0290 - Koordinaten ins Jenseits
Felsschlucht.
Tronar war weniger zuversichtlich.
„Wir müssen uns auf einen harten Kampf gefaßt machen. Und wenn wir ihnen entkommen, wäre es vielleicht doch besser, so schnell wie möglich von Hoel zu verschwinden."
„Warten wir’s ab", riet Vita ruhig.
Gucky bückte sich und blickte durch die Luke nach oben.
„In der Decke hat sich eine quadratische Öffnung gebildet. Die Sache klappt vorzüglich. Und die beiden Wachposten stehen da unten in der Halle, als wären sie mit den Füßen in Pudding geraten: Richtig angeleimt. Ob sie schon Alarm gegeben haben?"
Es schien nicht so.
Die Jacht stieg nahezu majestätisch an die Oberfläche. Dann glitt sie mit dem Startgerüst vom Lift und blieb schließlich stehen Vita drückte auf den Startknopf.
Es dauerte natürlich eine Weile ehe die Automatik anzulaufen begann. Auf dem Raumfeld standen die startbereiten Kreuzer.
Technisches Personal war damit beschäftigt, Vorräte zu verladen und kleinere Reparaturen durchzuführen. Die Tefroder hielten es nicht für notwendig, dafür die Schiffe extra im Hangar einfahren zu lassen. Außerdem war Ruheperiode, und nur die wichtigsten Arbeiten wurden durchgeführt.
So kam es, daß das Feld fast menschenleer war.
„Das kann doch nicht wahr sein!" stöhnte Vita und starrte fasziniert auf seine Kontrollen. „Sieht fast so aus, als hätten sie überhaupt nichts dagegen, daß wir abhauen." Er räusperte sich.
„Ich möchte wissen, wann der Kahn endlich anspringt."
Er „sprang an".
Mit einem sanften Ruck löste sich die Jacht aus dem Startgerüst und schoß senkrecht in den Himmel empor. Das alles ging so schnell, daß Gucky die auf dem Feld befindlichen Tefroder in zwei Sekunden nur noch als winzige Pünktchen erkennen konnte und dann waren sie auch schon verschwunden. Nur die großen Wachkreuzer blieben noch weitere drei Sekunden sichtbar, dann verschmolzen sie mit den Oberflächenanlagen und wurden eins mit der Stadt der Tefroder „Das ist ein Schiff!" murmelte Vita und kümmerte sich um den Kurs „Kinder, ist das ein Schiff!"
„Nützt uns nichts, wenn sie uns erwischen", sagte Tronar.
„Sie erwischen uns nicht - das weiß ich jetzt. Wenn sie unser Versteck finden, und wir sind alle an Bord machen wir einen Blitzstart. Selbst ein Wachkreuzer würde Mühe haben, uns einzuholen. Und wenn schon - wir haben sogar Bordwaffen. Damit halten wir uns die Verfolger vom Leib."
Vorerst war von Verfolgern nichts zu bemerken. Vita steuerte die Jacht in geringer Höhe über das unwirtliche Gelände, wich geschickt den Höhenzügen aus und entging somit jeder Ortung.
Gucky stand wieder bei der vorderen Sichtluke und gab seine Anweisungen. Er kannte die Gegend hier am besten.
„Rechts vorbei an dem Bleisee ... nicht so niedrig! Ich habe keine Lust mir das Fell zu versengen! Ja, links der Taleinschnitt - hinein!
Mann Vita, mehr rechts! Bin doch kein Maulwurf! - So, langsamer jetzt Rechts ist ein Nebental. Rechts, Vita Ist da, wo der Daumen links ist. Genau! Runter mit der Mühle! Drüben landen wir, wo die Einbuchtung auffällt. Ortung ist unmöglich. Höchstens direkt von oben."
Vita befolgte Guckys Anweisungen ohne Kommentar und übersah dabei auch Tronars Grinsen Er ließ die Jacht auf Antigravfeldern zu der bezeichneten Stelle schweben und setzte sie dann sanft in eine kleine Senke.
Er schaltete den Antrieb ab.
Als es in der Kabine ganz ruhig geworden war, meinte Tronar: „Sie haben recht, Captain: ein feines Schiff. Und trotzdem fühle ich mich nicht wohl in meiner Haut. Wieviel Zeit brauchen wir notfalls für einen Blitzstart?"
Captain Vita lehnte sich zurück, ein verklärtes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Dreißig Sekunden, mehr auf keinen Fall."
Gut." Tronar nickte Gucky zu. Dann suchen wir jetzt die anderen auf und beruhigen Redhorse. Der Major macht sich sicher Sorgen um uns."
„Und um das Schiff", vermutete Gucky sarkastisch.
Vita stand auf.
„Ich bleibe zurück und sehe mir alles an. Bestimmt fehlen Vorräte. Wir müssen sie ergänzen. Vergeßt nicht, daß wir auf ungewisse Zeit im Raum sein werden und wahrscheinlich keinen Planeten finden, auf dem wir ungefährdet landen können.
Außerdem möchte ich etwa wissen, wie groß der Aktionsradius der Jacht ist. Ein bißchen verstehe ich ja von Antrieben. Wenn Sergeant Bulmer wieder in Ordnung ist, kann er mir helfen."
Gucky nahm Tronars Hand und war einige Sekunden später mit ihm verschwunden.
*
Sergeant Bulmer ging es in der Tat
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