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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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seit seiner Entlassung aus Sing Sing nicht mehr aus den Augen gelassen und war ihm bis zu einer Pension in der 23rd Street gefolgt. Dort rief Banter an.«
    »Kann ich die Sekretärin einmal sprechen?«
    »Gern, Mr. Decker.«
    Samuel Dickson drückte einen Knopf der Sprechanlage, worauf sich eine Frauenstimme meldete.
    »Mrs. Clarkton möchte bitte zu mir kommen«, sagte Dickson.
    Eine knappe Minute später schwebte eine zierliche Brünette mit mandelförmigen Glutaugen in das Office des Managers. Dickson machte Phil mit der jungen Dame bekannt.
    »Sie haben zufällig das Gespräch angehört, das Mr. Banter gestern morgen führte, Mn.. Clarkton?« erkundigte sich Phil. '
    »Allerdings, Mr. Decker. Tom Banter sprach mit Henry Bondoza.«
    »Dabei hat Banter sich mit dem ehemaligen Zuchthäusler irgendwo verabredet. Können Sie sich daran erinnern, wo das sein sollte?«
    Die junge Frau blickte für einige Sekunden nachdenklich zu Boden. Dann hob sie den Kopf und sagte: »Wenn mich nicht alles täuscht, war es Millers Steak House.«
    ***
    Ich beschloß, planmäßig vorzugehen, und erkundigte mich zuerst nach Millers Steak House. Ein Verkehrs-Cop, der an einer Kreuzung in der 23rd Street Dienst tat, konnte mir Auskunft geben. Das Lokal lag nur wenige Blocks entfernt.
    Es war ein kleiner, blitzsauberer Laden, in dem man deutsches Bier und große, saftige Rindersteaks zu zivilen Preisen erhielt. Bis auf ein Pärchen und zwei Männer, die an Fenstertischen saßen, war das Lokal leer. Hinter einer chromblitzenden Theke beschäftigte sich eine dicke blonde Frau an einem Grill. Die Luft war erfüllt vom Duft gebratenen Fleischs. Ich verband das Nützliche mit dem Angenehmen und ließ mir von dem plattfüßigen Kellner etwas servieren.
    Der Kellner war ein kleiner Mann mit gebeugten Schultern, Bauchansatz und Glatze.
    Als er mir das Bestellte brachte, zog ich ein Foto von Bondoza aus der Brieftasche. Ich hatte das Foto längst aus dem Zuchthausarchiv besorgen lassen und zeigte es jetzt dem Kellner.
    »War dieser Mann gestern hier?«
    Der Gefragte brauchte nicht nachzudenken. Er nickte und antwortete: »Gestern nachmittag. Er saß dort in der Ecke und trank drei Flaschen Bier, aß aber nichts. Deswegen fiel er mir auf. Nach einiger Zeit kam ein Mann und setzte sich zu ihm. Der aß zwei Kalbssteaks nach englischer Art.«
    »Können Sie den Mann beschreiben?« Der Kellner schüttelte den Kopf. »Groß und kräftig — mehr weiß ich nicht. Wir hatten sehr viele Gäste um diese Zeit, und ich habe nicht weiter auf ihn geachtet.«
    »Sind die beiden zusammen weggegangen?«
    »Ich glaube, so war es. Aber warum fragen Sie eigentlich? Polizei?«
    Ich ließ den Kellner einen Blick auf meinen FBI.-Ausweis werfen. Er gab sich zufrieden und trottete davon, um einen neuen Gast zu bedienen.
    Ich verputzte gerade die letzten Reste meines Essens, als Phil hereinkam.
    »Ich dachte, du wärst im Dienst?« sagte er und ließ sich auf einem Stuhl nieder. »Deine Pflichtvergessenheit nimmt bedenkliche Formen an.«
    »Soso«, sagte ich. »Schade, daß wir gleich gehen müssen und du dir kein Steak mehr bestellen kannst.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Ich bin streng dienstlich hier.«
    »Ich auch.«
    »Man sieht es. Und offensichtlich schmeckt dir der Dienst.«
    »Scherz beiseite, Phil! Bondoza hat sich hier gestern nachmittag mit einem Mann getroffen, der ihn zuvor in der Pension anrief. Leider konnte ich vom Kellner keine Beschreibung erhalten.«
    »Aber ich kann dir ein Foto von ihm geben, wenn du Wert darauf legst«, sagte Phil freundlich grinsend. »Der Mann ist Detektiv bei der Versicherungsgesellschaft, heißt Thomas Banter und soll angeblich sehr zuverlässig sein. So behauptet es Dickson jedenfalls. Aber ich glaube, es wird gut sein, wenn wir Banters Privatleben mal ein bißchen beleuchten.«
    »Eine Summe von 800 000 Dollar hat schon manchen seine guten Vorsätze vergessen lassen.«
    »Sehr richtig. Und selbst dann, wenn der Finder der Kostbarkeiten sie für den halben Preis an irgendwelche Hehler verkaufen würde, wären 400 000 Dollar immer noch mehr als eine Prämie von nur 50 000…«
    »… die Banter nicht einmal erhalten würde, weil er als festangestellter Detektiv keinen Anspruch darauf hat«, fiel ich meinem Freund ins Wort.
    Nach einer Pause sagte Phil: »Und jetzt habe ich Appetit auf ein saftiges Steak.«
    ***
    Der Wind orgelte in den kahlen Ästen der Eichen, als ich nach Babylon fuhr. Das ist eine kleine Gemeinde auf Long

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