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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Wagen in die Tiefgarage hinunterrollen. Auf dem vorgezeichneten Feld stoppte er das Auto, stellte den Motor ab und schaltete die Beleuchtung aus.
    Dann verließ er das Fahrzeug und begab sich zum Fahrstuhl. Er drückte auf den Rufknopf und wartete. Seit Yora ihn zum Zombie gemacht hatte, besaß er viel Geduld.
    Nichts konnte ihn mehr aus der Ruhe bringen. Zeit war für ihn zu einem dehnbaren Begriff geworden. Für ihn lief sie nicht mehr ab. Er war tot. Und so, wie er jetzt war, konnte er ewig leben.
    Die Kabine traf ein. Die Tür glitt zur Seite. Licht flutete dem Untoten entgegen. Es störte ihn nicht. Er trat in den Fahrstuhl und drückte auf den 18. Etagenknopf.
    Die Tür schloß sich leise, und gleich darauf setzte sich der Aufzug in Bewegung. Völlig emotionslos lehnte Chuck Farda an der Wand. Er hatte kein Mitleid mit Crawford.
    Er haßte ihn auch nicht. Der Mann mußte einfach deshalb sterben, weil das Töten zu Fardas neuer Aufgabe geworden war.
    Viele weitere Morde würden folgen, und die Polizei würde vor einem unlösbaren Rätsel stehen.
    Im 18. Stock verließ Farda die Kabine. Ein Großteil dieser Etage gehörte Jack Crawford. Er besaß hier ein 6-Zimmer-Apartment.
    Daran grenzte seine Detektei, wodurch der dicke Crawford kaum mal einen Schritt tun mußte.
    Als Chuck Farda das Allerheiligste seines Chefs betrat, saß dieser an seinem Schreibtisch und telefonierte gerade. Er nickte seinem Mitarbeiter zu und bedeutete ihm, sich an der Bar zu bedienen.
    Farda holte sich keinen Drink. Damit war es vorbei. Er brauchte so etwas nicht mehr. Daran hätte Crawford erkennen können, daß sich sein Mitarbeiter verändert hatte.
    Früher hätte Chuck Farda eine Einladung zum Drink niemals abgelehnt. Jack Crawford beendete das Gespräch. Er legte den Hörer seufzend auf den Apparat. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war, daß man ihn zu jeder Stunde, bei Tag ebenso wie bei Nacht, telefonisch erreichen konnte.
    Er war ein Fettkloß, mehr breit als hoch, trug stets teure Maßanzüge und wirkte trotz seines Übergewichts elegant. Das graue Haar war stark gelichtet. Seine Augen leuchteten in strahlendem Blau.
    »Heute keinen Drink?« fragte er schmunzelnd.
    »Nein, Sir. Vielen Dank.«
    »Was ist los mit Ihnen, Chuck? Sind Sie krank?«
    »Ich fühle mich wohl.«
    »Na schön.« Crawford legte die Handflächen aufeinander, als wollte er beten. »Dann erzählen Sie mal. Ehrlich gesagt, als Sie mitten im Satz abbrachen, dachte ich, es hätte eine Panne gegeben.«
    »Es ist alles in bester Ordnung, Sir.«
    »Freut mich. Schießen Sie los, Chuck.«
    Farda begann mit seinem Bericht. Er hielt sich an die Tatsachen.
    Als er Yoras Besuch erwähnte, horchte Jack Crawford auf. »Wird Frank Esslin bis zu Tony Ballards Eintreffen in seinem Haus bleiben, Chuck?«
    »Das nehme ich an.«
    Jack Crawford massierte sein dickes Kinn. »Vielleicht sollten Sie weiter ein Auge auf Esslin haben, damit er nicht wieder abhanden kommt.«
    »Darüber läßt sich reden«, sagte Farda, doch er dachte nicht im Traum daran, zu Esslins Haus zurückzukehren. Esslin und das Mädchen mit dem Seelendolch interessierten ihn nicht. Er war unabhängig. Er wollte seinen eigenen Weg gehen.
    Chuck Farda berichtete, daß er Esslin und Yora belauscht habe.
    Er erzählte seinem Chef alles, was er gehört hatte. Jack Crawford hörte interessiert zu. Er nickte zufrieden.
    »Gute Arbeit, Chuck.«
    »Leider hatte ich dann doch ein wenig Pech«, fuhr Farda mit einem fremden Klang in der Stimme fort. »Als ich zu meinem Wagen zurückkehrte, fiel das dem Mädchen auf. Sie folgte mir.«
    Crawfords blaue Augen blickten den Zombie erwartungsvoll an.
    »Und?«
    »Sie holte einen Dolch aus ihrem Gewand«, sagte Farda und zog aus seiner Hosentasche ein Springmesser, dessen Klinge er aufschnappen ließ.
    Jack Crawford schaute irritiert auf das Messer in der Hand seines Mitarbeiters. »Was wollen Sie denn damit, Chuck?« fragte er.
    »Ich möchte Ihnen zeigen, was das Mädchen getan hat.«
    »Das geht auch ohne Messer.«
    »Nein, Sir, ohne Messer geht es nicht.« Farda trat näher an den Schreibtisch heran. »Das Mädchen schnitt mir die Seele aus dem Leib, Sir.«
    Crawford sah seinen Mitarbeiter entgeistert an. »Was reden Sie denn da für einen Unsinn, Chuck?«
    »Ich lebe nicht mehr, Chef. Ich bin tot. Yora hat mir das Leben genommen.«
    Schweißperlen glänzten plötzlich auf Crawfords Stirn. »Also wenn das ein Scherz sein soll, Chuck, dann ist er verdammt

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