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0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern

Titel: 0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlafen konnte. Es war immer noch warm und das Gestein würde die Tageswärme die ganze Nacht über abgeben. Er kramte in seinem Rucksack und fand eine Obstkonserve nicht ganz sein Geschmack. aber sie wurde den ärgsten Hunger stillen.
    Als er einige Stunden geschlafen hatte, weckte ihn ein Geräusch.
    Er blieb still liegen und versuchte die Dunkelheit zu durchdringen.
    So einfach war das nicht, und er wußte auch nicht, woher das Geräusch kam. Es war ein eigenartiges Schaben, wie von Metall auf Metall.
    Hier oben gab es aber kein Metall. Nur Felsen.
    Er griff nach dem Gewehr, legte es aber dann wieder zurück.
    Was nützte ihm die Waffe, wenn er nichts sah?
    Vorsichtig stand er auf und ging um den Felsbrocken herum, der ihm als Windschutz diente. Das Licht der Sterne erhellte das Plateau nur dürftig. Ein ganz anderes Licht erhellte es wesentlich mehr, erhellte es derart, daß Berl schnell in Deckung ging, um nicht gesehen zu werden.
    Während er noch darüber nachdachte, warum er das Licht nicht schon vorher bemerkt hatte, kam ihm zu Bewußtsein, was er eben gesehen hatte.
    Auf dem Plateau war ein kleines Raumschiff gelandet Die Mannschaft war dabei, es zu entladen was immer es auch zu entladen gab.
    Es war Berl klar, daß er in Lebensgefahr schwebte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wer da heimlich auf Jago III gelandet war, aber auf keinen Fall konnte es ein Schiff des Solaren Imperiums sein. Dann wüßten er und alle anderen Siedler davon.
    Also waren es Fremde.
    Was aber hatten Fremde hier im Gebirge zu suchen? Eine Art Invasion? Ein heimlicher Stützpunkt?
    Berl fand keine Antwort. Er wußte nur, daß er seine Beobachtung so schnell wie möglich Oberstleutnant Kusenbrin mitteilen mußte.
    Aber jetzt konnte er auf keinen Fall hier weg. In der Nacht war der Abstieg ein selbstmörderisches Unterfangen. Hinzu kam, daß Berl neugierig war. Er wollte wenigstens noch wissen, was hier eigentlich gespielt wurde, ehe er verschwand. Er mußte mit Tatsachen aufwarten, wenn er Kusenbrin überzeugen wollte.
    Das Licht und die Geräusche blieben die ganze Nacht, dann startete das Schiff wieder. Es verschwand nahezu geräuschlos zwischen den Sternen. Ein wenig später starteten noch drei Gleiter und flogen in westlicher Richtung davon.
    Als es heller wurde, wagte sich Berl aus seinem Versteck hervor.
    Er klemmte die Winchester unter den Arm und näherte sich, jeden Felsen als Deckung benutzend, der Stelle, an der das fremde Schiff gestanden hatte. Im Dunkeln war es nur undeutlich zu erkennen gewesen, und das merkwürdige Licht ohne Strom hatte ihn geblendet.
    Jetzt aber ging gerade die Sonne auf.
    Es gab genug Spuren, obwohl der Boden glatt und felsig war. In einer Senke lag abgerissenes Verpackungsmaterial - durchsichtige Folien aus unbekanntem Material. Die Landestützen des Schiffes hatten Schleifspuren hinterlassen, soviel übrigens, daß Berl gleich klar wurde, daß hier nicht zum erstenmal ein Schiff gelandet war.
    Aber warum ausgerechnet hier? Warum hatte es seine Fracht nicht gleich an Ort und Stelle gebracht? Warum wurden dazu Gleiter benutzt?
    Er fand keine Antworten auf seine Fragen.
    Gegen Mittag machte er sich auf den Rückweg und erreichte bei Anbruch der Abenddämmerung seinen Jeep. Er war unversehrt.
    Die Funkverbindung zu Doris kam sofort zustande.
    „Ich wollte noch eine halbe Stunde warten, dann hätte ich Kusenbrin verständigt. Was ist nun?"
    „Ich hatte recht. Oben im Gebirge landen fremde Schiffe und bringen irgend etwas nach Jago III. Ich weiß aber nicht, was es ist."
    „Ob Kusenbrin dir das abnimmt?"
    „Das ist seine Sache. Halte vorläufig den Mund, denn ich möchte ihm persönlich berichten, das wirkt überzeugender. Ich verbringe die Nacht noch hier im Flußbett und trete morgen früh die Rückfahrt an. In zwei Tagen bin ich in Jagolar."
    „Hältst du es nicht für besser, wenn ich Kusenbrin von deiner Beobachtung Mitteilung mache? Vielleicht ist es etwas Wichtiges, und wir verlieren zwei volle Tage, wenn wir warten. Wenn wirklich Fremde gelandet sind, wie du vermutest, ist vielleicht Jede Stunde entscheidend; lebensentscheidend, Berl."
    „Wer weiß, wie lange das schon hier oben so geht - da kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht mehr an. Ich beeile mich."
    „Rufe mich öfter an."
    „Wird gemacht."
    In dieser Nacht schlief er schlecht. Schon kurz nach Mitternacht packte er seine Sachen zusammen und folgte dem Flußlauf. Er kam nur langsam voran, denn er fuhr ohne Licht.

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