0284 - Gegen Gangster und Ghouls
an.
»Hüte dich, mich hintergehen zu wollen, das sage ich dir! Ich warne dich, Logan Costello! Wer Xorron hintergangen hat, der lebt nicht mehr lange.«
»Ich weiß!« keuchte der Mafioso.
Xorron drehte sich und schleuderte Costello gleich mit. »Oder soll ich dich meinen Zombies zum Fraß vorwerfen?« schrie er und ließ Costello auf das Totenheer schauen.
Der Mafioso schluckte. Die Gestalten streckten bereits ihre Arme aus.
Hände wollten nach ihm greifen. Finger bewegten sich schwerfällig wie dicke Würmer, und über Costellos Rücken rann eine dicke Gänsehaut.
Noch befand er sich von den Zombies zu weit entfernt. Wen die jedoch zwischen den Klauen hatten, der würde nicht mehr davonkommen, denn die Untoten ließen ihm keine Chance.
Xorron ließ den Mafioso los. »Und da sagst du mir, deine Leute wollen gegen die Zombies ankämpfen! Lächerlich ist das, absolut lächerlich. Hast du verstanden?«
»Ja.«
»Du wirst also diese Chinesin holen, dann sehen wir weiter«, sagte Xorron. »Und hüte dich, irgendeinen Trick zu versuchen, du würdest es nicht überleben.«
Xorron wollte noch etwas hinzufügen, doch er brach mitten im Satz ab.
Ihm war etwas aufgefallen. »Was ist geschehen?« erkundigte sich Costello.
»Die Ghouls, sie…«
»Was ist mit ihnen?« Costellos Stimme klang schriller. Er ahnte schon Schlimmes.
»Die Ghouls sind draußen«, flüsterte Xorron. »Wahrscheinlich haben sie deine Leute angegriffen. Ich sagte dir doch, daß du allein kommen solltest, jetzt müssen die anderen die Folgen tragen. Das wird für die Ghouls ein Festmahl.«
Costello dachte dabei an den Geisterjäger John Sinclair. Obwohl dieser sein Feind war, glaubte er an ihn und drückte ihm auch die Daumen, daß er in den Kampf mit eingriff und den verfluchten Ghouls zeigte, wo der Hase langlief.
Da knatterten die ersten Schüsse. Durch die Schuppenwände gedampft zu hören, aber Costello wußte sofort, daß es sich um die Maschinenpistolen seiner Leibwächter handelte. Xorron stieß ein undefinierbares Geräusch aus. Wohl ein Zeichen, daß er die Schüsse nicht mochte. Er brauchte nur zwei Schritte vorzugehen, um die Tür zu erreichen. »Was machst du?« schrie Costello.
Der Unhold lachte. »Da draußen ist geschossen worden. Ich lasse mein Totenheer frei…«
***
Jill St. Clair und ich lagen nach wie vor hinter den Fässern in Deckung und schauten zu, wie die Mafiosi schossen.
Es war ein Bild wie in den Gangsterfilmen. Sie standen breitbeinig auf dem Fleck, hielten die MPis leicht gesenkt, so daß die Läufe auf die herankriechenden Ziele wiesen.
Und sie feuerten.
Vor den Mündungen tanzte und blitzte es. Kleine, fahle Feuer erhellten die Nacht, und die Kugeln zogen eine Funkenspur hinter sich her, wenn sie gegen den harten Straßenbelag hämmerten.
Sie trafen ihre Ziele.
Wir konnten sehen, wie sie in die Körper hieben und vernahmen trotz der Schußdetonationen sogar das Klatschen, das die Treffer begleitete.
Sie pumpten die Ghouls voll. Die Geschosse wühlten sich in die schleimigen Gebilde, aber die konnten sie nicht zerstören. Zwar hielten sie die Ghouls für einen Moment auf, doch in einer Feuerpause formierten die sich wieder.
Jill St. Clair faßte nach meinem Arm. Sie mußte innerlich unter Druck stehen, denn ihre Nägel drangen durch, und ich spürte sie auf meiner Haut. Ich schaute sie an.
Leichenblaß war ihr Gesicht. Die Augen starr nach vorn gerichtet. Der Mund bildete nur einen Strich, und aus ihren Wangen war jegliches Blut gewichen. »Sie sehen, was passiert ist?« fragte ich.
»Das… das ist doch unmöglich«, hauchte sie. »Verrückt, einfach irre und unbegreiflich…« Ich gab keine Antwort. Jill mußte das erst einmal fassen, was sie mitbekam.
Mich interessierten die Ereignisse nicht so sehr, ich suchte mit meinen Blicken die freie Flache ab, um eventuell noch mehr Ghouls zu finden, die sich heimlich anschlichen.
Das war nicht der Fall. Sämtliche Ghouls, die auf den Mercedes zukrochen, befanden sich auf dem Pier.
Die Einschlagwucht der Kugeln hatte sie zum Teil zerrissen und Stücke aus ihnen herausgeschleudert, doch die Pfützen aus Schleim bewegten sich und krochen wieder auf die Ghouls zu, um sich mit dem Hauptkörper zu vereinigen. Nichts hatten die Killer erreicht.
Das sahen sie sehr deutlich. Sie zeigten sich überrascht, schüttelten die Köpfe, sprachen miteinander, und ich hörte ihre verständnislosen Worte.
»Die hätten doch gekillt sein müssen!« rief Cavelli wütend
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