0282 - Zombies stürmen New York
hatte sich bisher immer auf seine Seite gestellt, und wenn Costello ihn nun warnte, zeigte sich Xorron vielleicht erkenntlich.
Mit diesen Gedanken und Schlußfolgerungen beschäftigt, schlenderte er über den Pier. Er schaute auf das dunkle, fast schwarze Wasser des Hudson.
Der Fluß gurgelte und strömte, schmatzte und wälzte seine mächtigen Fluten in die Upper Bay hinein. Es herrschte nur wenig Schiffsverkehr.
Die schweren Frachter liefen die Piers meist tagsüber an.
Aber die Nacht war nicht ruhig. Auch in der Dunkelheit wurde im Hafen gearbeitet. Das Hämmern, Quietschen und Kreischen der Kräne und Winden hallte bis zu den leeren Piers hinüber. Weiter nördlich waren die Anlegestegs in helles Licht getaucht.
Logan Costello blieb dort stehen, wo die Galeere anlegen mußte.
Roberto Pasti war zurückgeblieben, weil er seine Männer noch instruieren mußte.
Costello schaute über das Wasser. Er blickte den Wellen nach, die sich dem offenen Meer entgegenwälzten.
Lichter funkelten auf der Oberfläche. Es war das Streulicht irgendeiner Quelle, die Costello nicht sah.
Dafür entdeckte er etwas anderes.
Einen gewaltigen Körper mit schlaff von den Masten hängenden Segeln.
Er kämpfte trotzdem gegen die Strömung an, denn zahlreiche Totenklauen bedienten die Ruder.
Die Zombies lenkten und steuerten die Galeere.
Costello atmete tief. Es war also doch geschehen. Das Grauen hatte New York erreicht…
***
Wir lagen wie ein Brett in der Luft. Zweifache Schallgeschwindigkeit, das war schon was.
Ich kam mir dabei vor wie eine Ölsardine in der Dose, lag mehr in dem Sitz, als ich saß, und konnte selbst nichts tun, denn mein Schicksal lag einzig und allein in Händen des Piloten, der diesen modernen Düsenjäger flog.
Er saß vor mir. Ich konnte ihn kaum erkennen, weil die Rückenlehne zu hoch war. Allerdings sah ich einen Teil des Helms.
Mit den technischen Dingen hatte man mich schon zuvor vertraut gemacht. Ich wußte, wie man die Kanzel wegsprengte, wenn Gefahr drohte, und mir war auch bekannt, wie ich den Schleudersitz betätigen mußte. Sicherheit ging vor, wobei ich hoffte, daß ich meine Kenntnisse nicht anzuwenden brauchte.
Und über uns der Himmel.
So hätte man den Flug umschreiben können. Wir jagten über den Wolken dahin. Ich sah eine blanke, wie geputzt wirkende Fläche, die hin und wieder in seltsame Farben leuchtete. Mal schwarz, dann wieder grau, und sogar einen rötlichen Schimmer entdeckte ich.
Mit dem Piloten stand ich per Kopfhörer in Sprechverbindung. Aber auch schon mit New York und dem zuständigen hohen Beamten, der dort das Sagen hatte.
Sir James hatte sich zuvor mit ihnen in Verbindung gesetzt. Es gab Männer, die sich noch sehr gut an den Fall der Ghouls und Zombies erinnerten, als Xorron erweckt wurde. Diesmal flog ich offiziell in die Stadt zwischen Hudson und East River. Nicht wie bei meinem letzten Fall, der mich nach New York geführt und wo ich gegen Gatano gekämpft hatte. Da hatte ich mich praktisch nach Manhattan geschlichen, um meiner guten, leider verstorbenen Freundin Tanith zu helfen. [5]
Das war vorbei, und neue Aufgaben warteten auf mich. Sie würden viel schwerer sein.
Die New Yorker Kollegen hatten meiner Bitte entsprochen und kein Aufsehen erregt. Es sollte keine große Aktion laufen, aber man wollte trotzdem etwas tun.
So waren zahlreiche Polizisten in Alarmbereitschaft versetzt worden und warteten auf den Einsatzbefehl. Andere wiederum beobachteten nur. Sie hatten den Hafen und seine Zufahrt in ihrem Blickwinkel, so daß Xorron und seine Helfer nicht unbeobachtet nach New York gelangen konnten.
Und noch etwas wurde mir mitgeteilt. Auf der Brücke eines New York anlaufenden Tankers hatten die Offiziere einen verschlüsselten Funkspruch aufgefangen. Es war ein Hilferuf. Der Kapitän eines Fischtrawlers hatte ihn abgegeben. Wirklich nur Bruchstücke, aber man konnte sich etwas zusammenreimen.
Galeere, Zombies, Tote…
Deshalb wußte ich nun, wie Xorron nach New York kommen würde. Auf einer Galeere, und wahrscheinlich wurde sie von seinen Dienern, den lebenden Toten, gerudert.
Unvorstellbar…
Aber Xorron war immer für Überraschungen gut.
Aus New York erhielt ich die beruhigende Meldung, daß alles vorbereitet war und wir uns keine Sorgen zu machen brauchten.
Dann hörte ich ein kratzendes Lachen. Der Pilot hatte es ausgestoßen.
»Klappt doch prima, nicht?«
»Ja, das stimmt.«
»Und wie fühlen Sie sich?«
»Ganz
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