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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Doch dann unterbrach sie sich selbst, weil sie erst einmal mit ihrer Entdeckung fertig werden mußte.
    Dieses Fremdbewußtsein, dessen Schwingungen sie auffing… Sie kannte es! Unlängst war sie damit konfrontiert worden, bei den Menhiren von Carnac…
    SANGUINUS !
    Sie identifizierte seine charakteristischen Gedankenmuster einwandfrei.
    Sie fing die Gedanken des mächtigen Blutdämons auf, der innerhalb kürzester Zeit in der Hierarchie der Schwarzen Familie ganz nach oben gekommen war!
    Teris Gedanken überschlugen sich. Tausend Fragen brannten ihr auf der Zunge. Wie kam Sanguinus auf diese Welt? War er für Zamorras Entführung verantwortlich? Warum hatte ihr Merlin das nicht gesagt? Oder wußte er es selbst nicht?
    Aber das größte Rätsel war:
    Wieso ortete sie seine Gedanken hinter einem dünnen Mantel aus Felsgestein - so, als wäre er selbst Teil dieses Bergkegels, vor dem sie stand … ?
    Teri zog sich zurück. Sie konnte sicher sein, daß der Dämon nichts von ihr wahrgenommen hatte. Aber das half ihr nicht weiter. Wenn Sanguinus hier war, konnte sie davon ausgehen, daß sich wahrscheinlich auch Zamorra im Innern des Berges aufhielt. Wenn er noch lebte, befand er sich wahrscheinlich in Gefangenschaft.
    Und was hatte Merlin ihr aufgetragen?
    »Geh, und hilf ihm! Bring ihm den Talisman, auf daß er sich mit meinem STERN verbinde… !«
    So, wie die Dinge standen, war der kürzeste Weg zu Zamorra der, direkt zu Sanguinus vorzustoßen. Doch wahrscheinlich auch der riskanteste…
    »Was wäre das Leben ohne Risiko?«, murmelte die goldhaarige Druidin. Aber wohl war ihr bei dem Gedanken dennoch nicht. Verflucht, ja, sie hatte Angst. Angst vor diesem Dämon, dem sie erst einmal begegnet war. Aber noch immer fror sie, wenn sie an die furchtbare Ausstrahlung dieses Wesens dachte. Sie konnte sich ausmalen was er mit ihr anstellen würde, wenn sie in seine Hände fiel… Konnte sie das wirklich?
    Egal! Teri verdrängte die sicherlich berechtigten Warnungen ihres Unterbewußtseins. Sie durfte sich nicht mit langem Suchen aufhalten. Sie mußte geradewegs zu Sanguinus Vordringen, nachdem ihre Druidensinne nicht über die seltsame Schicht hinter dem Fels hinausgekommen waren, in der sie auf die Impulse des Dämons getroffen war. Zamorra oder seine Begleiter konnte sie dadurch nicht orten.
    Ein Versuch, dachte sie nüchtern. Ich habe nur einen Versuch! Entweder steht das Glück auf meiner Seite, oder…
    Oder der Dämon würde sie tausend Tode sterben lassen!
    Ein letztes Mal fädelte sich die Druidin ins Gedankennetz von Sanguinus ein, konzentrierte sich auf den Ursprung der Impulse - und sprang dorthin.
    Sie materialisierte in gleißendem Sonnenlicht - und erlebte ihr rotes Wunder!
    ***
    Der fette Zwerg rülpste gesättigt.
    Die Illusion war perfekt: Sanguinus war völlig aufgegangen in dem Bilderstrom, den Gerüchen und Geräuschen, die ihm das mentale Netz übermittelte.
    Das erste Opfer hatte er verschlungen - und den anderen damit gezeigt, wie schutzlos sie ihm ausgeliefert waren. Jederzeit konnte er erneut zuschlagen. Der Berg, in den sie eingedrungen waren, stand völlig unter seiner Kontrolle. Jede Höhle, jeder Schacht. Der Berg war ein Teil von ihm, solange er unter dem Netz lag. Ebenso wie jeder andere Fleck auf dieser Welt!
    »Zamorra«, kicherte der Dämon übermütig. »Diesmal entkommst du mir nicht. Diesmal bist du fällig!«
    Er dachte an Asmodis. An Luzifuge Rofocale. Und an den Kaiser LUZIFER.
    »Wartet nur«, brabbelte er kaum verständlich unter dem organischen Netzwerk. »Irgendwann… Irgendwann seid auch ihr fällig… Wenn ihr wüßtet, welches Kuckucksei ihr euch ins Nest gelegt habt…«
    ***
    Die Höhle war gefüllt mit Götzenfiguren aller Schattierungen!
    Zamorra brauchte sich nur umzusehen, um erahnen zu können, welchem Zweck die riesige Halle, die sich vor ihnen erstreckte, diente oder einmal gedient hatte.
    Blutopferungen !
    Grausamen, barbarischen Blutriten zur Besänftigung eines Götzen oder Dämons, von dessen Wohl und Wehe man abhängig war…
    »O Gott«, flüsterte Nicole angewidert, als auch ihr Sinn und Zweck der obskuren Höhlenausstattung bewußt wurden.
    Raffael schwieg, und Muriel schien ohnehin alles nur noch durch einen dämpfenden Schleier wahrzunehmen. Ihr Gesicht war völlig entspannt, leer.
    Und ihre Augen schienen auf einen Punkt fixiert, der sich unmöglich innerhalb der Höhle befinden konnte. Sie starrte ins Nichts.
    War das schon der Wahnsinn?
    Zamorra hätte

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