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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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seiner Entlassung aus dem Gefängnis, daß er wegen des Schmuckverstecks bedroht wurde. Von mehreren Seiten sogar: von den Banters, von Quartor und von seinem ehemaligen Mithäftling Fred Toonish. Deshalb entschloß sich Bondoza zu einem teuflischen Vorhaben. Er wollte den Anschein erregen, als hätte man ihn umgebrajht. Auf diese Weise würde er künftig Ruhe haben. Zu diesem Plan aber brauchte er Zeugen, die seinen Tod bestätigten. Und Bondoza dachte sich sehr schnell etwas sehr Raffiniertes und gleichzeitig Satanisches aus. Als Zeugen dafür wollte er sich einen Gesetzesvertreter besorgen, nämlich einen G-man, der ihn vor 22 Jahren verhaftet hatte, Sammy Palmer. Bondoza bereitete den Plan vor. Und Ihr Bruder, Miß Banter, spielte dabei eine wesentliche Rolle. Bondoza mußte irgendwie etwas mit ihm verabredet und ihn zu dem Schuppen bestellt haben, vor dem wir Zeugen des Mordes wurden. Wahrscheinlich hat er Ihrem Bruder gesagt, daß er mit einem Freund käme. Angeblich sollte dieser Freund wohl die Kastanien aus dem Feuer holen, die er, Bondoza, dann angeblich mit Ihrem Bruder teilen wollte. Jedenfalls bestellte Bondoza Ihren Bruder vor den Schuppen, sagte ihm, daß er auf drei Pfiffe fünfmal antworten, dann seine Zigarette aufglühen lassen und anschließend in den Schnee werfen solle. Ihr Bruder tat das auch. Aber Bondoza warf ihm aus der Ladeluke des Schuppens eine Schlinge über den Kopf, erwürgte Ihren Bruder und zog ihn hinauf, um die Leiche verschwinden zu lassen. Es gelang. Bondoza schlug mich nieder, entkam meinem Freund — übrigens in einem Wagen, der bis heute unauffindbar ist. Irgendwo in der Dunkelheit eines Piers verstümmelte er dann die Leiche Ihres Bruders, steckte sie in einen Sack, beschwerte diesen mit einem Gewicht und warf ihn in den Hudson. Den Kopf der Leiche wird er wahrscheinlich vergraben haben. Bondoza wußte, daß im Wasser versenkte Leichen bisweilen wieder auftauchten. Deshalb verstümmelte er die Leiche so weit, daß man, so glaubte er, sie nicht würde identifizieren können. Auf diese Weise wäre sein Vorhaben geglückt, nämlich das offizielle Verschwinden der Leiche Bondozas. Dann hätte er, Bondoza, ungehindert seinen Plänen nachgehen können, ohne Gefahr zu laufen, wegen des Schmucks einen Rattenschwanz von Verfolgern hinter sich zu haben.«
    »Und sein Plan klappte, obwohl nicht Sammy Palmer Zeuge des Mordes an ›Bondoza‹ wurde, sondern Sie und Phil«, sagte Mr. High.
    »Allerdings«, sagte ich. »Es klappte zunächst sogar recht gut. Wir waren der Überzeugung, daß Thomas Banter, der ja nicht wieder auftauchte und sich daher verdächtig machte, Bondoza umgebracht habe. So, wie es von den Banters auch geplant war. Die Zeitungen schrieben von der Ermordung Bondozas, und somit konnte der ehemalige Sträfling sicher sein, daß er jetzt Ruhe haben würde. Denn seine größte Sorge war ja, daß ihn die Unterwelt wegen des Schmucks hetzen werde. Soweit verlief alles programmgemäß. Bondoza, der sich jetzt sehr sicher fühlte, tötete Fred Toonish wiederum vor unseren Augen, ohne daß wir Bondoza dabei sahen. Das Motiv für diesen Mord mag Rache sein. Vielleicht aber durchschaute Toonish das Vorhaben Bondozas und versuchte, es zunichte zu machen. Toonish jedenfalls mußte sterben.«
    »Ich bin sogar sicher, daß Toonish Bondoza durchschaut und irgendwie aufgestöbert hat«, mischte sich Phil ein. »Erinnere dich an die Szene auf dem Schuttplatz, Jerry! Als der Wagen kam, blieb Toonish seelenruhig an der Tür zu seiner Baracke stehen, um den Ankömmling zu empfangen. Er machte keine Anstalten zu besonderer Vorsicht. Daraus entnehme ich, daß Toonish mit Bondoza verabredet war. Wahrscheinlich hat ihm Bondoza weisgemacht, daß sie gemeinsame Sache machen und den Schmuck teilen würden.«
    Ich nickte. »Du hast recht, Phil. So wird es gewesen sein. Jetzt hatte Bondoza also Toonish aus dem Wege geräumt und ging daran, sich des Schmucks zu bemächtigen, der noch immer in der Kellerwand ruhte, in der Wohnung in der Bensonhurst Avenue. Dafür, daß Bondoza Quartor umbrachte, gibt es zwei Gründe. Vielleicht wollte er sich für Quartors Erpressungsversuch rächen. Vielleicht wollte er den Mann auch nur ausschalten, um beim Abholen des Schmucks nicht gestört zu werden.«
    »Und vor allem brauchte er die Kellerschlüssel«, warf Phil ein.
    »Das stimmt.« Ich machte eine Pause und zündete mir eine Zigarette an.
    »Der Rest der Geschichte ist einfach. Bondoza hatte drei Morde

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