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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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in der Hand.
    »Kommen Sie bitte näher«, sagte ich und deutete auf den Sessel. Mit wippenden Schritten durchquerte sie den Salon und setzte sich.
    Ich begann meine Vernehmung mit den Personalien. Miß Linda war zweiundzwanzig Jahre alt, nicht verheiratet, geboren in Cortland im Staate New York. Sie befand sich seit zwei Monaten in Manhattan, kannte außer Mr. Jorgen, Mrs. Welldone und ihrem Freund Ernest Borigin niemanden.
    »Sie sehen doch ein, Miß Bee, daß es ein Fehler war, so zu handeln, anstatt gleich die Polizei zu alarmieren?« schaltete sich Phil ein. Ich hatte es absichtlich vermieden, ihr einen Vorwurf zu machen, weil ich das Vertrauen des Girls gewinnen wollte.
    »Ja, ich sehe es ein«, murmelte sie. »Es war eine Dummheit von mir.«
    Das Geständnis kam mir etwas zu glatt über die Lippen. Es klang wie auswendig gelernt.
    Ich wechselte deshalb auf ein anderes Thema über.
    »Wo lernten Sie Ihren Freund kennen?«
    »Er holte mich eines Abends an Witlys Bierstuben ab und begleitete mich zu meinem Hotel«, erzählte sie bereitwillig. »Er kam auch am zweiten und am dritten Abend. Erst wollte ich nichts von ihm wissen. Aber Ernest war hartnäckig.«
    , »Welchen Beruf hat er?« fragte ich. »Beruf? — Ich glaube Fernfahrer. Wenigstens hat er mir davon erzählt.«
    »Wann trafen Sie sich?«
    »Meistens abends. Aber auch schon mal während des Tages.«
    »Ist das nicht etwas ungewöhnlich für einen Fernfahrer, wenn er fünf oder sechs Wochen nichts zu tun hat. Hatte er denn Urlaub?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Können Sie uns den Namen des Rechtsanwalts sagen, der das Kind vermittelt hat?« fragte Phil. Das Mädchen schüttelte den Kopf. Ich ließ mir den gestrigen Abend noch einmal genau schildern. Es ging alles so hervorragend glatt auf. Das Mädchen befand sich erst zwei Monate in New York, kannte selbstverständlich außer Manhattan noch nichts, konnte sich daher auch nicht erinnern, in welchem Stadtteil der angebliche Anwalt wohnte, der das Baby vermittelt hatte. Die Beschreibung des Anwalts war nicht alltäglich. Es gab in den armseligen Bezirken Hunderte von Menschen, die so aussahen. Damit würden wir nichts anfangen können. Es gab nur eine Chance, wir mußten Ernest Borigin packen. Er besaß die Urkunden. Aber ich hatte wenig Hoffnung, daß der Bursche auf unseren Besuch wartete, nachdem er Jorgen den Erpresser auf den Hals geschickt hatte.
    »Wo trafen Sie sich mit Ernest?« fragte ich trotzdem.
    »Das ist verschieden. Meist rief ich ihn an.«
    »Nennen Sie mir bitte die Nummer.« Ich notierte sie und reichte sie Phil weiter. Mein Freund verließ den Salon und fuhr wieder nach unten, wo sich eine Telefonkabine direkt neben der Portiersloge befand. Er warf zwei Nikkei in den Schlitz und wählte die Nummer, die Linda uns angegeben hatte. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine knurrige Männerstimme. Phil stellte sich vor und fragte nach Ernest Borigin.
    »Der Junge ist heute morgen rausgefahren. Ich glaube kaum, daß er die ersten acht Tage zurückkomrnt. Er hat mir gesagt, daß er eine große Tour vorm Bauch hat. Ja, das hat er wörtlich gesagt.«
    Phil bedankte sich für die Auskunft und bat um die Adresse des Mannes. Es stellte sich heraus, daß er der Besitzer einer 'Kneipe von Harlem war. Phil notierte sich die Adresse und hängte ein.
    Ich ließ mir von Miß Bee genau den Überfall schildern. Als sie berichtet hatte, fragte Phil, der inzwischen wieder in seinem Sessel hockte:
    »Wann wollten Sie sich mit Borigin treffen?«
    »Heute abend.«
    »Wo und um wieviel Uhr?«
    »Das weiß ich nicht. Ernest wollte anrufen.«
    »Werden Sie uns informieren, wenn er Sie anruft?« fragte Phil.
    »Wenn Sie es wünschen«, murmelte das Girl.
    »Ja, ich bitte darum«, sagte mein Freund.
    »Was gedenken Sie also zu tun, Mr. Jorgen?« fragte ich, »wollen Sie dem Erpresser die Dollars zahlen?«
    Der Manager sah mich ratlos an. »Zumindest darf von dieser ganzen Aktion kein Sterbenswort an das Ohr meiner Frau dringen«, sagte er tonlos. »Wenn Eliz davon erfährt, ist es vorbei. Sie ist schwer herzleidend. Der Arzt hat mir geraten, jede Aufregung von ihr fernzuhalten.«
    »Wir sollen also kein Wort an die Presse geben?« fragte ich.
    »Nein, ich möchte darum bitten«, sagte Dr. Belman, »daß dieseser Fall nicht an die Öffentlichkeit dringt, um das Leben des geraubten Kindes nicht zu gefährden.«
    »Selbstverständlich respektiert das FBI in solchen Fällen den Wunsch der Eltern«, pflichtete ich

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