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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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schon vor mir hier war? Mich kann er doch nicht verfolgt haben, sonst hätte er doch nicht vor mir hier sein können!«
    »Hinter dir kann er nicht hier gewesen sein«, bestätigte Mock. »Er war schon da, als ich kam, und ich war der Erste, der hier war. Hast du ihm etwa etwas von unserem Meeting erzählt, als er bei dir war?«
    »Wo denkst du hin, Pete! Ich bin doch nicht verrückt! Meine Güte, was machen wir denn jetzt?«
    »Am besten ist es, wir knallen ihm eine Kugel in den neugierigen Schädel«, knurrte Beracci.
    »Das sieht dir wieder ähnlich«, sagte Mock ruhig. »Wenn andere anfangen zu denken, fängst du an zu schießen. Mich wundert’s, dass du dabei so alt geworden bist. Bei deiner Dämlichkeit hättest du schon vor zehn Jahren eingehen müssen wie eine Blume in der Wüste.«
    Beracci wollte ausholen, aber Mock sagte scharf und schnell: »Ich habe einen kleinen Revolver in meiner Hosentasche, Beracci! Schlag zu - und in derselben Sekunde hast du ein Loch im Bauch.«
    Big Boy Tony atmete schwer. Er ließ langsam die schon erhobene Faust wieder sinken. Dennoch nahm Mock seine Hand nicht aus der Hosentasche.
    »Natürlich müssen wir den Kerl beseitigen«, sagte er nachdenklich, »er weiß schon viel zu viel. Ich habe kerne Ahnung, woher er alles erfahren hat, aber irgendwer muss uns verpfiffen haben. Die Tatsache, dass er von unserem Treffpunkt hier wusste, spricht Bände. Wir müssen ihn umlegen, bevor er wirklich gefährlich werden kann.«
    »Ich hab’s doch gleich gesagt, dass wir ihm eine Kugel in den neugierigen Schädel blasen sollen«, wiederholte Beracci eigensinnig.
    »Aber doch nicht hier, du Esel«, sagte Mock leise. »Im Park ist meistens ein Polizist. Und drüben am Eingang kommen und gehen pausenlos die Leute. Wenn sich nur einer von ihnen nur eine Wagennummer von uns dreien merkt, sind wir geliefert. No, wir müssen das schlauer anfangen. Wir müssen ihn in eine Falle locken, und zwar an einer Stelle, wo es keine Zeugen gibt.«
    »Willst flu jetzt erst drei Stunden nachdenken?«, knurrte Beracci.
    »Halt doch endlich mal dein dummes Maul!«, fauchte Marshall. »Du siehst doch, dass Pete schon was auf Lager hat!«
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir es machen«, nickte Pete Mock. »Das wird klappen. Hört zu…«
    ***
    Ich weiß nicht mehr, wie lange wir im Pokerzimmer der Grauen Grotte herumsitzen und warten mussten. Es kam uns wie eine Ewigkeit vor. Die Gangster hatten zwei Stühle in den sichersten Winkel des Raumes, gleichweit von Fenster und Tür, gestellt und uns befohlen, darauf Platz zu nehmen. Danach setzten sie sich selbst an den langen, viereckigen Tisch und pokerten. Ihre Einsätze waren keineswegs so niedrig, dass die Polizei nichts dagegen gehabt hätte. Aber wenn man in Betracht zog, was diese Burschen sonst noch auf dem Kerbholz hatten, war das bisschen Pokern geradezu ein harmloses Kindervergnügen, noch dazu weil sie ja sich seihst gegenseitig das Geld abnahmen und nicht irgendwelchen ahnungslosen Bürger ausplünderten.
    Natürlich dachten Phil und ich die ganze Zeit darüber nach, wie wir den Burschen einen Streich spielen könnten. Aber gegen sechs Mann anzutreten, ist schon unter normalen Bedingungen ein gewagtes Unterfangen. Mit Handschellen an den Handgelenken und ohne Schusswaffen wäre es nackter Selbstmord gewesen.
    Wir mussten auf eine bessere Chance warten, die uns hoffentlich das Schicksal bieten würde. Aber genau dies ist natürlich eine Sache, die an den Nerven zerrt: tatenloses Warten.
    Irgendwann klopfte es dann draußen am Fenster. Hool sah von seinen Karten auf und brummte: »Steve, sieh nach!«
    Steve O’Leary legte gehorsam seine Karten verdeckt auf den Tisch und ging zum Fenster.
    »Es ist Les.«
    »Dann lass ihn rein!«
    Steve O’Leary riegelte das Fenster auf und beugte sich hinaus, um Les Merry Hilfestellung zu geben. Merry kletterte herein und sagte: »Okay, Bob. Ich habe einen Chevrolet vom-Vorjahr.«
    »Gut gemacht, Les«, brummte Hool. »Wir sind gleich soweit. Nur eben dieses Spiel zu Ende machen. Wo hast du den Schlitten stehen?«
    »In der Einfahrt.«
    »Du hast doch das Tor wieder hinter dir zugemacht?«
    »Natürlich.«
    »Okay. Los, Steve, setz dich! Wir machen das Spiel zu Ende.«
    Ich warf Phil einen knappen Blick zu. Er nickte unmerklich. Es war im Augenblick unsere einzige Hoffnung. Wenn Les Merry den Wagen gestohlen hatte, war zu hoffen, dass der Besitzer des Fahrzeugs den Diebstahl früh genug merkte und sofort damit zur Polizei

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