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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Dämonin den Garaus machen wollte, mußte ich mit einem schweren Geschütz auffahren.
    Yora stürmte durch den Raum. Ich feuerte auf gut Glück in Frank Esslins Richtung und hörte, wie er fluchte. Entweder hatte ihn meine Kugel gestreift oder nur haarscharf verfehlt.
    Er wechselte jedenfalls die Position, und ich setzte mein Leben aufs Spiel, indem ich jäh aufsprang. Damit rechneten Yora und Frank nicht. Das Mädchen mit dem tödlichen Seelendolch stoppte.
    Frank richtete seine Waffe auf mich, doch ich feuerte schneller, und er mußte sich mit einem gewaltigen Sprung in Sicherheit bringen. Yoras Augen funkelten mich haßerfüllt an.
    »Ich werde deine Seele zur Hölle schicken, Tony Ballard!« fauchte sie und kam langsam näher.
    Da riß ich mein Hemd auf. Kaum lag mein Dämonendiskus bloß, zuckte die Totenpriesterin zurück. Sie wußte, wie gefährlich diese Waffe für jeden Dämon war, und sie hatte mich nicht so in die Enge getrieben, daß ich den Diskus nicht gegen sie einsetzen konnte.
    Sie hatte es sich zu leicht vorgestellt. Frank war nicht die große Hilfe, die sie gebraucht hätte. Als ich nach dem Diskus griff, stieß Yora einen grellen Wutschrei aus.
    Und sie tat zwei Dinge gleichzeitig: Ein gleißendes Flirren entstand vor mir. Es blendete mich. Ich konnte die Totenpriesterin nicht mehr sehen. Nur ihre Stimme hörte ich.
    »Frank, komm!« rief sie.
    »Aber Tony Ballard…«
    »Ein andermal!«
    Für mich hieß das, daß sich die Totenpriesterin mit ihrem Verbündeten absetzen wollte. Ich mußte Yoras Flucht vereiteln. Eine solche Gelegenheit, sie zu vernichten, bot sich mir nicht so bald wieder.
    Und es bestand die Gefahr, daß Yora sich bei unserer nächsten Begegnung mehr Mühe gab. Sie würde meine Niederlage sorgfältiger vorbereiten, mir nicht noch einmal so viel Spielraum lassen wie heute.
    Heute war ich am Drücker. Wer es beim nächstenmal war, stand in den Sternen.
    Ich hakte den Dämonendiskus los. Die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe wuchs auf ihre dreifache Größe an, sobald sie in meiner Hand lag. Es handelte sich hierbei um eine Waffe, die mir Mr. Silver aus einer Stadt im Jenseits mitgebracht hatte.
    Mit einem Satz erreichte ich die flirrende Wand, die Yora vor mir entstehen ließ, um sich dahinter ungesehen aus dem Staub machen zu können, doch so leicht wollte ich es ihr nicht machen.
    Das Jagdfieber rötete mein Gesicht und pochte in meinen Schläfen. Ich schlug mit dem magischen Ring zu. Klirrend brach die flirrende Wand auseinander. Gleißende Splitter fielen auf den Boden und lösten sich auf.
    Gehetzt suchte ich Yora. Ich hatte bereits zum Wurf ausgeholt.
    Der Dämonendiskus hätte die Totenpriesterin mit Sicherheit erledigt, doch ich sah das Mädchen mit dem Seelendolch nicht mehr.
    Sie hatte den Raum verlassen, aber nicht durch die Tür. Das Mädchen im Blutornat hatte sich eine andere Fluchtmöglichkeit geschaffen. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte sie hier mitten im Zimmer ein Dimensionstor aufgerissen. Ein Beweis dafür, daß sie über enorme Kräfte verfügte.
    Auf dem Boden lag grauer, wallender Nebel, etwa zwanzig Zentimeter hoch und kreisrund. Dieser Nebel mußte Yora aufgenommen haben – und Frank Esslin, der Söldner der Hölle, wollte ihr in diesem Augenblick folgen.
    Er hatte die Pistole weggesteckt, dachte wohl, ich würde mich immer noch hinter dieser flirrenden Wand befinden und ihn nicht sehen. Er wandte mir den Rücken zu.
    Ich hätte ihn erschießen können, doch das widerstrebte mir. Ich brachte es einfach nicht fertig. Todfeind hin, Todfeind her – es überstieg meine Kräfte. Gefühlsduselei? Vielleicht…
    Auch den Dämonendiskus setzte ich nicht gegen Frank ein. Man schießt nicht mit Kanonen auf Spatzen. Außerdem war Frank kein Dämon, sondern nach wie vor ein Mensch.
    Ich hakte den Diskus an die Halskette, schob den Colt Diamondback in die Schulterhalfter und flitzte aus den Startlöchern. Es war mir nicht gelungen, Yora zu besiegen, so wollte ich mir wenigstens Frank Esslin holen.
    Als er in das wabernde Grau springen wollte, erreichte ich ihn.
    Meine Hand fiel hart auf seine Schulter. Ich riß ihn herum und hämmerte mit meinen Fäusten wie von Sinnen auf ihn ein.
    Er war perplex, hatte nicht mit diesem Angriff gerechnet. Die Überraschung gelang. Frank war nahe daran, zusammenzuklappen.
    Seine Gegenwehr war gleich null.
    Ich hatte meinen Sieg in greifbarer Nähe vor Augen. Sobald ich Frank bezwungen hatte, würde ich ihn fesseln. Damit

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