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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über sich hinwegschießen und hörte Coles wütenden Aufschrei, als seine Faust ins Leere fuhr und ihn aus dem Gleichgewicht riß.
    Strugow stemmte sich in die Höhe. Er war schneller auf den Beinen, als Cole erwartet hatte. Der Afro-Terraner war jetzt schräg vor ihm, immer noch damit beschäftigt, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Strugow gab ihm keine Zeit. Mit aller Kraft schoß er die Rechte ab und traf Cole seitwärts am Schädel. Cole stürzte vornüber und prallte schwer auf den Boden, aber bevor Strugow nachsetzen konnte, hatte er sich blitzschnell auf den Rücken gewälzt und krümmte die Knie zum Tritt. Strugow sah die Gefahr im letzten Augenblick. Er sprang seitwärts über die schweren Stiefel, die mit Wucht in die Höhe fuhren. Im nächsten Augenblick bückte er sich und bekam Cole beim Kragen zu fassen.
    Er riß ihn in die Höhe, ließ ihn los und versetzte ihm einen Haken.
    Cole schrie auf. Der Treffer hatte nichts anderes erreicht, als seine Wut anzustacheln. Strugow erkannte, daß er einem mehr als gefährlichen Gegner gegenüberstand. Cole Argerty war von Natur aus ein ausgezeichneter Kämpfer. Jetzt, da sein Verstand nicht mehr richtig funktionierte, würde er erst nachgeben, wenn er nicht mehr genug Luft hatte, um aufrecht stehen zu können.
    Der Schmerz in Strugows Schädel ließ nach, und er begann, Übersicht zu gewinnen. Das war der einzige Vorteil, den er über Cole hatte - er konnte noch denken.
    Cole war nach dem letzten Schlag zwei Schritte zurückgewichen, aber jetzt kam er mit vollem Elan wieder auf den Gegner zu.
    Strugow riß die Deckung in die Höhe. Cole reagierte blitzschnell und landete einen Treffer in der linken Schulter. Strugow hatte damit gerechnet. Coles Schlag schadete ihm kaum, und Cole hatte dafür seine Deckung herunternehmen müssen. Er nutzte den Vorteil sofort aus. Er täuschte mit der Linken, sah Coles Deckung noch weiter herunterkommen, und feuerte einen Schlag mit voller Wucht gegen das Kinn. Diesmal ging Cole endgültig zu Boden.
    Strugow blieb vor ihm stehen und pumpte in raschen Zügen Luft in die gequälten Lungen. Der Rest von Kraft, den er vor Sekundenbruchteilen noch gefühlt hatte, verflüchtigte sich plötzlich. Er ging langsam in die Knie und bemühte sich es möglichst harmlos aussehen zu lassen. Er hockte sich dicht neben dem Bewußtlosen auf den Boden und wartete, bis er wieder einigermaßen regelmäßig atmen konnte, bevor er sich nach den andern umsah.
    Jörg Gansson stand dicht neben ihm. Strugow sah an ihm empor und stellte fest, daß er lächelte.
    „Ein großartiger Kampf, Rawil", lobte der blonde Hüne.
    „Allerdings hätte ich ihn lieber unter anderen Umständen gesehen.
    Ich wollte nur sagen, daß ich nicht an Coles Anschuldigungen glaube. Wahrscheinlich war die nervliche Belastung zuviel für ihn.
    Nach meiner Ansicht hat er einfach durchgedreht."
    „Davon sind wir wohl alle überzeugt", sagte eine schüchterne Stimme, und Adams schmächtige Gestalt wuchs neben Jörg Gansson aus dem Halbdunkel. „Machen Sie sich nichts daraus, Rawil. Cole wird einsehen, was für ein Narr er war, sobald er wieder zu sich kommt."
    Koan Hun sagte nichts. Er reichte Strugow die Hand und half ihm, wieder auf die Beine zu kommen. Strugow strich sich über die Stirn und wischte den Schweiß ab.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, meine Herren", sagte er matt, „dann möchte ich mich jetzt gerne schlafen legen. Für ungefähr zwölf Stunden, sagen wir mal."
    Er wankte auf die Tür zu und erinnerte sich im letzten Augenblick an die Regelung, wonach von jetzt an alle Gefangenen im Gemeinschaftsraum schlafen sollten. Er machte eine verlegene Geste und drehte sich wieder um. Der Teppich unter seinen Füßen erschien ihm einladend weich. Er legte sich nieder und brummte: „Wenigstens dieses eine Mal kann jemand anders dafür sorgen, daß alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Morgen bin ich wieder auf den Beinen."
    Er hörte kaum mehr, wie Jörg Gansson ihm antwortete und versicherte, es sei alles in Ordnung.
     
    6.
     
    Er erwachte vom Gemurmel der andern. Sie hatten sich Mühe gegeben, seinen Schlaf nicht zu stören, aber er hörte sie trotzdem.
    Der Gemeinschaftsraum war hell erleuchtet. Jemand hatte die Deckenbeleuchtung eingeschaltet, weil es auf Grahat draußen mittlerweile Nacht geworden war. Das große Glassitfenster war ein feindlich glänzender schwarzer Fleck in der hellgrauen Wand.
    Strugow richtete sich auf. Er hatte einen faden Geschmack

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