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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bitte…«
    Ein Geräusch entstand. Das Tappen von Pfoten, und da gab es nur eine Erklärung.
    Nadine, die Wölfin, kam.
    Sie hatte Johnnys Zimmer verlassen, setzte mit einem Sprung über die Schwelle und blieb mitten im Wohnraum stehen. Ihr Fell sträubte sich, sie öffnete das Maul, und ein seltsames Heulen drang draus hervor.
    Das war genau der Augenblick, als ich unsichtbar das Zimmer betreten hatte…
    Suko sprang hoch.
    Auch Shao stand wie erstarrt, hielt den Blick auf Nadine gerichtet und flüsterte: »Was kann sie nur haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber es muß etwas passiert sein.«
    Nadine drehte sich. Den Kopf streckte sie der Decke entgegen.
    Laute, die Shao und Suko noch nie bei ihr gehört hatten, drangen aus dem Rachen. Klagend, heulend und auf eine gewisse Art und Weise auch furchteinflößend. Damit hatte niemand von ihnen gerechnet, und beiden Menschen rann eine Gänsehaut über den Rücken.
    Suko schluchzte. »Verdammt, wir müssen etwas tun!« sagte er.
    »Da stimmt einiges nicht.«
    Shao ging in die Knie, schaute Nadine an, doch sie bekam keine Antwort. Die konnte die Wölfin einfach nicht geben. Ihr Blick war starr auf das Gesicht der Chinesin gerichtet, und Shao schaute wieder in die so menschlich wirkenden Augen.
    »Ich seh mal im Haus nach«, sagte Suko, wartete Shaos Antwort nicht ab und setzte sich schon in Bewegung.
    Sämtliche Räume durchsuchte er. Schußbereit hielt er seine Beretta in der Hand, und er vergaß auch nicht, im Keller nachzuschauen. Auch ihn fand er leer.
    Dennoch war er davon überzeugt, daß Gefahr in der Nähe lauerte.
    Vielleicht draußen?
    Bevor Suko das Haus verließ, sagte er Shao Bescheid. Sie hockte neben Nadine und streichelte ihr Fell, obwohl die Wölfin es nicht wollte, zur Seite ging und neben dem Tisch in die Höhe sprang, als würde sich dort etwas befinden, das nur sie allein sehen konnte.
    »Da ist doch was«, sagte Suko.
    Shao erhob sich und zuckte mit den Schultern. »Ich kann nichts erkennen.« Ihre Stimme klang gequält.
    »Ich schaue trotzdem nach.«
    »Sei vorsichtig, Suko!«
    »Klar.«
    Der Inspektor verließ das Haus, trat in den Vorgarten und blieb drei Schritte vor der Tür stehen.
    Die Morgendämmerung hatte zugenommen. Mit ihr kam auch der herbstliche Nebel.
    Suko hatte nichts gegen Nebel, er gehörte zum Kreislauf der Natur, jetzt mochte er ihn nicht. Er verdeckte die Sicht, schwebte lautlos durch den Garten und drang zwischen die Zweige der Sträucher und Büsche.
    Im Augenblick sah der Inspektor nichts. Auch das Licht brachte nicht viel, aber er wollte noch hinter dem Haus nachschauen. Nadine hatte schließlich nicht ohne Grund so reagiert.
    Im eigentlichen Garten leuchteten ebenfalls die Lampen der Nacht. Ihre gelben Köpfe wirkten verwaschen und erinnerten an auseinandergezogene Monde.
    Der Garten war leer. Jedenfalls konnte Suko nichts erkennen, was auf einen Feind hingedeutet hätte. Auf den herbstlich bunten Blättern schimmerte der Morgentau. Kostbaren Perlen gleich lag er auch auf den Grashalmen des Rasens.
    Ein friedliches Bild, doch Suko ließ sich nicht täuschen. Nadine hatte nicht umsonst so seltsam reagiert.
    Als er das Haus betrat, kamen ihm die Wölfin und Shao bereits entgegen. Nadine zeigte sich weiterhin aufgeregt. Über sie hinweg schaute Suko seine Freundin an.
    Shao schüttelte den Kopf.
    »Also nichts«, stellte der Inspektor fest. »Es gibt keinen Anhaltspunkt. Ich begreife es nicht.« Er schloß die Tür, schaute auf die Wölfin und hatte plötzlich das Gefühl, von einem Luftzug gestreift zu werden, obwohl die Tür geschlossen war.
    Suko fuhr herum.
    Shao erschrak sogar, und sie fragte: »Was hast du?«
    Der Chinese lächelte. »Für einen Moment glaubte ich, mich hätte jemand berührt.«
    »Dann hast du das auch gemerkt? Ich ebenfalls, ein paarmal schon. Als ich nachschaute, war da nichts.«
    »Ein Geist?«
    »Meinst du wirklich?« hauchte Shao.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit, und geirrt haben wir uns nicht. Das erklärt auch das Verhalten von Nadine. Tiere sind sensibler als wir Menschen.«
    Beide beobachteten wieder die Wölfin. Sie hatte sich hingehockt, schaute und reagierte normal, für die beiden der Beweis, daß das Unerklärliche verschwunden war.
    »Ich habe auch bei Johnny vorbeigeschaut«, sagte Shao. »Da ist auch nichts. Er schläft.«
    »Okay, gehen wir wieder zurück.«
    »Kannst du schlafen?« fragte Shao, als sie im Wohnraum standen und in die Leere blickten.
    »Nein«, sagte Suko.
    »Ich

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