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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter Feuer genommen, bevor es in den Linearraum entkommen konnte. Dabei waren Projektoren und Hypersender vernichtet worden.
    Tsin hütete sich, allzu sehr auf die Vertrauensseligkeit der Tefroder zu bauen. Anstatt vorzugeben, auch die Bildübertragung sei ausgefallen, ließ er einen seiner Offiziere, der das Tefrodische vollkommen beherrschte, sich als Tefroder herrichten und vor das Bildgerät treten, um seine Botschaft zu übermitteln. Eine zerschlissene tefrodische Uniform ließ sich auftreiben. Die dunkle, samtene Hautfarbe konnte mit Mitteln aus dem Lazarett erzeugt werden, und das Aufnahmegerät war so gerichtet, daß es hinter dem Sprechenden nur noch den verschmorten Modulator erfaßte, dessen traurige Überreste keinerlei Schluß auf seine Herkunft zuließen. Tsin selbst und einer der Funker hantierten inzwischen an den Kontrollen der Radiostation und erzeugten Störungen, die den angeblich miserablen Zustand des Geräts unterstrichen und die Sendung von Zeit zu Zeit für mehrere Sekunden unterbrachen.
    Das war nötig, denn der Offizier am Mikrophon, kannte den tefrodischen Namen des Stützpunkts nicht und brauchte eine geräuschvolle Störung jedes Mal dann, wenn er ihn im Laufe der Unterhaltung hätte erwähnen müssen.
    Die Vorstellung klappte fehlerfrei, und der Tefroder, dessen Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen war, schien frei von Mißtrauen. Als die HELIPON sich auf den Solo-Stützpunkt zuzusenken begann, kam die Rede auf Manövrierschwierigkeiten, die sich seit einer Stunde in immer stärkerem Maße bemerkbar machten.
    Die Navigationsgruppe, jetzt wieder unter Leitung von Captain Zuckerman, den Tsin aus dem Krankenbett getrommelt hatte, unterstützte das Gesagte, indem sie die HELIPON ruckartige Seitensprünge ausführen ließ. Der Tefroder versprach, alles Notwendige für den Fall einer Notlandung zu veranlassen und Suchfahrzeuge bereitzustellen, falls das Schiff nicht in unmittelbarer Nähe des Stützpunkts niedergehen sollte.
    Nachdem die Vorbereitungen derart getroffen waren, begann Tsin Muno mit dem eigentlichen Schauspiel. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die HELIPON noch etwa vierhundert Kilometer über dem Südpol des Planeten. Die Außensonden hatten vor wenigen Augenblicken die ersten Spuren der planetarischen Atmosphäre bemerkt.
    Die Radioverbindung wurde unterbrochen. Auf Solo mußte es wirken, als hätte der Sender plötzlich kurzgeschlossen. Die Triebwerke schwiegen; auch das mußten die Tefroder bemerken.
    Wie ein Stein sackte das riesige Schiff in die Tiefe.
    Um diese Zeit befand sich Timo Benz in der Hangarschleuse. Bei ihm waren die beiden Sergeanten Pulpo Rimak und Warren Levier.
    Timo hatte von Tsin den Befehl erhalten, die Tefroder im Stützpunkt anzugreifen, während die Suche nach der angeblich abgestürzten HELIPON in vollem Gange war. Timo war ziemlich überrascht, daß ausgerechnet er derjenige sein sollte, den Tsin sich ausgesucht hatte. Er bat darum, einen Zug und drei Fahrzeuge mitnehmen zu dürfen, aber Tsin machte ihm klar, daß er nur dann Aussicht auf Erfolg hatte, wenn es ihm gelang, den Stützpunkt unbemerkt zu erreichen. Bei der Präzision der tefrodischen Meßinstrumente bedeutete das, daß er auf keinen Fall mehr als ein Fahrzeug benutzen durfte und sich obendrein auch noch den kleinsten Fahrzeugtyp aussuchen mußte.
    Timo und seine beiden Begleiter hatten sich demnach in einen nur für zwei Mann bestimmten Bodengleiter gezwängt. Das Fahrzeug war beschränkt flugtauglich bis zu Höhen von sechs Kilometern unter Normalbedingungen. Timos Aufgabe war, den Gleiter auszuschleusen, sobald die HELIPON bis auf fünf Kilometer Bodenhöhe gestürzt war, und den Stützpunkt des Gegners im Alleinflug zu erreichen. Wie Tsin die Sache schilderte, hörte sich alles ganz einfach an. Aber je länger Timo darüber nachdachte, desto unbehaglicher fühlte er sich. Sie hatten genug Waffen an Bord genommen, um eine tefrodische Armee in die Flucht zu schlagen, aber darum ging es im Grunde genommen nicht. Wenn sie erst soweit waren, daß sie die Waffen gebrauchen konnten, dann war die Schlacht schon so gut wie gewonnen. Das Problem war, an Ort und Stelle zu kommen. Auch die Ortungsgeräte verursachten Timo wenig Kopfzerbrechen. Die Energietaster konnten nichts ausrichten, weil die Störimpulse der HELIPON die schwachen Ausstrahlungen des Gleitermotors völlig überdeckten. Und um sich aus dem Radar herauszuhalten, brauchte er nur den Konturen des Geländes entlang zu fliegen. Es

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