0282 - Zombies stürmen New York
auf ihn warten. Aber er muß erst wissen, wo er dich finden kann.«
»Das werde ich ihm beweisen. Ich locke ihn her und…« Plötzlich verstummte Xorron, denn er hatte auf dem Pier eine Bewegung gesehen, die ihm überhaupt nicht gefiel.
Auch Costello merkte dies, drehte den Kopf und sah eine schmale Gestalt über das Pflaster laufen.
Es war Roberto Pasti!
Costello schüttelte den Kopf. War dieser Kerl denn verrückt geworden?
Der konnte doch nicht sein Versteck verlassen und einfach auf den Pier laufen, um sich einzumischen.
Noch griff Xorron nicht ein. Aber Costello wollte nicht länger warten.
»Hau ab, Roberto!« schrie er. »Mach dich um Himmels willen nicht unglücklich. Verschwinde!«
Pasti hörte nicht. Er ging weiter, hob sogar noch die Hand und winkte.
»Wer ist das?« fragte Xorron scharf.
»Ein Freund, der mir…«
»Du wußtest davon?«
»Nein, ja, ich…« Costello war durcheinander. Er wußte, daß sein Partner aus New York einen Fehler gemacht hatte. Hoffentlich verstand Xorron es nicht falsch, denn Pastis Leben war sonst keinen Pfifferling mehr wert.
Roberto Pasti blieb stehen. Er hatte die Warnung endlich begriffen. Dafür hob er die rechte Hand.
Mit dieser Geste verschlimmerte er die Lage noch. Denn es war der Einsatzbefehl für seine im Hintergrund lauernden Leute.
Sie würden ihre Positionen einnehmen und die mit Zielfernrohren ausgerüsteten Gewehre auf den Körper des Unbesiegbaren richten.
Und er war unbesiegbar. Mit Kugeln nicht zu töten. Daran gab es nichts zu rütteln.
Was würde Xorron tun?
Die Situation stand auf des Messers Schneide. Costello kam sich vor wie auf einer großen Bühne, auf der nur drei Akteure spielten, wobei die Galeere im Hintergrund eine fremd wirkende Kulisse bildete.
Es verstrichen die Sekunden.
Und Xorron bewegte sich, aber er tat das, womit Logan Costello nicht gerechnet hatte.
Xorron drehte sich um, wandte beiden Mafiosi den Rücken zu, schritt auf die Galeere zu, umfaßte mit beiden Pranken die Bordwand, zog sich hoch und verschwand auf dem Schiff.
Kein Schuß war gefallen.
Noch nicht…
Costello stöhnte auf. »Das halte ich nicht aus«, flüsterte der knallharte Mafiaboß, »verdammt, das halte ich nicht aus…«
***
»Wieso nicht?« Die Frage hatte Roberto Pasti gestellt, als er langsam näherkam.
Costello schüttelte den Kopf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Himmel, ich werde noch verrückt. Mensch, Roberto, so nahe bist du deinem Sarg noch nie gewesen.«
Pasti blieb einen Schritt vor seinem Freund aus London stehen. »Was hast du denn? Es lief doch alles glatt.«
»Ja, ja…«
Pasti deutete auf das Schiff. »War das dein Supermonster Xorron, von dem du immer berichtet hast?«
»Genau.«
Roberto Pasti grinste. »Das hatte ich mir allerdings anders vorgestellt.«
»Und wie?«
»Na, wie ein Monstrum.«
»Reicht dir der denn nicht?«
»Wieso? Als Monstrum kann man ihn doch nicht gerade bezeichnen, meine ich. Er ist…« Pasti lächelte und wies an Costello vorbei. »Da haben Sie sogar einen Kapitän auf dem Schiff.«
Logan Costello schwang herum. Er schaute zur Reling hin und sah tatsächlich den Kopf eines Kapitäns. Jedenfalls schaute das Gesicht darüber hinweg, und der Mann trug eine Schiffermütze aus dunklem Stoff und mit einem helleren Schirm.
Costello wußte Bescheid. »Das ist ein Toter!« hauchte er.
»Sieht mir aber verdammt lebendig aus.«
»Roberto, glaub mir…«
»Hör auf, du kannst mich doch hier nicht reinlegen! Nein, nein, wir werden der Sache auf den Grund gehen. Ich habe meinen Männern schon Bescheid gegeben, nur eben den Schießbefehl zurückgehalten. Da kommen sie. Jetzt werden wir mal sehen, was Xorron uns zu bieten hat!« Er fing an zu lachen.
Costello hätte die Hälfte seines Vermögens dafür gegeben, jetzt weit weg zu sein. Das war leider nicht möglich. So mußte er zusehen, wie sich das Drama weiterentwickelte.
Fünf Leute hatte Pasti mitgebracht. Sie kamen aus allen Richtungen. In der Dunkelheit hoben sie sich zuerst kaum vom Boden ab, doch sie kristallisierten sich hervor, je näher sie kamen.
Es waren knallharte, eiskalte Typen. Die automatischen Gewehre hielten sie fast locker in den Händen.
Wie Geister kamen sie heran. Die Gummisohlen unter ihren Schuhen ermöglichten ein fast lautloses Gehen. Noch gab es eine Chance, und die wollte Logan Costello unbedingt nützen.
Er kreiselte zu Pasti herum und faßte dessen Jackettaufschläge, wobei er den Mantel noch zur
Weitere Kostenlose Bücher