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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niemand.
    »Mein Gott, was ist mit John los?« fragte er nach dem dritten Anruf und schaute Shao an.
    Die Chinesin hob die Schultern. Sie sah übernächtigt aus. Unter den Augen lagen Ringe. Die schwarzen Halbkreise hatten sich in die Haut eingegraben, die Augenränder selbst waren entzündet, das lange Weinen hinterließ diese Spuren.
    »Hast du keine Idee?« fragte Suko weiter.
    »Nein.«
    »Er wollte doch zum Yard.«
    Shao sprach es nicht gern aus, aber sie sagte: »Wahrscheinlich ist ihm etwas passiert.«
    Suko warf seiner Freundin einen schrägen Blick zu. »Mal den Teufel nicht an die Wand…«
    »Hör auf mit dem Teufel!«
    Shao stand auf, strich Suko über die Wange und verließ den Raum. Sie ging in die Küche. Mit zwei Gläsern Orangensaft kam sie zurück.
    »Trink, das tut gut.«
    »Danke!« Suko nahm das Glas entgegen und leerte es mit einem langen Zug. Als er es absetzte, hatte er auch einen Entschluß gefaßt.
    Er drehte sich um, nahm wieder Platz und stellte das Telefon auf seinen Schoß.
    »Willst du John wieder…?«
    Der Inspektor unterbrach Shao mit einem Kopfschütteln und folgenden Worten: »Nicht John. Das hat wohl keinen Sinn. Ich versuche es bei Sir James.«
    »Um diese Zeit?«
    »Hier heiligt der Zweck die Mittel.«
    Shao nickte. Sie hatte nichts mehr dagegen einzuwenden und schaute Suko zu, wie er die Nummer tippte, die er auswendig kannte. Er hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen, denn es ging um das Leben seines Freundes, und da mußte er einfach alles einsetzen.
    Es läutete lange durch. Suko wollte schon aufgeben, als er die Stimme seines Chefs hörte.
    »Sir, entschuldigen Sie, aber ich…«
    »Schon gut, Suko. Was ist geschehen?«
    »Wir vermissen John Sinclair!«
    Sir James schwieg. Es dauerte eine Weile, und Suko wurde bereits nervös, bevor sich der Superintendent wieder meldete. »Nun ja, ich habe mit ihm gesprochen.«
    »Wann?«
    »Wir trafen uns vor dem Haus.«
    »Und?«
    »Wissen Sie denn nicht Bescheid?«
    »Nein, Sir, ich habe…«
    »John ist etwas passiert. Ein Zufall vielleicht, aber wer kann das alles wissen. Es hat drei Tote gegeben und…« Sir James begann mit seinem Bericht.
    Suko hielt den Hörer ein wenig vom Ohr ab, damit auch Shao mithören konnte.
    Beide lauschten, und beide wurden noch bleicher, als sie vernahmen, was ihrem Freund widerfahren war.
    »Und das stimmt alles, Sir?« fragte der Inspektor.
    »Leider.«
    »Wenn ich das gewußt hätte.«
    »Es ist ja überstanden«, sagte der Superintendent. »Sie müssen sich um andere Dinge kümmern. Denken Sie an den Jungen. Wie geht es ihm überhaupt?«
    »Er schläft.«
    »Zum Glück.«
    »Aber was ist mit John?« fragte der Inspektor.
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Er wollte alle Hebel in Bewegung setzen, um die Conollys aus ihrer Lage zu befreien. Da wir nichts mehr von ihm gehört haben, kann es sein, daß er bereits am Werk ist.«
    »Sehr optimistisch gedacht, Sir.«
    »Was soll ich machen?«
    Da hatte Sir James recht. Sie mußten wirklich an das gute Schicksal glauben, aber es fiel bekanntlicherweise sehr, sehr schwer, dies zu tun.
    »Haben Sie keine Spur, Sir? Hat John Ihnen wirklich nichts gesagt oder eine Andeutung gemacht? Ich habe ein paarmal bei ihm angerufen. Zuhause ist er nicht.«
    »Ich habe keinen Bescheid erhalten. Er wollte vielleicht Myxin und Kara einsetzen, ob ihm das gelungen ist…«
    »Anscheinend nicht«, murmelte Suko.
    »Bleiben Sie auf jeden Fall bei den Conollys, Suko. Man kann vor Überraschungen nicht sicher sein. Damit schließe ich beide Seiten ein.«
    »Da haben Sie recht, Sir.«
    »Ist noch etwas?«
    Suko atmete tief ein. »Eigentlich nicht, Sir. Ich hoffe nur, daß alles gutgeht.«
    »Da sagen Sie etwas. Zudem bin ich immer für Sie zu erreichen. Bis später dann.«
    Auch Suko legte auf. Sorgenfalten hatten sich in seine Stirn gegraben, und sie waren nach dem Gespräch nicht weniger geworden, das konnte auch Shao sehen.
    Sie legte ihre Hände auf Sukos Schultern. »Wir müssen nur daran glauben«, versuchte sie zu trösten. »Wirklich fest daran glauben. Dann klappt es. Es hat bisher immer geklappt.«
    »Einmal kann der Faden der Glückssträhne auch reißen.« Suko legte seinen Arm um Shaos Hüfte. »Stell dir mal vor, die Conollys kommen nicht mehr zurück. Was geschieht dann mit Johnny?«
    Shao wollte etwas sagen, schlug sich jedoch auf den Mund, denn sie konnte es nicht aussprechen. »Daran wage ich überhaupt nicht zu denken.«
    »Das solltest du aber.«
    »Suko,

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