0284 - Gegen Gangster und Ghouls
Zombie!
Er bot ein schlimmes Bild. Einen Arm hatte er vorgestreckt, die Hand gekrümmt, als wollte er versuchen, sich mit den Fingern an dem glatten Blech festzuklammern, was ihm natürlich nicht gelang. Dafür schob er sich vor.
Sein Gesicht war naß. Die wenigen Haare klebten auf dem runden Schädel, der Mund stand offen, aus seiner Nase rann irgendeine gelblich schimmernde Flüssigkeit.
Ich hatte die Beretta längst gezogen, streckte den Arm aus, zielte und schoß.
Vor der Mündung war das Gesicht groß aufgewachsen. Es schien auch in die Feuerblume am Laufende der Beretta hineinzuwachsen, dann zerfloß es, als mein geweihtes Silbergeschoß haargenau das Zentrum erwischte.
Der Zombie hatte nicht die Spur einer Chance. Es gelang ihm auch nicht mehr, sich zu halten, die Kraft des Geschosses wischte ihn kurzerhand von der Haube, wobei er sich noch drehte und schließlich von der feuchten Fläche abrutschte. Das hatte ich geschafft.
Dann vernahm ich die Schläge. Wuchtig und dumpf klingend. Sie hämmerten gegen den hinteren Kotflügel. Als ich mich nach links drehte und zurückschaute, sah ich schemenhaft die Gestalt eines zweiten Zombies. Er befand sich in Aktion.
Es waren immer die gleichen Bewegungen, und der drosch einen Knüppel gegen das Blech.
Fehlte noch, daß ich mir von diesen hirnlosen Bestien meinen Wagen demolieren ließ. So hatten wir nicht gewettet. Sie wollten den Kampf, und ich war bereit, ihn aufzunehmen.
Wuchtig stieß ich die Tür auf, schwang meinen Oberkörper nach draußen, ließ die Beine folgen und wurde in Höhe der Waden von zwei Klauen erwischt, die mich eisern festhielten.
Zwar versuchte ich durch Tritte, dem Griff zu entgehen, doch der Zombie hatte bereits gezogen, und ich machte den großen Sprung nach vorn, wobei ich auf meinen ausgestreckten Händen landete.
Reingelegt haben sie dich! schoß es mir durch den Kopf. Sie waren doch schlauer.
Die Schläge vernahm ich auch nicht mehr. Der Zombie hatte durch seine Aktion das gesteckte Ziel erreicht. Jetzt kam er selbst. Als ich mich unter großen Mühen zur Seite wälzte, sah ich seinen Schatten.
Er wirkte wie eine Walze. Selten hatte ich einen so kompakten Zombie gesehen. In seinem menschlichen Leben hatte er sicherlich fast drei Zentner gewogen.
Jetzt war das Fleisch nicht mehr fest, sondern nur noch eine wabbelige Masse, so daß dieser Untote wirkte, als würde nur ein Zittern seine Gestalt durchlaufen. Ein widerliches Bild.
Schießen konnte ich nicht, denn der Zombie, der mich festhielt, hatte sich auf meinen Arm gelegt und ihn eingeklemmt.
Sie wußten schon, wie sie mich packen konnten, auch der letzte tauchte noch auf. Eine Frau.
Sie war nackt, ihr Körper eingeschrumpft, ungemein häßlich anzusehen, und sie näherte sich mir von der anderen Seite, so daß die Frau und der Dicke mich in die Zange nehmen konnten, während der Steinwerfer auf mir lag.
Die Beine hatte ich frei. Sie schwang ich in die Höhe und schlug sie gleichzeitig herum.
Volltreffer.
Meine Füße klatschten gegen den Kopf des Steinwerfers. Da die Zombies kaum noch einen Gleichgewichtssinn besitzen, konnte er dieser Attacke nichts entgegensetzen und wurde zur Seite geschleudert. Ich war wieder frei.
Tief atmete ich ein und hatte sogar noch ein paar Sekunden Zeit, bevor mich die anderen beiden Zombies erreichten.
Aus der Rückenlage schnellte ich in die Höhe, hielt die Arme vorgestreckt und wirbelte herum. In der rechten Hand hielt ich die Beretta. Massig tauchte der dicke Zombie vor mir auf. Ich schaute in sein starkes Gesicht und konnte nicht anders. Die Kugel traf seine Massen.
Was mit ihm geschah, sah ich nicht, denn die Frau wollte sich an mich hängen. Als sie auf mich zufiel, stieß sie einen klagenden Schrei aus, der aus ihrem offenen Mund wehte, und sie bewegte ihre langen, dünnen Finger kratzend auf und nieder. Ich schoß zwischen den beiden Händen hindurch.
Der weibliche Zombie brach dicht vor meinen Füßen zusammen. Sein untotes Dasein war ebenfalls zerstört.
Der letzte Zombie richtete sich an meinem Bentley auf. Er hatte seine Fingerspitzen in der Regenrinne am Dach verhakt, und so schaffte er es, in die Senkrechte zu kommen. Um Munition zu sparen, nahm ich für ihn das Kreuz und preßte es in seinen Rücken. Es war ein durchschlagender Erfolg. Der Zombie bäumte sich auf, riß seine Arme in die Höhe und kippte zur Seite. Das war der letzte gewesen!
Tief atmete ich die feuchte Luft ein. Wie ein Gespenst stand ich innerhalb
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