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0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Parkweg des Grauens
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wiederholte sie tonlos.
    »Ja. Er wurde ermordet. Heute früh. Die näheren Einzelheiten werden Sie morgen oder heute Abend schon aus den Zeitungen entnehmen können. Jetzt möchte ich mir gern einmal das Zimmer ansehen, das Mister Harper bewohnte.«
    »Ja, ja«, nickte sie und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Tot! Ich kann es mir gar nicht vorstellen. Heute früh war er noch so lustig und jetzt…«
    »Lustig?«, fragte ich schnell. »Heute früh? Wann war das?«
    »Oh, für Mister Harper war es eigentlich sehr früh. Er verließ uns schon gegen acht Uhr. Vielleicht ein paar Minuten später, aber gewiss nicht später als halb neun. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Hatte er etwas bei sich?«
    »Nein, ich habe nichts gesehen.«
    »Und er war lustig? Wie äußerte sich das?«
    »Nun, er scherzte mit mir.«
    Ich konnte es mir ungefähr vorstellen. Sehr höflich wiederholte ich meine Bitte hinsichtlich Harpers Zimmer. Mrs. Wool nickte und führte mich durch den Flur zu einer Tür, die sie aufschloss.
    Schon als ich über die Schwelle trat, wusste ich, was los war. Mit der Zeit gewinnt man einen Blick für so etwas. Als ich die Schubladen und Türen aller Schränke und Kommoden geöffnet hatte, fand ich meinen ersten Eindruck bestätigt: Bill Harper musste kurz vor seinem Tod alle seine persönlichen Besitztümer weggebracht haben. Es gab nichts mehr hier, absolut nichts, was nicht zur Zimmereinrichtung gehörte. Hatte Bill Harper fliehen wollen? Wohin? Vor wem? Vor den Leuten, die ihn wenig später ermordeten?
    ***
    Es war gegen drei Uhr nachmittags, als Phil ins Distriktgebäude kam. Er hatte die Wagenschlüssel für den Jaguar bei dem Wirt in der 96th Street für mich hinterlegt und war mit einem Taxi gekommen. Er suchte sofort unseren Distriktchef auf.
    »Nun, Phil, was macht die Arbeit? Haben Sie schon bestimmte Spuren in der Mordsache?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich nicht. Wir wissen nur, woher der Schuss gekommen ist: aus dem Fenster in der Rückfront eines Hauses in der 95th Street.«
    »Wer wohnt in dem Zimmer?«
    »Eine gewisse Ann Realy. Ein junges Mädchen, ungefähr dreiundzwanzig Jahre alt, blond, von angenehmem Äußeren.«
    »Kann sie den Schuss abgefeuert haben?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Wenn ihre Wirtin lügt, kann es das Mädchen gewesen sein. Obgleich die Mordwaffe in ihrem Zimmer nicht zu finden ist. Aber schließlich hatte das Mädchen bis zu unserem Erscheinen genug Zeit, die Waffe zu beseitigen.«
    »Was ist mit der Wirtin? Warum soll sie lügen?«
    »Die Wirtin behauptet, dass sie sich im Flur der Wohnung mit dem Mädchen unterhalten hätte, als der Schuss fiel. Wenn das stimmt, kann das Mädchen nicht geschossen haben. Aber es ist keineswegs erwiesen, dass die Wirtin wirklich die Wahrheit sagt. Vielleicht lügt sie.«
    »Was spricht sonst noch gegen das Mädchen?«
    »Da sind ein paar Punkte, die mir gar nicht gefallen«, gab Phil zu. »Erst einmal dürfte das Mädchen einen falschen Namen angegeben haben. Realy stimmt nicht. Wenn Realy ihr richtiger Name wäre, müsste sie doch irgendein Papier auf diesen Namen haben. Einen Führerschein, eine Rechnung, einen Brief - irgendetwas. Aber das ist nicht der Fall.«
    »Wie erklärt das Mädchen das?«
    »Gar nicht. Sie weigert sich einfach, eine Erklärung dafür abzugeben.«
    »Das ist in der Tat wirklich ein sehr merkwürdiges Verhalten«, stellte der Chef fest.
    »Lieutenant Anderson glaubt, dass das Mädchen in Wirklichkeit anders heißt. Natürlich ergibt sich jetzt die Frage, warum es uns den richtigen Namen nicht sagen will. Vielleicht stoßen Andersons Leute auf Papiere mit dem richtigen Namen. Der Lieutenant hat einen Durchsuchungsbefehl erhalten und lässt das Zimmer des Mädchens gründlich durchsuchen.«
    »Das kann weiterhelfen, ja«, nickte Mr. High. »Aber welches Motiv sollte das Mädchen haben, einen Mann wie Harper zu ermorden.«
    »Keine Ahnung«, gab Phil zu. »Alles, was mit dem Mädchen zusammenhängt, liegt völlig im Dunkeln. Ich habe zwei Stunden lang zugehört, wie sie vernommen wurde. So was von Verstocktheit habe ich noch nicht erlebt.«
    »Hat Anderson das Mädchen schon festgenommen?«
    »Ja, und der Antrag auf Erlass eines Haftbefehls liegt auch schon beim zuständigen Richter.«
    »Glauben Sie, dass der Haftbefehl ergehen wird?«
    »Daran zweifle ich nicht«, nickte Phil.
    »Wenn Sie sich nicht einschalten, wird das Mädchen in Haft bleiben.«
    »Ich?«, staunte der Chef. »Warum sollte

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