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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasserlauf viele Windungen beschrieb, mußte er die Geschwindigkeit auf sechshundert Kilometer pro Stunde drosseln.
    Während der ganzen Zeit wurde kaum ein Wort gesprochen.
    Warren Levier hatte die Augen geschlossen und sah aus, als ob er schliefe. Pulpo Rimak hatte aufgehört zu fluchen, weil ihm ohnehin niemand zuhörte. Er sah aufmerksam zum Fenster hinaus und verfolgte mit neugierigem Blick alles Getier, meistens Wasservögel, die der dahinrasende Gleiter aufscheuchte.
    Das Gefühl akuten Unbehagens, das Timo noch wenige Sekunden vor dem Start empfunden hatte, war inzwischen geschwunden. Er hatte sich an den Gedanken gewöhnt, daß er nur das Steuer festzuhalten und Geduld zu haben brauchte, um den tefrodischen Stützpunkt zu erreichen und den Gegner auszuschalten. Das Land ringsum war von so großartiger Unberührtheit, daß er fest an Tsin Munos Theorie zu glauben begann, wonach es auf Solo nur ein paar Handvoll Tefroder gab.
    Irgendwo hätten sich sonst Spuren des Kontakts mit der Zivilisation finden müssen, und sei es nur eine einsame Rauchfahne, Abfälle, die der Fluß mitgeführt hatte, oder Tiere, die aus Erfahrung schon ausrissen, bevor der Gleiter unmittelbar über ihnen war.
    Nichts dergleichen. Die Dschungelwelt war jungfräulich. Die Tefroder hatten sich auf Solo niedergelassen, nicht um den Planeten in Besitz zu nehmen, sondern um auf ihm einen Stützpunkt zu errichten.
    Mehrere Stunden später - die rote Scheibe der Sonne, die in der Polargegend nur zur Hälfte über den Horizont geschaut hatte, stand inzwischen eine Handbreit hoch im Himmel - tauchten am nördlichen Gesichtskreis die verwaschenen Umrisse des Gebirgsstockes auf, in dem die Tefroder sich niedergelassen hatten, im Laufe der folgenden dreißig Minuten wuchs er immer rascher in die Höhe, und die blauen Kuppen der Berge gewannen an Deutlichkeit. Als die Vorhügel des Massivs noch etwa fünfzig Kilometer in nordöstlicher Richtung entfernt waren, beschrieb der Urwaldstrom eine Biegung nach Nordwesten. Timo folgte weiterhin dem Flußlauf und erhöhte, da der Strom jetzt eine Breite von mehr als drei Kilometern erreicht hatte, die Geschwindigkeit des Gleiters bis auf eintausend Kilometer pro Stunde. Nach einer knappen halben Stunde versickerte der Fluß in einem Wirrwarr von kleinen Kanälen, Seen und Sümpfen, das sich deltaförmig nach Norden dehnte, und der Gleiter schoß über die Küstenlinie hinaus auf die weite, fast unbewegte Fläche des Ozeans. So tief wie möglich beschrieb Timo eine Kurve, bis er das Bergmassiv genau in südlicher Richtung vor sich hatte, und glitt in Richtung Festland zurück. Er überflog die Küste ein zweites Mal und hatte das Glück, achtzig Kilometer nördlich des Bergstocks auf einen kleinen Fluß zu stoßen, der ihm mit den grünen Wänden der bis zu hundert Metern hoch aufragenden Dschungelbäume vorzügliche Deckung gewährte.
    Sie drangen schließlich in die Berge ein. Timo war sicher, daß die Tefroder, wenn sie überhaupt mißtrauisch geworden waren, auf keinen Fall nach einem Fahrzeug Ausschau hielten, das von Norden herankam. Ziemlich unbesorgt ließ er den Gleiter über das terrassenförmige ansteigende Gelände in die Höhe schießen und glitt schließlich durch einen eng eingeschnittenen Paß, von dessen südlichem Ausgang er freien Blick auf das riesige Landefeld des tefrodischen Stützpunkts hatte. Er drosselte das Triebwerk und setzte das Fahrzeug am Rand des Passes ab, kaum zwanzig Meter vor einem Steilabfall, der fast senkrecht in die Tiefe führte, mehr als achthundert Meter weit, bis an den Rand des Landefeldes.
    Sie stiegen aus und krochen gemeinsam bis zum Rand des Steilhangs. Sie legten sich auf den Bauch und starrten in die Tiefe.
    Der Stützpunkt lag ruhig unter der beeindruckend heißen Sonne. In der Nähe der Gebäude standen ein paar Bodenfahrzeuge, aber kein Tefroder war zu sehen. Der Talkessel war im Osten und Westen und besonders im Süden von weitaus weniger steilen Wänden umgeben als im Norden. Im Süden verschloß ihn eine flache, sanft gerundete Bergkuppe. Timo vermutete, daß die funkkontrollierte Einflugschneise der Tefroder genau über diese Kuppe verlief.
    „Hm", meinte Pulpo. „Das wirkt wie ausgestorben, aber ich wette, daß dort unten ein paar Dutzend eifrige Tefroder mit Adleraugen über ihren Meßinstrumenten sitzen und jeden kleinen Pieps sorgfältig registrieren."
    Timo nickte nachdenklich.
    „Mit anderen Worten", fuhr Pulpo fort, „wir sind am Ende des

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