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0290 - Koordinaten ins Jenseits

Titel: 0290 - Koordinaten ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich hoffe, Sie haben keinen Grund, sich über Ihre Behandlung in der Gefangenschaft zu beschweren. Das wäre sehr bedauerlich."
    Redhorse überhörte den Spott.
    „Sie lassen uns frei? Was steckt dahinter? oder wollen Sie mir erzählen, daß Sie zuerst vierzehn meiner Leute umbringen, um uns dann so einfach laufenzulassen?"
    „An Ihrer Stelle würde ich mir über ganz andere Dinge den Kopf zerbrechen, Major. Zum Beispiel darüber, wie ich von Hoel wegkomme. Ein Schiff bekommen Sie nämlich nicht von mir. Wenn die Sonneningenieure ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, sitzen Sie hier fest. Und glauben Sie nur nicht, daß Sie mit einem Schiff dieser Parahüpfer fliehen können. Wir holen Sie ein und vernichten Sie."
    „Warum lassen Sie uns dann erst frei?"
    „Das ist meine Sache. Sie können jetzt gehen." Miharos stand auf und blieb vor Redhorse stehen. „Ja, noch etwas: Sorgen Sie dafür, daß die Sonneningenieure bald mit dem Bau des neuen Transmitters beginnen. Das kann Ihre Lage nur verbessern. Ich denke, wir haben uns verstanden."
    Redhorse deutete auf Bulmer.
    „Dieser Mann ist zu schwach. Er braucht Pflege, Medikamente.
    Geben Sie uns welche?"
    „Selbstverständlich. Stehen in der Paraschleuse bereit. Sie werden abgeholt, nehme ich an. Vielleicht sehen wir uns bald wieder."
    „Ich verzichte", sagte Redhorse. Er nickte seinen Männern zu.
    „Gehen wir."
    Und sie gingen.
    Miharos wartete, bis sich die Tür hinter ihnen schloß, dann drückte er einige Kontrollen ein.
    Er wollte mit den beiden Terranern in der verlassenen Station sprechen und ihnen die große Neuigkeit mitteilen.
     
    *
     
    Der Techniker Kid Bulmer lag auf den weichen Decken in der Station Es ging ihm schon viel besser, denn die Tefroder hatten tatsächlich die versprochenen Medikamente zur Verfügung gestellt und auch in jeder anderen Hinsicht Wort gehalten. Mit Hilfe der Sonneningenieure war es Gucky möglich gewesen, die Freigelassenen in der Oberstadt der Tefroder abzuholen und ins Versteck zu bringen.
    Redhorse ging unruhig auf und ab. Er hatte lange nachgedacht, war aber zu keinem Ergebnis gekommen.
    „Miharos muß Anweisungen von den Meistern erhalten haben, anders kann ich es mir nicht erklären", murmelte er schließlich.
    Gucky marschierte auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.
    „Natürlich hat er Anweisungen von den Meistern erhalten. Ich habe ihm ein Ultimatum gestellt. Er mußte darauf eingehen, denn er ist ja in dem Glauben, damit den Selbstmord der Sonneningenieure verhindern zu können."
    Redhorse nickte.
    „Du bist ein kluges Kind, Gucky. Du hast ihn mit seinen eigenen Mitteln geschlagen. Mit Erpressung!"
    „Richtig!" sagte Gucky ungerührt. „Hast du was dagegen?"
    „Keineswegs", beeilte sich Redhorse zu versichern. „Bloß frage ich mich, was er nun tun wird, wenn sich die Ingenieure tatsächlich in ihre Sonnen stürzen werden. Er wird uns erneut einzufangen versuchen, und dann geht die Sache nicht so glimpflich ab."
    Gucky spazierte auf und ab. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt - in der Pose eines Raumadmirals in einem Stereofilm.
    Plötzlich blieb Gucky stehen.
    „Glaube nur nicht, daß ich in der Zwischenzeit untätig geblieben bin, Don. Natürlich weiß ich, daß wir den Entschluß der Sonneningenieure nicht ändern können. Sie haben die Umwandlung beschlossen, und ich denke, sie müssen wissen, was sie tun. Aber bevor das geschieht, müssen wir dieses Sonnensystem verlassen haben und ein gutes Stück davon entfernt sein. Was brauchen wir aber, um das anzustellen?" Er sah Redhorse pfiffig an. „Richtig! Ein Schiff! Und wo halten sich solche Schiffe für gewöhnlich auf, wenn sie nicht gebraucht werden? Aha, ich sehe an deiner intelligenten Mimik, daß du die Antwort schon kennst! Richtig, im Hangar eines Raumhafens! Na also, damit weißt du doch schon, was ich meine: Wir klauen uns ein Schiff!"
    „Klauen? Was ist das für ein Ausdruck! Wir leihen uns ein Schiff.
    Das hört sich viel besser an."
    „Der Unterschied ist lediglich dialektischer Natur", erklärte Gucky verächtlich. „Jedenfalls schnappen wir uns ein Schiff und verschwinden, ehe die Tefroder einen Piepser von sich geben können. Und dann nichts wie ab in Richtung Heimat."
    „Ist aber eine schöne Strecke", knurrte Captain Vita, der ehemalige Schauspieler der Kadettenschule. „Nichts für leise Sohlen ..."
    „Ihnen werden die Socken noch qualmen", prophezeite Gucky.
    Vita zuckte die Schultern und starrte düster auf die fast geleerte

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