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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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Marchees. »Wirklich! Haben Sie keine Ahnung, was in der Kiste sein könnte?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sir. Mister Ballister sagte, das würde ich am Mittwochabend erfahren, wenn seine nächste Sendung steigt.«
    Ein paar Sekunden schwieg der alte Marchees. Dann sagte er: »Also kommen Sie nächste Woche wieder, wenn Sie Zeit haben. Wenn der Ballister Sie wieder freigibt für die übrige Menschheit. Vielleicht ist es dann auch noch früh genug, die Geschichte mit dem Maler auseinanderzubringen. Denn im Augenblick sind Sie von dieser Ballistersache nicht loszukaufen, was?«
    »Für kein Geld der Welt«, sagte Morton entschlossen. »Das dürfen Sie mir nicht übel nehmen, Sir.«
    »Okay. Bis nächste Woche also!«
    »Ja, Sir! Und vielen Dank!«
    Roger Morton verließ das Gebäude mit einem leichten Rauschen im Kopf. Himmel, was war er nur für ein Glückspilz. Von Ballister würde er am nächsten Mittwoch tausend Dollar und die Spesen erhalten. Und den nächsten Auftrag über dreitausend hatte er auch schon so gut wie in der Tasche. Er fing ja beinahe an, reich zu werden!
    »Heute wollen wir uns einen recht schönen Abend machen«, sagte er zwanzig Minuten später zu seiner Braut.
    ***
    »Hallo, Hillery«, sagte ich, als wir in sein demoliertes Wohnzimmer traten. »Wie geht es Ihnen?«
    Er hatte einen blütenweißen Verband um seinen Kopf und ein paar kleinere Pflaster im Gesicht. Im Augenblick hockte er in einem Möbel, das früher mal ein richtiger Sessel gewesen sein mochte, jetzt aber nur noch bruchstückweise vorhanden war. Er hielt ein hohes Glas mit einer goldbraunen Flüssigkeit in der Hand.
    »Sie sind drollig«, brummte er. »Sehen Sie sich mal an, was von meiner Einrichtung übrig geblieben ist. Das war nämlich meine Einrichtung, verstehen Sie? Die gehörte nicht zum Apartment. Meine Frau und ich hatten sie ausgesucht und gekauft.«
    »Sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, sich vorzustellen, wie Sie jetzt aussehen würden, wenn Sie hier gewesen wären, als die Bombe explodierte?«, fragte Phil.
    Hillery schüttelte den Kopf.
    »Bis jetzt noch nicht. Aber jetzt, da Sie mich darauf aufmerksam machen -ekelhaft.«
    »Bestimmt«, sagte Phil. »Ich sah nämlich die beiden Racketgangster, die hier waren, als die Ladung in die Luft ging.«
    »Sparen Sie sich eventuelle Einzelheiten«, knurrte Hillery. »Ich war im Krieg und kann mir so was vorstellen. Arme Kerle.«
    »Sie waren zu neugierig«, sagte Phil. »Sie hätten den Blumenkarton nicht öffnen sollen. Dann wären sie noch am Leben. Man könnte sogar so weit gehen und sagen: Wenn sie Sie nicht erpresst hätten, wären sie nicht hiergewesen und folglich auch nicht in Gefahr gekommen.«
    »Jetzt reden Sie bloß noch von der ausgleichenden Gerechtigkeit«, meinte Hillery und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Whisky. »Leider kann ich Ihnen keinen Sitzplatz anbieten. Nicht einmal die Benutzung des Fußbodens kann man empfehlen. Wie Sie sehen, ist er noch nass.«
    »Das ließ sich nicht vermeiden«, grinste Phil. »Ich war so frei, Feuerlöscher zu benutzen.«
    »Vielen Dank«, grinste Hillery in Phils Riclftung. »Sind Sie der zweite FBI-Mann?«
    »Ja. Ich heiße Phil Decker, wenn es Sie interessieren sollte.«
    »Es interessiert mich sogar sehr. Spaß beiseite, Agent Decker: Ich möchte Ihnen wirklich danken.«
    »Keine Ursache. Ich suche jedes Mal einen Feuerlöscher, wenn es brennt. Seit ich mir als Kind mal die Finger verbrannt habe, kann ich Feuer nicht mehr leiden.«
    »Sie sind goldig«, lachte Hillery. »Ich glaube, Sie können einen Todkranken wieder mobil machen. Aber kann mir einer verraten, was dieses ganze Theater eigentlich soll? Warum will mich unbedingt jemand ins Jenseits befördern?«
    »Wenn wir das wüssten, Hillery«, sagte ich ernst, »dann wüssten wir wahrscheinlich auch, wer Ballister umgebracht hat.«
    Das Glas in seiner Hand fing an zu wackeln. Etwas Whisky schwappte über. Er sah mich verständnislos an.
    »Ballister umgebracht«, wiederholte er tonlos. »Ballister? Das ist doch nicht Ihr Ernst, G-man?«
    »O doch«, erwiderte ich. »Bei einem Mord hört für mich immer der Spaß auf. Da mache ich nie Witze, Hillery. Ihr Kollege Ballister…«
    »Sagen Sie lieber: mein Boss. Ich war nur sein Kameramann.«
    »Wie Sie wollen. Also Ihr Chef wurde heute früh gegen halb zehn von einer detonierenden Sprengladung zerrissen.«
    »Auch eine Sprengladung? Verdammt noch mal, was ist denn los? Ich will ja nicht sagen, dass George

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