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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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Arme vor und lasst euch gegen die Wand fallen!«
    Wir taten es. Jetzt standen wir so schräg gegen die Wand gelehnt, dass wir mit dem Kopf gegen die Mauer gestürzt wären, wenn wir die Hände von der Wand weggenommen hätten.
    Sie angelten sich unsere Pistolen von hinten aus der Schulterhalfter. Wir konnten nichts dagegen tun. Unser Wunsch, der geheimnisvolle Boss möchte sich von uns herausfordern lassen, war in Erfüllung gegangen. Nur hätten wir es ihm nicht so verdammt einfach machen sollen.
    »Ihr könnt euch wieder umdrehen«, sagte Hool, der hier anscheinend den Ton angab.
    Wir stießen uns von der Wand ab und drehten uns um. Hool zauberte zwei Paar alte, verrostete Handschellen aus seinen beiden Hosentaschen.
    »Niedliche Dinger, was?«, spottete er, indem er uns die Handschellen zeigte. »Warum sollen zur Abwechslung nicht mal ein paar G-men Handschellen tragen? Los, legt ihnen die Dinger an!«
    Ich presste die Lippen aufeinander. Langsam verlor ich die Lust an diesem Spaß. Aber der Kerl, der mit den Handschellen auf mich zukam - es war einer von den dreien, die wir nicht kannten -, war mehr als vorsichtig. Er brachte gleich einen Kumpan mit, der mit der Pistole auf meinen Bauch zielte Und drei Schritte vor mir stehen blieb, während der andere von der Seite her an mich herantrat, dabei aber darauf achtete, dass er nicht in die Schusslinie kam.
    Die Handschellen schnappten bei Phil und mir ein, ohne dass wir eine Chance gehabt hätten, etwas dagegen zu tun.
    »Les«, sagte Hool, nachdem wir gefesselt waren, »du besorgst einen Wagen. Es muss einer mit vier Türen sein.«
    »Okay, Bob«, ruckte Les Merry, riegelte das Fenster auf und kletterte hinaus.
    Hool schloss das Fenster hinter ihm wieder. Als er sich umdrehte, fragte ich: »Was haben Sie mit uns vor, Hool?«
    Sein Gesicht verhärtete sich.
    »Wir werden euch umlegen«, sagte er. »So lautet der Befehl vom Boss. Und wir werden ihn ausführen, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    ***
    Es war wenige Minuten nach elf, als Henry Marshall seinen Wagen auf den Parkplatz neben den Eingang zum Hudson Memorial Park fuhr. Er stieg aus, schloss den Wagen ab und ging hinüber zu Pete Mock, der mit Tonio Beracci unter einer mächtigen Platane stand, deren rissige Rinde an vielen Stellen den nackten Stamm durchschimmern ließ.
    »Hallo«, sagte Hank Marshall mürrisch. »Wie geht’s?«
    »Mir geht’s gut«, sagte Pete Mock selbstgefällig und steckte sich eine lange Virginia an. Sein Ton war hämisch und schadenfroh, dass sowohl Beracci als auch Marshall ihn wütend anblickten.
    Es war klar, worauf Mock anspielte: Beraccis Bande war innerhalb einer einzigen Nacht bis auf drei Mann dingfest gemacht worden. Big Boy Tony, wie Baraccis Spitzname war, hatte also praktisch keine Streitmacht mehr, denn die drei nicht verhafteten Gangster zählten nicht, da sie sich ja verstecken mussten, weil selbst die Gangster sich ausrechnen konnten, dass nach ihnen gefahndet würde. Und Hank Marshall hatte ja ebenfalls Pech gehabt. Der Besuch des Privatdetektivs Michael Kvorac hatte ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt, und Mock wusste auch davon.
    »Spiel dich nur nicht so auf«, brummte Marshall »Dir kann’s auch noch an den Kragen gehen.«
    »Das werden wir ja sehen«, erwiderte Mock gelassen und selbstsicher. »Ich bin doch kein Anfänger.«
    »Soll das heißen, dass ich ein Anfänger bin?«, fauchte Beracci wütend. Seine Nasenspitze war weiß, während das Blut in seinen Schläf enadem aufgeregt züngelte.
    »Das hast du gesagt, nicht ich«, meinte Mock. »Aber vielleicht stimmt es trotzdem!«
    Big Boy Tony atmete tief. Er hatte die Lippen aufeinandergepresst, dass sie zwei harte, schmale Striche waren. Seine Hände öffneten und ballten sich in schneller Folge.
    »Bevor du hier eine Keilerei anfängst«, sagte Mock gelassen, »verrate uns lieber, ob du Trottel den Kerl hinter dir hergeschleppt hast, der, seit wir hier sind, dort drüben hinter den Oleanderbüschen steht.«
    Beracci und Marshall wollten sich umdrehen. Aber Mock zischte scharf: »Verdammt, seht hierher! Der Kerl braucht doch nicht zu wissen, dass wir ihn entdeckt haben.«
    »Was ist es denn für ein Mann?«, fragte Beracci leise.
    Ohne den Kopf zu wenden, schielte Mock ab und zu in die Richtung, in der sich die Oleanderbüsche ausbreiteten. Er beschrieb Michael Kvorac so gut, als es ihm möglich war.
    »Das könnte der Privat-Teck sein, der bei mir war«, murmelte Marshall. »Aber wie kommt es, dass er

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