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0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern

Titel: 0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn man Sie erblickt."
    Gucky wußte nicht sofort, ob er über die Bemerkung beleidigt sein sollte oder nicht, aber dann dachte er daran, daß nicht mehr allzuviel Zeit blieb. Also war er nicht beleidigt.
    „Ich kann von hier aus springen, denn die Messungen der letzten Stunden sind ziemlich exakt. Es ist John Marshall und mir sogar gelungen, Gedankenimpulse aufzufangen. Sie stammen zweifellos von Tefrodern, womit sich die Frage, wer da in der Station steckt, erledigt hätte. Leider waren die Gedankenimpulse sehr schwach und von Störfeldern überlagert. Verständlich wurden sie nicht.
    Wenn ich teleportiere, nehme ich Noir mit. Er kann im Notfall einen Tefroder, der uns begegnet, unter Kontrolle bekommen und ihm seinen Willen aufzwingen. So erfahren wir, wo sich der Hauptschacht der Klimaanlage befindet."
    Heinhoff hatte noch eine Menge Bedenken, aber Gucky zerstreute sie alle mit handfesten Argumenten. Er bekam schließlich recht, weil es einfach keinen besser durchführbaren Vorschlag gab. Guckys Teleportation war die einzige Möglichkeit, in die Station zu gelangen.
    Sie machten sich fertig.
    John Marshall hatte seinen kurzen Funkspruch an Rhodan abgesetzt und ihm gemeldet, daß alles nach Plan verlaufen würde.
    Damit lief das Unternehmen an und konnte nicht mehr gestoppt werden.
    Genau um null Uhr nahm Gucky Noirs Hand, konzentrierte sich auf die Peilkoordinaten und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Es ging in dem Augenblick schief, in dem Gucky und Noir rematerialisierten.
    Gucky spürte sofort den mentalen Widerstand, der sich ihm entgegenstemmte. Er bestand nicht aus klaren, unmißverständlichen Impulsen, sondern ganz einfach aus einer undurchdringlichen Wand. Sie stemmte sich ihm förmlich entgegen.
    In den ersten Sekunden jedoch hatte Gucky keine Zeit, sich um das Phänomen zu kümmern, das ihm so bekannt vorkam und doch fremd blieb. Er ließ Noir los und sah sich um. Sie standen in einer riesigen Halle, deren Decke aus nacktem Fels bestand. Die Halle selbst war angefüllt mit Maschinen und Generatoren, mit Schalttafeln und Kontrollinstrumenten aller Art. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich um die Hauptzentrale der Station und der Energiequelle.
    Es war niemand zu sehen.
    „Du mußt die anderen holen", sagte Noir, der einen entsicherten Impulsstrahler in der Hand hielt. „Beeile dich."
    Gucky nickte wortlos. Irgend etwas störte ihn, machte ihn unsicher.
    Und dann wußte er, daß es der seltsame Widerstand war, der sich ihm entgegenstellte.
    Er nickte Noir nur zu, der sich hinter einen mächtigen Metallblock duckte. Dann konzentrierte er sich und blieb reglos stehen. Sein Gesicht verriet Erschrecken und Panik. Dann entspannte es sich.
    Nervös fingerte er an dem Beutel mit den Gasbomben herum.
    „Was ist?" erkundigte sich Noir besorgt.
    „Es ... es geht nicht! Ich kann nicht mehr teleportieren."
    Noir erschrak.
    „Du willst doch damit nicht sagen daß...?" Er verstummte jäh.
    Auf der anderen Seite der Halle waren Geräusche. Jemand hatte die Hauptzentrale betreten und kam mit schweren, gleichmäßigen Schritten auf sie zu. Noir und Gucky hörten sofort, daß es ein Roboter sein mußte.
    „Ich kann nicht teleportieren", wiederholte Gucky. „Das ist der Widerstand, den ich schon die ganze Zeit spüre. Eine Sperre, eine Falle - ich weiß es nicht. Das wirft uns den ganzen Plan über den Haufen. Nun müssen wir sehen, daß wir allein fertig werden.
    Heinhoff wird toben, aber dafür kann ich auch nichts."
    „Der Roboter!" erinnerte Noir. „Wir müssen ihn unschädlich machen, bevor er Alarm schlägt."
    Jetzt sahen sie ihn auch. Er war zweifellos tefrodischer Bauart.
    Seine menschliche Form konnte kein Zufall sein. Er bediente die Maschinen oder kontrollierte sie, wenn sie automatisch arbeiteten.
    Er war daher kaum bewaffnet. Aber es war wiederum sicher, daß die Tefroder Kampfroboter besaßen, die im Notfall die Station verteidigen würden. Allerdings würde man ihnen kaum die Erlaubnis einprogrammiert haben, die Station zu vernichten.
    Als er nahe genug herangekommen war, zerstörte Noir den Roboter durch einen wohlgezielten Schuß.
    „Wir haben noch fünfzig Minuten, bis Rhodan angreift", sagte Gucky.
    „Bis dahin müssen wir es geschafft haben. Gehen wir. Oder glaubst du, der Hauptschacht ist hier zu finden?"
    „Kaum. Das ist eine separate Anlage."
    Sie fanden den Ausgang und gerieten in ein wahres Labyrinth von Gängen und Nebengängen, so daß sie bald die Orientierung verloren.

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