädel wandten sich in Richtung der Piazza. Sternförmig aus allen Teilen der Stadt strebten Amun-Res Kreaturen auf das Herz von Venedig zu. Entsetzt flohen die Menschen vor dem Anblick der grausigen Bestien.
    Währenddessen brüllte Amun-Re Flüche, die selbst in der Hölle auf Entrüstung gestoßen wären. Denn in einem gewagten Manöver war Tina Berner mit dem Motorboot längsseits entlanggefegt und hatte die Ruderblätter aus den Händen der Monster gefegt. Zwei der Schlammkreaturen waren achteraus gestürzt und trieben heulend im Wasser der Adria.
    Über das Wasser scholl der Jubelschrei der beiden Mädchen.
    Amun-Re quittierte ihn mit einem grimmigen Lächeln.
    Er war noch nicht besiegt. Noch lange nicht.
    Die beiden Hübschen sollten sich noch wundern…
    ***
    Die Piazza San Marco glich einem tobenden Hexenkessel, als Zamorra, Aurelian und Carsten Möbius eintrafen. Entsetzt flohen die Menschen vor den angreifenden Monstern. Die Stühle der Straßencafés wurden emporgerissen und dienten als erste Waffen, mit denen sich beherzte Italiener gegen die Ungeheuer zur Wehr setzten.
    Als Carsten Möbius das erkannte, schwor er sich, nie wieder zu erzählen, daß das kleinste Buch der Welt das italienische Heldenregister sei.
    Denn Helden und Feiglinge waren international. Und man konnte niemandem einen Vorwurf machen, wenn er sich vor diesen Wesen zurückzog. Doch je mehr man feststellte, daß ein massiver Einsatz gegen die Monster sie zurückwarf, um so mehr Männer faßten sich ein Herz und traten zu den Verteidigern.
    Professor Zamorra fand sich im Wirbel des Kampfes wieder. Gwaiyur wirbelte zwischen den Monstern und traf eine der Kreaturen so, daß sie zusammensank und die Schlammsubstanz sich auflöste. Niemand nahm zur Kenntnis, daß der Schlamm im Pflaster versickerte, ohne daß ein Rückstand erhalten blieb.
    Die Verteidiger erkannten nur, daß ein Schwert die richtige Waffe gegen die Bestien war.
    Aurelian hatte den rettenden Einfall.
    »Zum Dogenpalast!« übertönte seine Stimme den gellenden Kampflärm. »Dort sind genügend Schwerter und Lanzen, um sie niederzukämpfen!«
    Die Venezianer verstanden sofort. Die umfangreiche Waffensammlung des Dogenpalastes kannte jeder. Sofort zogen sich die Reihen der Verteidiger zurück, und die Monster rückten nach.
    »Laßt sie kommen, Männer!« rief Aurelian wie ein Feldherr. »Wir locken sie in den Innenhof des Palastes. Dann entkommt uns keiner von ihnen, der zum Schrecken der Kanäle wird. Diese Brut muß ein für allemal vernichtet werden!«
    Laute Rufe gaben kund, daß man Aurelians Absicht verstanden hatte.
    Hinter ihnen wurde die Porta della

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