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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Vorschein.
    »Höchst interessant«, murmelte er und stieg sogleich bis zum obersten Absatz hinauf. Die Tür mit dem Guckloch widerstand jedoch allen Anstrengungen, sie einzudrücken.
    Reeder kam zurück, rief nach dem Kriminalinspektor und begab sich mit ihm zusammen in den Keller hinunter. Heiße Luft schlug ihnen entgegen, als sie die Tür öffneten.
    »Recht heiß«, sagte Mr. Reeder und suchte nach dem Lichtschalter. Endlich fand er ihn.
    Neben dem glühenden Ofen sah er ein glänzendes Metallstück liegen. Er hob es auf und erkannte eine druckfertige Kupferplatte, mit der Fünfpfundnoten hergestellt werden konnten.
    »Diese Platte muß irgendwo oben gestochen worden sein. Natürlich!« Er zeigte auf den Luftschacht. »Da wird sie bei einer unerwarteten Durchsuchung hineingeworfen und hier im Ofen vernichtet. Warum sie jedoch zu einer Zeit hineingeworfen wurde, als gar niemand den Ofen bediente, ist mir unbegreiflich. Es sei denn ... Wir müssen eine Axt beschaffen und den Dachraum öffnen.«
    Der oberste Absatz war zu schmal um mit der Axt richtig ausholen zu können. Es dauerte geraume Zeit, bis die Tür, die ins Zimmer des Graveurs führte, aufgesprengt war. Der Vorhang war nicht gezogen worden, die Sonne schien hell durch das vergitterte Fenster. Ein rascher Blick auf den Tisch und darüber hinweg - an der Wand lag, zerzaust und schmutzig, mit zerdrücktem Frackhemd, in tiefem Schlaf - Peter Kane!
    Sie schleppten ihn auf einen Stuhl, benetzten sein Gesicht mit kaltem Wasser, aber es dauerte ziemlich lange, bis er zu sich kam.
    »Er ist betäubt worden, das ist klar«, sagte Mr. Reeder und suchte an den schmutzigen Händen vergeblich nach irgendwelchen Blutflecken. Die ersten Worte, die Peter Kane hervorstieß, als er zu sich kam, bestärkten Reeder in der Meinung, daß er von dem Mord nichts wußte.
    »Wo ist Emanuel?« fragte er, noch halb betäubt. »Haben Sie ihn erwischt?«
    »Nein, aber irgend jemand hat ihn erwischt.«
    Diese Nachricht machte Kane vollends wach.
    »Ermordet?« rief er ungläubig. »Sind Sie sicher? Entschuldigen Sie, daß ich Ihnen eine solche Frage stelle.« Er strich sich über die Stirn. »Nein, ich weiß nichts davon.
    Sie haben mich gewiß im Verdacht, und ich mache auch gar kein Hehl daraus, daß ich ihn umbringen wollte, doch ich habe ihn nicht gefunden.« Er erzählte kurz, was beim Dinner vorgefallen war. »Ich wußte, daß man mir ein Betäubungsmittel gegeben hatte, aber alle Schlafmittel haben eine langsame Wirkung auf mich. Meine einzige Rettung war, mich tot zu stellen. Emanuel versetzte mir einen Schlag gegen das Kinn - das war ein Grund, hinzufallen. Der schwarze Kerl brachte mich in den Hof hinunter und legte mich in den Wagen. Sobald er wieder nach oben kletterte. um Jonny zu holen, schlüpfte ich auf der anderen Seite hinaus. Da lehnten einige Zementsäcke an der Hauswand. Ich warf einen davon auf den Boden des Wagens, in der Hoffnung, daß sie ihn in der Dunkelheit für mich halten würden. Darauf versteckte ich mich und wartete. Bald brachten sie Jonny herunter, aber ich war außerstande, ihm zu helfen. Als der Wagen fort und Pietro hinaufgestiegen war, folgte ich ihm nach einer Weile. Das Schlafmittel begann nun wohl stark zu wirken, denn wenn ich nur einigermaßen bei Sinnen gewesen wäre, hätte ich mich aus dem Hof davongemacht. Mein einziger Gedanke jedoch war, daß sie meinen Revolver genommen und wahrscheinlich im Zimmer gelassen hatten. Ich versuchte, die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Absolut sicher.«
    »Wieviel Zeit war inzwischen vergangen?«
    »Etwa eine halbe Stunde. Ich brauchte sehr lange, um die Leiter hinaufzusteigen, weil ich die ganze Zeit gegen die Betäubung ankämpfen mußte. Ich hörte Schritte und schlich mich in ein anderes Zimmer. Schließlich vernahm ich noch, wie das Fenster geschlossen wurde. Aus Furcht, entdeckt zu werden, kämpfte ich ständig gegen den Schlaf. Aber ich muß dann doch eingeschlafen sein. Als ich aufwachte, war es kalt und finster, ich hörte keine Geräusche mehr. Ich versuchte noch einmal, die Tür von Nr. 13 zu öffnen, was mir nicht gelang. Deshalb ging ich in Legges Kontor. Ich kenne die Räumlichkeiten genau - in alter Zeit, bevor Emanuel ins Zuchthaus kam, ging ich hier ein und aus. Ich kannte auch das Geheimnis der Wendeltreppe, die zum Dach hinaufführte. Ich vermutete immer, daß in dem Oberbau, den sie aufs Dach setzten, die Blüten gedruckt würden. Darin

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