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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts erreichen. Du befindest dich hier im Vorhof der Hölle, und du wirst ohne meine Einwilligung hier nicht herauskommen, das steht fest. Ich habe dir Qualen versprochen, das Versprechen halte ich, und ich werde zuschauen, wie du allmählich zugrunde gehst!«
    Nach diesen Worten drehte sich der Teufel um. Er schaute Sheila dabei an, die schreckensstarr auf der Stelle stand.
    Sein Blick traf sie hart. Er glich dem eines Hypnotiseurs, nur war der Teufel kein normaler Hypnotiseur, sondern der Höllenfürst, und Sheila spürte seine Aura.
    Sie riß den Mund auf. Ihr Gesicht verzerrte sich. Die Augen wollten aus den Höhlen quellen, ein schweres Ächzen drang aus ihrem Mund, das sich in einem Schrei löste.
    »Neiiinnn!«
    »Sheila!« Bill brüllte dazwischen.
    Zu spät. Der Satan hatte sein Ziel bereits erreicht. Sheila war wieder unter seinen Bann geraten.
    Im ersten Augenblick hatte es so ausgesehen, als wollte sie zusammensacken. Dann hob sie den Kopf. Ihr Blick saugte sich an dem Gesicht des Teufels fest, und ein Lächeln huschte über ihren Mund.
    »Meister, was befiehlst du?«
    Bill Conolly verstand. Ein schluchzendes Geräusch verließ seinen Mund, bevor der Kopf nach vorn sackte, und der Reporter in eine dumpfe Depression fiel…
    ***
    Es gibt ein Märchen, in dem ein Mädchen über einen Regenbogen geht, um ein geheimnisvolles Land zu suchen, das hinter dem Regenbogen liegt. Dieses Märchen ist auch zu einem Musical vertont worden und hatte einen Welterfolg errungen. Es hieß »Der Zauberer von Oz«, und der Titelsong »Over the Rainbow« gehört zu den Evergreens.
    Daran mußte ich denken, als ich in diese Brücke eintauchte und gleichzeitig über sie hinwegschritt.
    Manchmal können auch Märchen wahr werden…
    Tanith, oder vielmehr ihr Geist, hatte mir diesen Weg gezeigt, und sie würde mich auch führen, so hoffte ich.
    Eine andere Dimension wartete auf mich. Ob es die Hölle war oder ein Land zwischen den Sternen, ich wußte es nicht, denn ich verließ mich auf meine geheimnisvolle Helferin.
    Noch immer war ich vom Strahl umgeben. Er hüllte mich wie ein leichter Vorhang aus Seide ein, und dazwischen schimmerte das Gesicht der toten Tanith.
    Verheißungsvoll war ihr Lächeln, ernst blickten die Augen. Sie schien zumindest zu ahnen, was mich alles erwartete, aber sie gab mir keine Erklärungen.
    So wanderte und schwebte ich weiter, bis der Strahl blasser und blasser wurde, das Gesicht sich allmählich auflöste und mich wieder die Normalität umfing.
    Für einen Moment war ich völlig außer Kontrolle. Ich stand da, schaute auf den Kelch in meiner Hand, sah auch das Kreuz, und um mich herum war einfach nichts.
    Leere, die absolute Schwärze des Alls. Eine Weite, die nicht zu messen war, und gerade dieses Nichts war für mich schlimmer, als hätten mir zehn bis an die Zähne bewaffnete Zombies gegenübergestanden. Ich besaß keinen Bezugspunkt, hier galten die Gesetze der Physik nichts mehr, und ich wußte nicht mehr, wo die einzelnen Richtungen lagen.
    Der Kelch des Feuers schimmerte. Er hatte sogar einen rötlichen Widerschein bekommen, der sich geheimnisvoll mit dem goldenen Leuchten vermischte.
    Noch einmal sah ich das Gesicht der Tanith. Diesmal schwamm es auf dem Boden des Kelchs, seltsam verkleinert, dennoch sehr konturiert zu erkennen.
    »Wo bin ich?« Meine Frage glich nur mehr einem Hauch.
    »In einer Zwischendimension.«
    »Was heißt das?«
    »Es ist schwer, dir dies zu erklären. Du bist in einer Welt des nicht Sichtbaren.«
    »Ist es ein Totenreich?«
    »Nein, das ist es nicht!« Ein Flüstern drang an mein Ohr. »In das Totenreich wirst du nicht gelangen. Es bleibt für dich verschlossen. Jedenfalls auf normalem Wege…«
    »Wo dann?«
    »Es ist schwer zu erklären, John Sinclair, weil du so etwas noch nie mitgemacht und erlebt hast. In diesen Augenblicken erlebst du etwas völlig Neues. Du lernst eine andere Dimension kennen, wo alles aufgehoben ist, von dem du in der Schule und in deinem Leben erfahren hast. Du bist überall und gleichzeitig nirgendwo.«
    Ich schluckte. »Tut mir leid«, hauchte ich, »aber das begreife, wer will. Ich nicht.«
    »Keine Sorge. Bald wirst du es sehen. Mach einen Versuch, John Sinclair! Du schaffst als Lebender das, was mir als Tote leider verschlossen bleibt.«
    »Was denn?«
    »Geh einen Schritt vor und wünsche dir etwas. Denke dir ein Ziel aus, und du wirst es erreichen.«
    »Ich soll…«
    »Ja, mach es!«
    Nein, verrückt war ich nicht. Ich erlebte

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