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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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Dass ausgerechnet in der Zeit eine Höllenmaschine an seiner Wohnungstür abgegeben wird, konnte ich doch nicht ahnen!«
    »Aber das Fahrstuhlgirl muss doch gesehen haben, wer die Bombe brachte!«, rief ich lebhaft. »Von ihr müssten wir eine Beschreibung kriegen können!«
    Phil schüttelte vorsichtig den Kopf.
    »Ich glaube nicht. Ich habe die Frage schon kurz bei ihr angeschnitten. Mit größeren Gepäckstücken ist nur ein Mann mit einem großen Blumenkarton gekommen…«
    »Genau wie bei Ballister«, entfuhr es mir.
    »Ja. Deshalb glaube ich auch, dass das der richtige Mann war. Aber das Mädchen hat von ihm nichts oder so gut wie nichts gesehen. Du weißt doch selbst, was abends zwischen sieben und halb neun in den Fahrstühlen dieser großen Blocks los ist!«
    Ich nickte.
    »Okay«, winkte ich ab. »Weitere Erklärungen kannst du dir sparen. Wahrscheinlich weiß sie nicht einmal mehr, ob er einen Mantel anhatte oder nicht.«
    »Keine Ahnung. Als es krachte, dachte ich gleich an Ballister. Während ich mit dem Lift hinauffuhr, versuchte ich, aus dem Mädchen etwas herauszuholen. Es war sinnlos.«
    »Der Kerl wird sich ja auch Mühe gegeben haben, möglichst wenig von seinem Gesicht sehen zu lassen.«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Und wie sah es oben aus?«
    »Die beiden Racketgangster müssen so dumm gewesen sein, die Tür aufzumachen, als der Bursche klingelte. Sie nahmen ihm den Blumenkarton ab. Und danach muss sie auch der Affe gebissen haben! Hätten sie den Karton nicht geöffnet, wäre es nicht passiert.«
    »Sind sie tot?«
    »Mull Hayse ist tot. Chester Brodwich ist schwer verletzt. Ob er es überstehen wird, weiß man nicht. Die Bude brannte natürlich schon, als ich ankam. Ich verspritzte einen Feuerlöscher, lief hinaus, holte einen zweiten und hatte es fast geschafft, als die Decke runterkam. Danach setzte mein Erinnerungsvermögen erst im Krankenhaus wieder ein.«
    »Immerhin hast du noch Glück gehabt«, stellte ich fest. »Es hätte viel schlimmer ausgehen können.«
    »Das ist wahr«, bestätigte Phil. »Ich wünsche dir mal den Anblick, wenn du eine ganze Decke runterkommen siehst und du stehst drunter.«
    »Vielen Dank«, grinste ich. »Keinen Bedarf. Warum sollst du mir so etwas nicht voraushaben?«
    Wir zahlten und machten uns auf den Weg. Bei Hillery wartete schon die nächste Überraschung auf uns.
    ***
    Roger Morton hatte am Nachmittag kurz vor sechs rasch noch einen Besuch erledigt, ehe er seine Braut Joan Vialett zu dem Abendessen abholen wollte. In seiner ganzen lässigen Art, die vor Jahren einmal die Verzweiflung seiner Lehrer gewesen war, hatte er die Vorzimmertür auf gedrückt.
    »Hallo, schönste Frau des amerikanischen Kontinents!«, rief er pathetisch aus. »Wie geht es Ihnen heute?«
    Er hatte die superblonde Vorzimmerdame in diesem Büro noch nie gesehen, aber da sie hinter dem Schreibtisch ihrer Vorgängerin saß, nahm er an, dass hier ein Personalwechsel stattgefunden habe.
    Das superblonde Mädchen sah ihn nachdenklich an.
    »Ich bin in meinem ganzen Leben nur einmal zwei Stunden lang so betrunken gewesen, dass ich mich an nichts erinnern kann, was innerhalb dieser Zeit geschah. Sollte ich Sie ausgerechnet in diesen zwei Stunden kennengelernt haben?«, fragte sie mit einer rauchigen Stimme, die Roger an Hafenkneipen erinnerte.
    »Ich bin untröstlich, dass ich diese beiden Stunden nicht in Ihrer Nähe war«, grinste er. »Ist der gute alte Marchees in seiner Festung?«
    »Der gute alte Marchees wird diesen ersten Tag in seinem Büro auch gleich zu meinem letzten machen, wenn ich Sie zu ihm reinließe«, erwiderte die Blonde ablehnend. »Also verschwinden Sie wieder und kommen Sie in den nächsten Tagen mal wieder vorbei.«
    »Lesen Sie sich das erst einmal durch, bevor Sie mich an die Luft setzen«, wehrte Roger .Morton ab und schob ihr einen Briefumschlag hin.
    Das Mädchen las den Brief und zuckte die Achseln.
    »Na schön, wenn er Ihnen schreibt, Sie möchten ihn in einer dringenden Angelegenheit aufsuchen, wird er bei Ihnen wohl eine Ausnahme machen. Ich riskiere es mal. Weil Sie so ein frecher Kerl sind.«
    Morton dachte eine Weile darüber nach, wieso er ein frecher Kerl sei. Aber er fand an seinem Betragen nichts auszusetzen. In der Zwischenzeit hatte die Sekretärin mit Mr. Marchees telefoniert. Als sie den Hörer aus der Hand legte, war Morton gerade mit Nachdenken fertig.
    »Gehen Sie rein«, sagte das Mädchen. »Oder sind Sie so schwach auf den Beinen, dass ich

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