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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sechs Stunden lang, Esther, doch wir fanden keine Spur von Selma.«
    Die Frau ächzte, als hätte Daniels sie geschlagen. Sie setzte sich schwer auf die Ofenbank und schlug die zitternden Hände vors Gesicht. Robert Daniels schluckte. Seine Kehle war völlig trocken.
    Er wollte nicht weitersprechen, kam aber nicht darum herum.
    Irgend jemand mußte Esther Morgan sagen, welche Richtung die Ereignisse eingeschlagen hatten. Da niemand so gut mit den Morgans befreundet war wie Daniels, war es seine Pflicht, die Frau zu informieren.
    »Nach sechs Stunden wußten wir, daß es keinen Sinn mehr hatte, weiterzusuchen«, sagte Daniels heiser. »Aber Jeremias wollte noch nicht aufgeben. Ich versuchte ihn zur Vernunft zu bringen, aber er hörte nicht auf mich.«
    Die Frau ließ die zitternden Hände sinken und blickte Daniels durch einen dichten Tränenschleier an. »Wo ist Jeremias? Wo ist mein Mann, Robert?«
    Daniels senkte den Blick. »Wir hatten uns zu weit vorgewagt. Zu weit, Esther.«
    »Wo ist Jeremias…?«
    »Wir befanden uns schon im Bezirk des Bösen. Du weißt, wovon ich spreche.«
    Die Frau nickte mit fahlem Gesicht.
    »Ich sagte, wir sollten umkehren«, berichtete Robert Daniels, »doch für Jeremias kam das nicht in Frage. Er wollte auch noch in der Vampirhöhle nach Selma suchen.«
    »Nein!« schrie Esther auf. Sie starrte Daniels entsetzt an. »Das hast du doch nicht zugelassen, Robert!«
    »Ich stellte mich Jeremias in den Weg, aber er war wie von Sinnen. Er zog sein Messer und drohte mich umzubringen, wenn ich nicht zur Seite trete. Ich blieb trotzdem stehen. Da stach Jeremias zu. Bei Gott, so war es, Esther. Er hätte mich beinahe umgebracht. Die anderen versuchten ihn niederzuringen, doch er kämpfte sich frei. Glaub mir, wir haben alles versucht, um ihn zurückzuhalten. Der Herr ist mein Zeuge. Aber wir haben es nicht geschafft.«
    »O Gott«, stöhnte die Frau und weinte.
    »Niemand von uns hatte den Mut, Jeremias zu folgen. Wir warteten und hofften, er würde es sich selbst überlegen und umkehren, aber er kam nicht zurück.«
    Der Schock war zuviel für Esther Morgan. Innerhalb so kurzer Zeit zwei der liebsten Menschen zu verlieren, überstieg ihre Kräfte.
    Sie verlor das Bewußtsein.
    ***
    Okay, ich wehrte mich. Aber nicht gleich mit dem Messer. Ich ließ mein Knie hochschnellen und traf. Ken Ketton schrie auf, krümmte sich und japste nach Luft.
    Seine Männer hatten einen Kreis gebildet, der sich erst öffnen würde, wenn ich gesiegt oder verloren hatte. Ketton stach nach mir.
    Ich sprang zurück und riß die Arme hoch.
    Die Messerklinge sauste unter meiner Brust vorbei. Ich wirbelte zur Seite und versuchte meinen Gegner mit einem Karategriff zu entwaffnen. Diese Kampftechnik kannte er nicht.
    Es fiel ihm schwer, sich darauf einzustellen. Das Messer behielt er vorläufig aber noch in der Faust, und er attackierte mich auch wieder damit. Bei der nächstbesten Gelegenheit schlitzte ich ihm sein Hemd auf.
    Das Ratschen des Stoffes ließ ihn zurückzucken. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, daß ich ihm gefährlich werden könnte. Da meine Messerklinge nicht nur sein Hemd, sondern auch seine Haut erwischt hatte, wurde er vorsichtiger.
    Ich fintierte, als er mich belauerte.
    Beim erstenmal klappte es nicht, aber beim zweitenmal ließ er sich täuschen. Ich war schneller bei ihm, als er den Fehler korrigieren konnte.
    Meine Klinge verletzte ihn an der rechten Schulter. Kettons Gesicht verzerrte sich, er konnte den rechten Arm nicht mehr so gut gebrauchen, nahm das Messer in die linke Hand.
    Damit war er aber nicht so geschickt, wie sich gleich herausstellte. Zorn loderte in seinen Augen auf. Er wollte eine Entscheidung erzwingen. Als er mir sein Messer in den Bauch zu stoßen beabsichtigte, schlug ich mit der Handkante zu.
    Sie sauste herab und traf Kettons Handgelenk. Er stöhnte auf, und ich sah das Messer fallen. Er beging den Fehler, die Waffe sofort wieder aufheben zu wollen.
    Dadurch machte er erneut Bekanntschaft mit meinem Knie. Das warf ihn um. Seinen Männern stockte der Atem. Ken Ketton war schwer benommen. Er konnte diesen Kampf nicht mehr gewinnen.
    Ehe er sich erholte, war ich über ihm und setzte ihm die Messerspitze an den Hals. Dennoch sah ich keine Furcht in seinen Augen.
    »Na los, stoß zu, Tony Ballard«, keuchte er. »Du hast gewonnen.«
    »Es reicht mir, wenn du das einsiehst.«
    »Hast du Angst vor meinen Männern? Sie werden zu meinem Versprechen stehen.«
    Ich rammte das

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