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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Messer neben ihm in die Erde und richtete mich auf. »Was hätte ein Spitzel des Count getan?«
    »Er hätte mich getötet.«
    »Glaubst du immer noch, daß ich in den Diensten des Counts stehe?«
    »Nein, jetzt nicht mehr«, erwiderte Ketton und erhob sich. »Du bist frei, du kannst gehen, wohin du willst.«
    »Bin ich in deinen Augen noch ein Lügner?«
    »Du bist auf jeden Fall ein tapferer Mann, der zu kämpfen versteht«, sagte Ketton.
    »Welches Jahr schreibt ihr?«
    »1692.«
    »Demnach befinde ich mich in der Vergangenheit. Ihr seid der lebende Beweis dafür.«
    »Bist du deshalb so seltsam gekleidet?«
    »Ja, es ist die Kleidung des 20. Jahrhunderts«, erklärte ich dem Anführer der Gesetzlosen. Die Gefahr, daß er in mir einen Lügner sah, war gebannt. Es war dennoch nicht einfach, diesen Männern plausibel zu machen, auf welche Weise ich in ihr Jahrhundert gelangt war.
    Ich versuchte zuerst zu erfahren, wie sie über die Existenz von Dämonen dachten, und als sie sagten, daß sie fest davon überzeugt waren, daß es Dämonen gab, erzählte ich ihnen von Yora und Frank Esslin, und sie erfuhren von mir, was sich im Haus meines ehemaligen Freundes ereignet hatte.
    Sie lauschten meinen Worten gespannt. Keiner zweifelte daran, daß ich die Wahrheit sprach, das machte die Sache für mich ein bißchen leichter. Sie wußten nicht, was ein Dimensionstor ist, akzeptierten es aber, als ich sagte, daß Yora ein solches geschaffen hatte, um mit ihrem Verbündeten in die Vergangenheit zu fliehen.
    Ich beschrieb die Totenpriesterin und den Söldner der Hölle und fragte, ob jemand die beiden gesehen hätte. Als Antwort erhielt ich ein allgemeines Kopfschütteln.
    Sie wollten vieles über die Zukunft – meine Gegenwart – wissen.
    Ihnen war klar, daß sie das 20. Jahrhundert nicht erleben würden, und was ich ihnen von dieser Zeit erzählte, klang für sie zum Teil wie ein utopisches Märchen, das niemals Wirklichkeit werden konnte.
    Ken Ketton schüttelte den Kopf. »Das klingt alles völlig verrückt. Du fällst durch ein… Dimensionstor in unsere Zeit und weißt nicht, wie du in dein Jahrhundert zurückkehren kannst.«
    »Darüber zerbreche ich mir zu gegebener Zeit den Kopf«, erwiderte ich. »Zuerst versuche ich, die Totenpriesterin und ihren Komplizen zu finden. Sie befinden sich so wie ich in eurem Jahrhundert.«
    »Brauchst du Unterstützung, Tony Ballard?« fragte Ketton und streckte mir grinsend die Hand entgegen. Die Schulterverletzung, die ich ihm zugefügt hatte, ignorierte er.
    Ich schlug ein. »Kann auf keinen Fall schaden.«
    Ken Ketton lachte herzlich. »Wenn du in deine Zeit nicht zurückfindest, kannst du gern bei uns bleiben. Wir können solche Mitstreiter wie dich gut gebrauchen.«
    Das wäre eine verrückte Sache gewesen: Tony Ballard – der Gesetzlose.
    Ich erfuhr, daß es mich in ein Gebiet verschlagen hatte, das zwischen New York und Boston lag. Count Gilford herrschte hier mit beispielloser Härte. Er preßte dem Volk hohe Steuern ab.
    Wer nicht zahlen konnte, wurde enteignet, man machte ihm den Prozeß und übergab ihn fast immer dem Henker. Mir war bekannt, daß zur selben Zeit ein kleines Dorf namens Salem traurige Berühmtheit erlangte.
    Salem in der Nähe von Boston war Schauplatz blutiger Ereignisse im Jahre 1692. Selbst im 20. Jahrhundert wird noch angeprangert, was sich dort an grausamen Hexenverfolgungen zutrug.
    Wegen der Grauenhaftigkeit der Ereignisse von einst wurde das Dorf zu einer Sehenswürdigkeit für Touristen. Das »Hexenhaus« – in dem die Angeklagten verhört wurden – wird heute noch jedes Jahr von Hunderttausenden besichtigt…
    Und in dieser Zeit befand ich mich. War es Zufall, daß sich Yora ausgerechnet dieses Jahr und diese Gegend ausgesucht hatte? Oder beabsichtigte sie, bei einer bestimmten Person Zuflucht zu suchen?
    Über meine diesbezügliche Frage dachte Ken Ketton nicht lange nach. »Vielleicht will sie zu Stockard Ross, dem Hexenjäger«, sagte er. »Er ist Jäger, Folterknecht und Inquisitor in einer Person. Count Gilford läßt ihm völlig freie Hand, denn ihm fallen die Ländereien der unglücklichen Opfer zu.« Ketton ballte die Hände zu Fäusten.
    »Ich hasse den Count.«
    »Warum lebt ihr in diesem Wald?« wollte ich wissen.
    Ketton fletschte die Zähne. »Der Count hat uns für vogelfrei erklärt. Jedermann darf uns töten, ohne befürchten zu müssen, bestraft zu werden. Und wer uns hilft oder Unterschlupf gewährt, endet am Galgen.«
    »Was

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