0290 - Koordinaten ins Jenseits
Minuten im Linearraum wenn Not am Mann ist. Damit könnten wir es allerdings schaffen."
„Und wie kriegen wir das Ding an die Oberfläche?"
Gucky marschierte auf die Jacht zu. Die beiden Männer folgten ihm. In zehn Minuten würden die Wachposten wieder hier vorbeikommen.
„Die Lifts sind dort drüben", sagte der Mausbiber. „Es geht alles automatisch. Man braucht nur auf den Knopf zu drücken."
„Aber auf den richtigen", warnte Tronar.
„Den finden wir", versicherte Vita, der allen Pessimismus plötzlich verloren hatte. „Und ob wir den finden!"
Sie standen unter der Einstiegsluke und zögerten noch.
„Wir müssen uns verstecken", schlug Gucky vor, „bis die Wachen vorbei sind. Dann haben wir fast zwanzig Minuten Zeit. Das genügt"
„Sobald die Rampe zu rollen beginnt, sind sie gewarnt", meinte Tronar.
Die automatische Startrampe wurde von einem Schaltpult aus gesteuert, das zwanzig Meter neben der eigentlichen Rollbahn lag.
Die Ziffern unter den einzelnen Knöpfen waren identisch mit den einzelnen Liegeplätzen der Schiffe. Es war nicht schwer, den Knopf zu finden, der die Jacht in Bewegung setzen würde.
„Wir steigen jetzt alle ein", schlug Vita vor. „Sobald die Wache vorbeigekommen ist, wird Gucky zu der Schalttafel teleportieren und den Knopf drücken. Dann sofort zurück. Inzwischen mache ich mich mit den Kontrollen im Schiff vertraut. Sobald wir die Oberfläche erreicht haben, starten wir."
„Ist ja alles ganz einfach", zwitscherte Gucky mit heller Stimme und sah zuversichtlich aus. „Die Tefroder werden einen schönen Schreck bekommen."
„Nur eins macht mir noch Sorgen", sagte Tronar, als sie abwartend in der kleinen Zentrale standen und durch die Sichtluken die Halle beobachteten. „Wenn wir auf Hoel zwischenlanden und die anderen an Bord nehmen, haben die Tefroder genug Gelegenheit, uns aufzuspüren. Na gut, es gibt keine andere Lösung. Aber ich verstehe nicht, Gucky, warum du warten willst. Wir verlieren doch nur Zeit und geben den Tefrodern die Chance, uns zu finden und zu vernichten."
Gucky schüttelte den Kopf.
„Sie haben jetzt genug mit sich selbst zu tun. Außerdem habe ich Schi versprochen, Zeuge des großen Heimgangs zu werden. Zwar hoffe ich noch immer, sie von ihrem Entschluß abbringen zu können, aber es ist eine sehr schwache Hoffnung. Kann sein, daß sie umgestimmt werden, wenn sie sehen, daß wir entkommen sind. Aber warum sollten sie eigentlich? Sie haben gesehen, daß die Tefroder und Meister sie verrieten. Und genau das ist der Grund ihres Handelns."
„Ja, leider", stimmte Tronar zu.
„Pst", warnte Vita, der schon im Kontrollsessel saß und die Anlage studierte. „Sie kommen!"
Er meinte die beiden Wachposten, die gemütlich die Halle entlang schlenderten und sich dem Schiff näherten. Sie beachteten es mit keinem Blick, sondern unterhielten sich. Ihre Waffen hingen vor der Brust. Als sie vorüber und verschwunden waren, nickte Vita dem Mausbiber zu.
„Es ist soweit", sagte er.
Gucky sah aus der Luke, hinüber zum Startpult für die Lifts.
Dann teleportierte er.
Zehn Sekunden später war er wieder im Schiff.
„Die Geschichte läuft an", meldete er. „Wahrscheinlich ist eine gewisse Zeit notwendig, die Apparatur in Gang zu bringen. Aber - na klar, wir bewegen uns doch schon ..."
Die Jacht glitt auf der Startbahn langsam den Lifts zu. Vita hatte die Luke geschlossen. Die Luftversorgung funktionierte einwandfrei. Der Captain kam gut mit den Kontrollen zurecht.
Gucky stand neben der linken Sichtluke. Er bemerkte an den Veränderungen draußen, daß sich die Jacht aufrichtete und dann senkrecht stand. So glitt sie auf die Liftplatte, die sich sofort zu heben begann. Obwohl sie es im Schiff nicht hörten, so mußte ein weithin hörbares Geräusch mit dem Vorgang verbunden sein, denn Gucky stieß einen schrillenden Schrei aus.
„Sie haben uns bemerkt." Es war klar, daß er damit die Tefroder meinte. „Sie kommen zurück, und zwar im Laufschritt. Wenn sie bloß nicht die Wache oben alarmieren. Dann fangen die uns ab, ehe wir den Himmel sehen."
„Wie wollen sie uns aufhalten?" knurrte Vita, die Finger druckbereit auf den Startknöpfen. „Unser Schiffchen geht ihnen durch die Lappen, ehe sie überhaupt begreifen, was passiert ist.
Wenn wir nur das Versteck schnell erreichen, dann ist es gut. Wir schalten den Antrieb ab, und niemand kann uns dann orten."
Das Versteck lag vierzig Kilometer von der verlassenen Funkstation entfernt in einer
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