Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
schlecht.«
    Farda ging um den Schreibtisch herum.
    »Sagen Sie mal, was soll denn das, Chuck?« preßte Crawford heiser hervor. »Was für ein Theater spielen Sie mir vor? Lassen Sie das! Hören Sie augenblicklich auf damit! Sind Sie betrunken?«
    »Keinen Tropfen habe ich angerührt«, knurrte Farda.
    »Dann… dann müssen Sie den Verstand verloren haben! Verdammt noch mal, was denken Sie denn, wo Sie sind?«
    »Ich weiß, wo ich bin, und was ich tun werde«, zischte der Zombie. »Ich werde dich umbringen, Fettsack!«
    »Farda!« schrie Crawford wütend und erschrocken. »Was erlauben Sie sich?«
    »Deine Sekunden sind gezählt!«
    »Ich verbiete Ihnen, mich zu duzen!«
    »Du kannst mir nichts verbieten – weil du nämlich schon so gut wie tot bist, Jack Crawford.«
    »Farda, um Gottes willen, was ist denn mit Ihnen passiert?«
    Der Untote grinste. »Das habe ich dir erzählt. Du glaubst es mir ja nicht. Yora hat mich umgebracht.«
    »Aber Sie leben doch.«
    »Nicht mehr so wie früher.«
    »Hören Sie, Chuck, Sie wollen mich doch nicht wirklich umbringen.«
    »Doch, Dicker, das habe ich vor.«
    »Sie haben keinen Grund, so etwas zu tun.«
    »Braucht man für alles immer einen Grund? Du wirst sterben, weil ich es will, und damit basta.«
    Jack Crawford war normalerweise nicht schwer von Begriff, doch diesmal hatte es lange gedauert, bis er erkannte, daß es seinem Mitarbeiter mit dem, was er sagte, todernst war.
    Das bedeutete für Crawford, daß er in Lebensgefahr schwebte.
    Wenn er nicht sterben wollte, mußte er sich verteidigen. In der obersten Schreibtischlade lag sein Revolver.
    Gegen Fardas Angriff konnte er sich nur mit der Waffe in der Hand verteidigen. Er faßte blitzschnell nach dem Ladengriff. Aber er konnte die Lade nicht rasch genug öffnen, sein Bauch war ihm im Weg, und das wurde ihm zum Verhängnis, denn als Crawfords Hand zur Lade zuckte, stach Chuck Farda zu.
    Jack Crawford schrie auf, schnellte hoch, stieß den Schreibtischstuhl gegen die Wand. Tödlich getroffen, wankte er noch bis zur Tür. Dort brach er zusammen…
    ***
    Ich stieg aus dem Taxi und blickte nach oben. Der Wolkenkratzer schien kein Ende zu nehmen. Mir kam vor, als würde er direkt in den Himmel hineinwachsen. New York ist für mich eine faszinierende Stadt.
    Ich war nicht zum erstenmal hier, und ich kam immer wieder gern in diese Metropole am Hudson River, aber ich hätte nie ständig hier wohnen mögen. Das wäre ein Alptraum für mich gewesen.
    New York – Stadt der Superlative. Hier gibt es die höchste Verbrechensquote, die schmutzigsten Slums, die vornehmsten Clubs, die meisten Rundfunk- und Fernsehanstalten. Nirgendwo sonst findet man so starke Kontraste.
    Hier hatte früher einer meiner besten Freunde gewohnt.
    Nun wohnte in dieser Stadt einer meiner erbittertsten Todfeinde: Frank Esslin!
    Trotzdem brannte ich darauf, ihn wiederzusehen. Die Sache mit ihm mußte endlich ins reine gebracht werden. Er durfte nicht weiter auf der gegnerischen Seite bleiben.
    Ich wollte ihn auf die »richtige« Seite zurückholen. Er gehörte zu uns, aber ich wußte noch nicht, wie ich ihm das klarmachen konnte.
    Wir alle hofften, daß es eine Möglichkeit gab, Frank Esslin wieder umzudrehen, doch keiner meiner Freunde konnte mir sagen, wie das zu bewerkstelligen war.
    Frank, dachte ich, ich komme mit harten Bandagen! Und ich werde alles daransetzen, um dich in die Knie zu zwingen!
    Solange er mit Rufus zusammengewesen war, war es unvergleichlich schwieriger gewesen, Frank zu bekämpfen. Doch nun, wo er allein war, rechnete ich mir die allerbesten Chancen aus.
    Ich würde auf keinen Fall zulassen, daß er sein böses Treiben fortsetzte. Wenn er mir keine andere Wahl ließ, würde ich ihn sogar töten. Mit diesem Vorsatz war ich nach New York gekommen, und davon würde ich mich nicht abbringen lassen.
    Ich betrat den Wolkenkratzer. Der Fahrstuhl brachte mich in die 18. Etage. Ich betrat ein großes Vorzimmer, in dem sich niemand befand. Rechts beim Fenster stand ein gläserner Schreibtisch, aber kein hübsches Mädchen empfing mich mit einem netten Lächeln und fragte mich nach meinen Wünschen.
    Dennoch war ich richtig. Dies hier war die Detektei von Jack Crawford.
    Eine Mahagonitür öffnete sich, und ich erblickte einen gutaussehenden Mann. Er trug eine Sonnenbrille. Hier drinnen! Aber sind nicht viele Amerikaner ein bißchen verrückt?
    »Sie wünschen?« fragte er mich an Stelle des nicht vorhandenen Mädchens.
    »Mein Name ist Ballard.

Weitere Kostenlose Bücher