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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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Bucks auf den Tisch des Herrn! Es ist jammerschade, Mister Marchees. Sie glauben gar nicht, wie gern ich das Geld verdienen möchte. Aber ich habe mich bis nächsten Mittwoch schon an Mister Ballister vom Fernsehen vermietet.«
    »Was haben Sie?«, keifte der alte Marchees gallig.
    »Ich stehe bis nächsten Mittwoch in den Diensten von Mister Ballister. Das ist beschlossen und versprochen. Ich kann nicht mehr zurück.«
    »Ballister?«, wiederholte der alte Marchees. »George H. Ballister?«
    »Genau der! Sie haben sicher schon was von ihm gehört! Er macht jeden Monat einmal eine Sendung Hinter den Kulissen. Geschäftspraktiken gewisser Leute, die es mit dem Buchstaben des Gesetzes nicht allzu genau nehmen. Bisher waren seine Sendungen jedes Mal eine Sensation.«
    »Ich habe davon gehört«, murmelte der Alte. »Seit wann schnüffeln Sie denn für den?«
    »Genaugenommen erst seit gestern Abend, Sir. Ballister tauchte gegen halb sieben plötzlich in meinem Zimmer auf. Zuerst wollte ich es nicht glauben, dass er wirklich Ballister ist. Er musste mir erst ein paar Papiere zeigen, bis ich es glauben musste.«
    »Und wasfwollte er von Ihnen? Hat er etwa atich eine ungeratene Tochter?«
    Morton lachte.
    »Ich glaube nicht, Sir. Er sagte, ob ich eine Woche bis zu seiner nächsten Sendung für ihn arbeiten wollte. Sir, das ist etwas, wovon zehntausend Privatdetektive im ganzen Land träumen! Wenn man sagen kann, dass man einmal für Ballister gearbeitet hat, ist man groß raus. Dann braucht man sich keine Sorgen mehr darüber zu machen, dass man immer genug Aufträge bekommt. Dann rennen einem die Leute doch die Bude ein. Deswegen kann ich es wirklich nicht rückgängig machen. Es tut mir sehr leid.«
    »Das werden wir sehen«, sagte Marchees eigensinnig und selbstbewusst. »Was haben Sie denn bisher für diesen Ballister gemacht?«
    »Ich habe seit gestern Abend sieben Uhr in einem Motorboot gelegen und ein bestimmtes Pier beobachtet.«
    »Was für ein Pier?«
    »Pier vierzehn am East River.«
    »Was gibt es denn da zu sehen?«
    »Oh, Sir, nichts Besonderes, wenn man nicht Bescheid weiß.«
    »Aber Ballister wusste Bescheid?«
    »Ja, Sir. Es ist wirklich toll, wie der Mann das macht. Weiß der Teufel, wo der überall seine Informationen herbezieht. Irgendwann nach Einbruch der Dunkelheit würde jemand ein Päckchen über Bord lassen, sagte er mir. Und ein anderer würde vom Land her kommen und sich das Päckchen von der Leine losmachen, mit der es am Abtreiben gehindert wird. Ich sollte dem Päckchen auf den Fersen bleiben.«
    »Das war Ihr Auftrag? Das war alles?«
    Morton richtete sich auf.
    »So einfach war das gar nicht!«, sagte er ernst. »Das Päckchen wurde erst um zwei Uhr früh über Bord gelassen. Liegen Sie mal sieben Stunden wie tot in einem Motorboot und starren Sie dabei immer in die Finsternis, ohne dass Ihnen die Augen zufallen!«
    »Und für so läppische Spielchen bezahlt Ballister Sie?«
    »Ja, Sir. Sobald ich heraushabe, wo das Päckchen hingebracht werden wird, muss ich Mister Ballister Bescheid sagen.«
    »Wissen Sie es schon?«
    »Nein, Sir. Ich konnte dem Mann folgen, der hinausgerudert war und sich das Päckchen aus dem Wasser fischte.«
    »Das haben Sie geschafft?«
    »Nun ja, das war ehrlich gesagt nicht so schwierig. Denn es war nicht bloß so ein kleines Päckchen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war eine richtige große und anscheinend auch ziemlich schwere Kiste.«
    »Langsam machen Sie mich neugierig. Was wurde mit der Kiste gemacht?«
    »Der Mann brachte sie zum Grand Central. Er gab sie bei der Gepäckaufbewahrung auf. Dabei hörte ich, dass er sie morgen Nachmittag abholen wollte. Zuerst dachte ich, dass er mich vielleicht doch bemerkt hätte und mit diesem Hinweis nur reinlegen wollte. Aber er kaufte gleich darauf eine Fahrkarte nach Chicago und stieg in den Morgenzug. Wenn er in Chicago etwas zu erledigen hat, kann er wirklich kaum vor morgen wieder hier sein. Um sicherzugehen, habe ich einen der Kellner im Zug bestochen. Ich rief ihn in Chicago an, nachdem der Zug dort eingetroffen war. Es war kein Trick. Der Mann ist wirklich in Chicago ausgestiegen und von einem Mädchen auf dem Bahnhof abgeholt worden, das ›Liebling‹ zu ihm sagte. Unter diesen Umständen wird er bestimmt nicht vor morgen Nachmittag wieder in New York sein. Dann werde ich mich wieder auf seine Spur heften und aufpassen, wohin er die Kiste bringt.«
    »Sie sind wirklich ein Teufelskerl«, knurrte der alte

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