0290 - Koordinaten ins Jenseits
verschwand mit ihm unter einem Metallgestell. Gucky folgte ihnen blitzschnell.
Die beiden Offiziere gingen vorbei und verschwanden in Richtung der eigentlichen Hangars, wo das technische Personal mit der Wartung der Schiffe beschäftigt war.
Gucky atmete auf.
„Sie haben sich ausgerechnet über uns unterhalten", flüsterte er, als die Luft wieder rein war. „Sieht ganz so aus, als wären wir noch ihre Gefangenen."
„Sind wir ja auch. Ohne Schiff kommen wir niemals von diesem verrückten Planeten weg", sagte Tronar.
„Schiffe sind genug da", erwiderte Gucky und blickte in Richtung des Hangars. „Aber im Augenblick sieht es nicht so aus, als käme man an sie heran. Vielleicht schlafen die Brüder auch mal."
„Wo keine Nacht ist", säuselte Vita, „ist auch kein Schlaf."
„Hier unten ist es immer duster, wenn sie die Lampen auspusten", belehrte ihn Gucky hochmütig. „Natürlich legen die Tefroder auch Ruhepausen ein. Wenn ich die Gedanken der arbeitenden Masse dort bei den Schiffen richtig lese, ist in einer halben Stunde Feierabend. Die meisten denken an nichts anderes."
„Warten wir hier?" erkundigte sich Tronar. „Wo steht übrigens das feine Schiffchen, von dem du uns vorgeschwärmt hast?"
„Kann man von hier aus nicht sehen. Aber wir wechseln die Stellung, sobald Arbeitsschluß ist. Es werden Wachen zurückbleiben, aber die umschleichen wir einfach. „ „Warten ist der Weisheit Eile", sagte Vita dramatisch und hob beschwörend die Hände, wobei er fast den Halt verloren und von den Knien gerutscht wäre.
Sie warteten.
Fast genau zu der von Gucky vorausgesagten Zeit ertönte ein helles Signalgeräusch. Die Tefroder schienen schon darauf gewartet zu haben. Techniker in Arbeitskleidung, Offiziere und Mannschaften der Wachflotte strömten in der Mitte des Hangars zusammen. Sie zeigten eine erstaunliche Disziplin, und es war klar, daß sie über Fernsehkameras von Miharos und seiner Leibgarde überwacht wurden.
Das gefiel Tronar ganz und gar nicht.
„Wenn der Centerkommandant rein zufällig mal auf den richtigen Bildschirm sieht, wird er uns entdecken. Ich fürchte, wir müssen uns sehr beeilen, wenn wir erst einmal im Schiff sind."
„O Wunschtraum, wann naht deine Erfüllung ...?"
Das war natürlich Captain Helmut Vita.
Kaum hatten die letzten Tefroder die unübersichtliche Halle verlassen, da erschienen die Streifen. Sie patrouillierten in kleinen Gruppen durch die Gänge und zwischen den Schiffen hindurch, ohne ihre Pflicht besonders ernst zu nehmen. Wahrscheinlich fühlten sich die Tefroder hier unten sicher, und niemand rechnete damit, daß die Terraner auf den Gedanken kämen, hier einzudringen. Gucky kontrollierte flüchtig die Gedanken einiger Posten, aber er konnte nichts Verdächtiges feststellen.
Sie lagen noch immer in ihrem Versteck und beobachteten die Tefroder. Bald wußten sie, welche Runden sie gingen und wieviel Zeit sie dazu benötigten. Gucky packte Tronar am Ärmel.
„Jetzt können wir uns mal umsehen. Verstecke gibt es genug, in denen wir verschwinden können, wenn uns die Kerle über den Weg laufen."
„Ich will bloß die Jacht sehen", sagte Vita. „Muß doch wissen, ob ich das Ding fliegen kann."
„Sachte, sachte", mahnte Gucky. Er streckte den Kopf vor und sah sich nach allen Seiten um. „Niemand in Sichtweite. Kommt."
Sie krochen aus ihrem Versteck und standen auf. Wenn die Überwachungskameras nicht eingeschaltet oder die entsprechenden Bildschirme nicht ständig überwacht wurden, waren sie vor einer Entdeckung ziemlich sicher.
Am Ende des Ganges durch die Kistenstapel blieb Gucky stehen.
„Dort vorn steht die Jacht. Nun, Vita, was sagen Sie jetzt?"
Captain Vita hatte den Mund halb geöffnet, brachte aber keinen Ton hervor. Mit Verwunderung in seinem Blick starrte er auf das schlanke, torpedoförmige Schiff, das keine fünfzig Meter von ihm entfernt auf einer fahrbaren Startrampe lag. Er war im Winkel von fünfundvierzig Grad aufgerichtet und etwa fünfzig Meter lang. In der Mitte hatte es einen Durchmesser von nicht ganz zehn Metern.
Sichtluken im Bugteil verrieten, wo Zentrale und Kabine waren. Die Antriebsdüsen im Heck sahen neu aus und ließen auf hohe Beschleunigungswerte schließen.
Tronar ließ sich weniger beeindrucken.
„Schöner Pott", sagte er und nickte beifällig. „Sieht so aus, als könne man damit ziemlich schnell vom Fleck kommen."
„Sieht nicht nur so aus", sagte Vita begeistert. „Das ist ein richtiger Flitzer! In zehn
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