Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
du hast noch nicht richtig begriffen. Wenn du Redhorse oder einem seiner Leute auch nur ein Haar krümmst, stürzen sich alle Sonneningenieure in die blauen Riesen. Überlege dir das, bevor du eine Dummheit begehst. Und nun sprich mit den Meistern.
    Wenn du dann einen guten Rat brauchst oder Hilfe, wende dich vertrauensvoll an uns. Ende!"
    Er drehte Miharos den Rücken zu und ging in die Ecke des Raums, um sich an der Verpflegungskiste zu schaffen zu machen, die er aus dem Beiboot geholt hatte.
    Tronar sah Miharos an und zuckte die Schultern.
    „Es ist ein guter Rat, Miharos."
    Der Centerkommandant sah wütend aus, als er seine Hand vorstreckte, um die Bildfunkverbindung abzuschalten.
    Rakal sagte: „Ich bin gespannt, was er nun tun wird."
    „Ich auch", gab Tronar zu, und es tat ihnen leid, daß sie jetzt Miharos nicht heimlich beobachten konnten.
     
    *
     
    Miharos saß noch eine ganze Weile in seinem Kontrollraum, ehe er aufstand und in den Nebenraum ging, wo das Hyperfunkgerät installiert war. Er ließ sich in dem bequemen Sessel nieder und bediente die Kontrollen. Nach einer Weile leuchtete der große Schirm an der Wand auf. Die einzelnen Relais-Stationen meldeten sich und sendeten ihr Erkennungsbild.
    Dann, endlich, erschien Faktor Iauf dem Bildschirm.
    Zumindest sein persönliches Testbild.
    „Was wollen Sie schon wieder, Centerkommandant? Ich habe eine Vollstreckungsmeldung erwartet. Die Gefangenen weigern sich, mit dem Bau des Transmitters zu beginnen. Wie ist die Lage auf Hoel?"
    Miharos duckte sich unwillkürlich, aber seine Stimme klang nicht unsicher, als er in kurzen Worten schilderte, was geschehen war.
    Er bat um neue Anweisungen und empfahl ganz schlicht und einfach die Tötung der Geiseln.
    Die Antwort des Meisters riß ihn fast vom Sessel.
    „Centerkommandant Miharos! Ihre Fähigkeiten lassen nach. Sie haben kläglich versagt. Ihre diplomatischen Fähigkeiten sind gleich Null. Warum konnten Sie die Techniker nicht an ihrem Vorhaben hindern?"
    „Wie sollte ich das? Selbst wenn ich ein paar tausend von ihnen mit Paragittern finge, so würde das ihren verrückten Entschluß nicht beeinflussen."
    „Dann versuchen Sie es eben anders. Lassen Sie die Terraner frei."
    Miharos brauchte einige Sekunden, um sich von seiner Überraschung zu erholen.
    „Ich soll die Terraner freilassen? Aber ich brauche doch ihre Informationen ..."
    „Was wir brauchen, sind die Sonneningenieure! Lassen Sie die Terraner frei, wenn Sie damit den Entschluß der Energiekugeln ändern können. Sie haben keine andere Wahl - und ich auch nicht."
    „Die Terraner kennen die Position des Dreimüttersystems."
    „Na, und wenn schon! Sie werden kaum noch Gelegenheit haben, diese Position auszuwerten. Wie sollen sie denn Hoel verlassen, wenn sie kein Schiff haben? Und wenn sie eins haben, so werden Ihre Wachkreuzer dafür sorgen, daß sie nicht weit kommen."
    Miharos sah plötzlich wieder zuversichtlicher aus.
    „Ja, das wäre ein Gedanke", murmelte er.
    „Was ist?" fragte Faktor Ischarf.
    „Die Terraner können mir nicht entkommen, auch wenn ich sie freilasse", sagte Miharos laut und deutlich, um den Meister der Insel nicht noch mehr zu verärgern. „Sie werden sogar Gelegenheit erhalten, ein Schiff zu stehlen. Allerdings genau das Schiff, das ich stehlen lassen will."
    „Manchmal haben Sie auch gute Ideen", lobte Faktor I. „Ich erwarte Vollzugsmeldung in Kürze, und ich hoffe, Sie können mir dann auch mitteilen, daß die Sonneningenieure bereit sein werden, den Transmitterbau möglichst bald in Angriff zu nehmen."
    Das Testbild erlosch, und der Schirm wurde dunkel.
    Miharos lehnte sich zurück und blieb noch eine Weile sitzen.
    Dann kehrte er in seinen Kommandoraum zurück und gab über Funk einige Befehle durch. Zehn Minuten später wurden Major Redhorse und seine sechs Männer von den Wachposten herbeigeschafft. Bulmer, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, wurde von Vita und Björnsen gestützt. Redhorses Gesicht zeigte Verbitterung.
    „Was für eine Teufelei haben Sie nun wieder vor?" fragte er.
    Miharos lächelte eisig. Er winkte einen der Tefroder zu sich heran und befahl: „Sorgen Sie dafür, daß man die Schutzanzüge der Gefangenen bringt. Vergessen Sie die Waffen nicht. Legen Sie das ganze Zeug in Paraschleuse sieben ab. Und beeilen Sie sich." Er wandte sich sofort wieder an Redhorse. „Sie sind ab sofort frei. Sie gehen, wohin Sie wollen wenn Sie können. Ihre Freunde werden noch verständigt.

Weitere Kostenlose Bücher