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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinere Teile platzten weg, und Glutstücke wirbelten in den nachtdunklen Himmel.
    Der brennende Reisighaufen riß eine rote Insel aus der Dunkelheit, die wie ein tanzender Glutball wirkte und sehr lange Schatten warf, die zusätzlich einen gespenstischen Reigen tanzten.
    Faradin riß einen Fetzen Stoff aus seinem langen, kittelähnlichen Gewand und band ihn um seinen Hals, um die Blutungen der kleinen Wunden allmählich zu stoppen.
    Der nächste Stapel geriet in Brand. Er stand dicht an der Innenseite einer Mauer. Seinen Flammen zuckten hoch und rissen die Silhouette eines Wachpostens aus der Finsternis.
    Der Mann drehte sich und schaute ins Feuer.
    Deshalb konnte er die Gestalt nicht erkennen, die flach auf der Mauerkrone gelegen hatte und sich nun mit torkelnden Bewegungen aufrichtete. Auch sie geriet dabei in den Randschein der Flammen, und die Ausläufer tanzten über ein völlig entstelltes Gesicht, das zu einer grauenhaften Fratze verzogen war.
    Die anderen sahen es.
    »Zombie!« brüllte jemand. Der Wärter wirbelte herum.
    Da wurde er bereits angefallen. Der lebende Tote war wie ein Raubtier, krallte sich an seinem Opfer fest, das ein Knie hochriß und die Gestalt hart traf. Dennoch ließ sie nicht los. Sie drückte den Mann zur Seite, ausgerechnet nach links, so daß beide den Halt verloren und von der Mauer stürzten.
    Ineinander verkrallt fielen sie dem Boden entgegen. Der Wachtposten wußte, was ihm bevorstand.
    Er spürte plötzlich die Hitze, schrie noch, und einen Augenblick später fiel er zusammen mit dem Zombie in die Flammen hinein.
    Das Reisigholz brach unter dem Gewicht zusammen. Ein wirbelnder Funkenregen tanzte als Wolke über ihnen. Flammen fauchten hoch, griffen über und packten mit ihren gierigen Zungen zu.
    Sie machten keinen Unterschied, ob es sich dabei um einen Menschen oder einen Zombie handelte.
    Beide wurden erwischt.
    Der Mensch schrie. Die anderen sahen ihn schattenhaft. Er schlug mit Armen und Beinen um sich, trat gegen das Holz, schleuderte es in die Höhe, und seine Schreie wurden allmählich schwächer.
    Er starb zusammen mit dem Zombie.
    Entsetzt standen die Menschen daneben. Keiner hatte noch etwas retten können. Sie hätten in die Flammen hineinlaufen müssen, und das wäre natürlich lebensgefährlich gewesen.
    Und so hatten sie das Grausame nur mit ansehen müssen, ohne etwas dagegen tun zu können.
    Das Feuer aber brannte weiter, und Faradin überwand seine Starre als erster. Seine laute Stimmte gellte über den Innenhof. »Der Wachtposten wird ersetzt. Macht euch Fackeln! Geht damit die Wege ab. Vor Feuer haben auch die Zombies Angst. Tötet sie, schießt sie nieder, steckt sie in Brand!«
    Seine Rede begleitete der Mann mit wilden Armbewegungen. Das Feuer übergoß sein Gesicht mit einem roten Schein und ließ das Funkeln seiner Augen noch deutlicher hervortreten.
    Faradin spürte den körperlichen und den seelischen Schmerz. Verzweifelt warf er sich auf die Knie, ließ das Gewehr fallen, rang beide Hände und flehte zu Allah…
    ***
    Wir waren dem Grauen auf der Spur geblieben!
    Auch in der Nacht, denn die kühle Luft erfrischte und mobilisierte Kräfte, an die wir gar nicht mehr gedacht hatten. Wir hatten noch ein paar Schlucke Wasser getrunken und auch unsere Jacken wieder übergestreift.
    Die Festung war nicht mehr zu sehen, obwohl wir in einer sternenklaren Nacht wanderten. Am Himmel, der sich so unendlich weit über unsere Köpfe spannte, stand ein fahler Halbmond, umrandet und umkränzt von zahlreichen Sternen.
    Ich schmeckte den Staub auf der Zunge. Er klebte überall. Am Mund, der Nase, an unserer Kleidung.
    Über Geröll mußten wir absteigen.
    Einige Hänge hatten wir bereits hinter uns gelassen. Was im letzten Licht des Tages so nah ausgesehen hatte, war doch weiter entfernt.
    Keine Pause mehr.
    Das Tempo wurde gesteigert. Wir sprachen auch nicht, denn wir brauchten unsere Luft.
    Leider konnten wir uns nicht lautlos fortbewegen. Immer wieder rutschten wir auf kleineren Steinen ab, die hinter uns den Hang hinabrollten. Trotz der Dunkelheit sahen wir die Festung.
    Sie stand vor uns wie ein gewaltiger Klotz. Angebaut an einen Berg. Halbzerstört die Mauern, zerschossen, durchlöchert, aber zum Teil noch erhalten.
    Auf ihnen bewegte sich etwas.
    Suko sah dies zuerst. Er war stehengeblieben, deutete in die Richtung, und wir peilten ebenfalls dorthin.
    »Ein Zombie ist es nicht«, hauchte ich.
    Suko gab mir recht.
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte

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