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0284 - Gegen Gangster und Ghouls

0284 - Gegen Gangster und Ghouls

Titel: 0284 - Gegen Gangster und Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einiges von Ihnen gehört, hätte aber nicht gedacht, daß Sie die Pressefreiheit nicht anerkennen.« Ein wenig erinnerte sie mich an Jane Collins, als diese noch normal gewesen war.
    »Das hat mit Pressefreiheit nichts zu tun«, erwiderte ich. »Es gibt eben Dinge, die einfach zu gefährlich sind. Nicht nur für eine Frau, sondern auch für einen Mann. Einem Kollegen von Ihnen wäre es ebenso ergangen.«
    »Ich traue Ihnen nicht.«
    »Das ist mir egal. Jedenfalls werden Sie sich absetzen, Miß St. Clair.«
    »Wobei Sie mich nicht daran hindern können, einen Bericht zu schreiben. Es ist wirklich interessant, daß sich ein bekannter Polizist mit einem Menschen abgibt, der es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt.«
    »Hüte deine Zunge, Mädchen«, sagte Costello. Sie nickte, drehte sich um und verschwand.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht?« fuhr ich Costello an. »Spielen Sie jetzt schon falsch?«
    »Sie wollte sich reinhängen.«
    »Costello, ich traue Ihnen nicht. Es wäre ja interessant, einige Aufnahmen zu besitzen, die uns zusammen zeigen…«
    »Das sehen Sie falsch.«
    »Nein, genau richtig.« Ich wußte, daß ich nicht nur gegen Ghouls zu kämpfen hatte, auch gegen Gangster, und dies machte die Sache wirklich nicht einfacher.
    »Dann kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte der Mafioso. »Wollen Sie in den Kofferraum?«
    »Ja.«
    Jacques Cavelli schob seinen Oberkörper aus dem Wagen. Er schaute mich hart an. Dieser Typ war ein Killer, der kein Pardon kannte. Auch jetzt trug er eine kurzläufige Maschinenpistole bei sich. In New York hatten wir uns kennengelernt, und Cavelli hatte großes Glück gehabt, daß er mit dem Leben davongekommen war.
    Mit ihm schritt ich um den Mercedes herum und blieb vor dem Kofferraum stehen. Cavelli schloß ihn auf. Der Deckel klappte lautlos hoch, ich schaute in den Kasten, sah ihn bis auf Werkzeug und Reserverad leergeräumt und stieg ein. Cavelli griff nach der Klappe.
    »Das mache ich selbst«, sagte ich zu ihm.
    Er hob nur die Schultern. Gesprochen hatte er bisher kein einziges Wort.
    Ich streckte meinen Arm aus, bekam den Innenriegel zu fassen und zog die Haube nach unten. Sie rastete nicht völlig ein, ich ließ sie spaltbreit offen.
    »Gute Reise!« wünschte mir Costello noch. Seine Stimme klang nicht einmal höhnisch. Wahrscheinlich setzte er ziemlich viele Hoffnungen auf mich, wobei ich mich fragte, ob ich sie erfüllen konnte. Xorron war verdammt stark, sein Totenheer ebenfalls…
    ***
    Während ich gekrümmt dalag, lud ich meine Beretta. Ein Ersatzmagazin trug ich bei mir, zum Glück auch den Bumerang, ebenso das Kreuz und den silbernen Dolch.
    Ich hatte Costello nicht danach gefragt, wo sich das Ziel der Reise befand, denn den Weg konnte ich verfolgen, wenn ich die Haube ein wenig anhob.
    Ich roch das Wasser der Themse, und dabei blieb es auch, denn wir fuhren dicht am Ufer des Flusses entlang. Sehr bald hatte ich herausgefunden, daß wir uns auf dem Victoria Embankment befanden.
    Diese breite, alleeartige Straße begleitete den Strom bis zur Blackfriars Bridge. Wir kamen an den Anlegestellen der Ausflugsdampfer vorbei und blieben auf der nördlichen Seite der Themse, wobei wir über eine schmalere Straße in Richtung Tower fuhren.
    Am Tower rollten wir vorbei und auch an der Tower Bridge, die um diese Zeit wie ein toter Steinkoloß wirkte. Tagsüber war dort der Bär los, denn jeder Tourist, der seinen Weg nach London gefunden hatte, wollte die Brücke und das Gefängnis sehen.
    An der U-Bahn-Station Tower Hill bogen wir in den Wirrwarr des Hafens und der Docks ein. Nun war mir klar, wo Xorron seinen »Freund« Logan Costello erwartete. Im Hafen.
    In London ist nachts immer viel los. Allerdings nur in bestimmten Stadtteilen, die Docks und Kais gehören zu denen, wo wirklich der Hund begraben liegt. Wenn nicht gearbeitet wird, dann schweigen auch die Piers, denn sie waren für irgendwelche Nachtschwärmer und auch Gesetzesbrecher nicht interessant genug. Die heißen Geschäfte wurden woanders abgewickelt. Bisher hatte nichts darauf hingedeutet, daß Costello mich reinlegen wollte. Dennoch verstärkte sich mein ungutes Gefühl. Ich spürte im Magen diesen leichten Druck, der immer höher stieg und der Kehle entgegenwanderte.
    Trotz guter Federung merkte ich, wo ich lag, und auch der typische Kofferraum-Geruch fiel mir allmählich auf den Geist. Hin und wieder schob ich die Klappe höher, denn ich wollte sehen, ob sich Verfolger auf unsere Fersen geheftet

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