Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
Vom Netzwerk:
Kollegen mitzählen, die dieses hübsche Lokal draußen umstellt haben, kommen wir auf die beachtliche Zahl von sechzehn G-men. Wollt ihr euch mit sechzehn G-men anlegen? Los, ich bin gespannt, wie ihr das überstehen werdet!«
    Gelassen nippte ich an meinem Whisky. Dabei überlegte ich fieberhaft, was man tun könnte. Phil und auch ich, wir sind ziemlich schnell, wenn es darum geht, die Pistole zu ziehen. Aber gegen sechs Pistolen, die bereits schussbereit gehalten wurden, konnte man nicht ankommen.
    Bob Hool lachte, so dass seine gelben Stummelzähne sichtbar wurden.
    »Sechzehn G-men«, röhrte er mit seiner tiefen Bierstimme. »Habt ihr das gehört? Der Kerl muss so voll Whisky sein, dass er alles nicht bloß doppelt, sondern schon achtmal sieht! Sechzehn Mann! Wo sind die denn, Cotton?«
    »Geh mal raus auf die Straße«, erwiderte ich ruhig. »Sie werden dir schon die Hand schütteln.«
    Hool zeigte auf das einzige Fenster, das dieser Raum hatte. Es schien hinaus auf die Einfahrt zu blicken, denn man sah die fensterlose Front des Nachbarhauses schmutziggrau emporragen.
    »Ich denke«, sagte Hool dabei, »ich denke, dass ich mir diese Mühe sparen kann. Bevor ihr gekommen seid, Cotton, haben wir durch ein Astloch vorn im Tor der Einfahrt die Straße beobachtet. Wir haben genau gesehen, dass ihr beide allein einmal rings um den Block gegangen seid. Es ist außer euch kein einziger G-men in der Nähe. Pech für euch, was?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »So schlimm ist es nun auch wieder nicht«, sagte er ruhig. »Auch wenn kein G-men außer uns hier in der Nähe wäre, könntet ihr es euch nicht leisten, uns Schwierigkeiten zu machen. Es gibt da so gewisse Bräuche beim FBI.«
    »So, Decker? Was denn für welche?«
    »Ganz einfach«, erklärte Phil. »Jeder G-men, der aus dienstlichen Gründen das Distriktsgebäude verlässt, muss sich in einem Ausgangsbuch eintragen.«
    »Na und? Ihr hättet euch genauso gut gleich in die Vermisstenliste eintragen können.«
    »Gib nicht so an, Hool«, sagte Phil. »Du wirst gleich merken, dass ihr Pech gehabt habt. Die Fälle ist nicht schlecht aufgebaut, gut, das geben wir zu. Nur werdet ihr eure Opfer, die schon in der Fälle saßen, wieder laufen lassen müssen.«
    »Eher bricht der Himmel ein.«
    »Dann ist der Himmel schon so gut wie eingebrochen. In unserem Ausgangsbuch wird nämlich nicht nur der Name des Beamten eingetragen, der auf Außendienst geht. Er muss eintragen, wohin er geht, zu wem und wann er vermutlich zurück sein wird.«
    Die Gangster sahen betroffen zu Hool. Ein paar Sekunden lang glaubte ich schon, wir hätten das Spiel gewonnen. Aber da sagte Hool plötzlich: »Ich hoffe, dass ihr alles schön eingetragen habt.«
    »Darauf kannst du dich verlassen, Hool«, nickte Phil ernst. »Wir sind keine Anfänger mehr, und wir wissen, was eine saubere Rückendeckung wert ist. Also los, was wollt ihr schon noch machen? In kürzester Zeit sind die Kollegen hier. Sie brauchen ja nur im Ausgangsbuch nachzusehen, und schon wissen sie, wer uns diese Fälle gestellt hat und wo sie war. Von da bis zu euch ist es dann kein weiter Weg mehr.«
    »Wieso wissen sie, wer euch hergelockt hat?«, erwiderte Hool. »Meint ihr Robert Eavens?«
    »Natürlich«, log Phil. »Wir haben seinen Namen und seine Adresse ins Ausgangsbuch eingetragen, weil uns der Anruf sowieso Spanisch vorkam.«
    »Robert Eavens, 672, East 98. Street«, ergänzte ich zur Bekräftigung.
    »Das ist aber schön«, grinste Hool zufrieden. »Die Hausnummern in der 98. Straße gehen nicht einmal bis 500. Von 672 gar nicht zu reden.«
    Ich sah Phil betroffen an. Hool hatte recht. In diesem Augenblick wusste ich es selbst. Warum hatte ich nur nicht früher daran gedacht?
    »Seht euch die Gesichter an«, sagte Hool zu den anderen. »Sie sind auf die falsche Adresse reingefallen. Sie sind in jeder Beziehung reingefallen. Los, nehmt ihnen die Kanonen ab! Halt, einen Augenblick! Bei den Brüdern muss man vorsichtig sein!«
    Er kommandierte, dass wir uns mit dem Gesicht zur Wand stellen sollten. Well, im Augenblick hatten sie wirküch die besseren Trümpfe. Wir gehorchten also. Auch als Hool verlangte, dass wir die Whiskygläser wegstellen sollten, taten wir es und stellten die Gläser auf den nächsten Tisch.
    »Und jetzt zwei Schritte von der Wand weg!«, forderte Hool.
    Wir gingen zwei Schritte rückwärts. Ich ahnte schon, was kommen würde. Schließlich handelten wir in ähnlichen Situationen genauso.
    »Streckt die

Weitere Kostenlose Bücher