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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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Koreakrieg wegen unehrenhaften Verhaltens an der Front aus dem Heeresdienst entlassen worden. Ein halbes Jahr später stand er wegen einer Unterschlagung in New York vor Gericht. Ich entschloß mich, in diesem Fall über sämtliche Personen, die in den Mord oder das Kidnapping verwickelt waren, Erkundigungen bei unse-- rem New Yorker Archiv oder bei den Kollegen in Washington einzuholen. Auf dem telegrafischen Wege hatte ich die Namen nach Washington durchgegeben.
    Ernest Borigin war nach zweijähriger Dienstzeit aus der Navy wegen Kameradendiebstahls ausgestoßen worden. Danach hatte er sich einwandfrei geführt. Bei Fred Jorgen, Dr. Belman, Linda Bee war das Ergebnis negativ, das heißt: sie standen entweder nicht in der Kartei oder besaßen keine Vorstrafen.
    »Gratuliere, Jerry, dein Tip war richtig«, sagte Phil.
    »Ich muß jetzt telefonieren — das ist das erste, und zwar mit unseren Kollegen in Erie. Wenn Darton mich nicht angeschwindelt hat, jagt sein Lastwagen mit Ernest Borigin am Steuer jetzt über den Interstate Highway 90, zwischen Buffalo und Erie.«
    Phil ließ sich eine Blitzverbindung geben und informierte die Kollegen in Erie in kurzen Zügen.
    »Aber seid vorsichtig. Handelt es sich bei Borigin um den Kidnapper, dann dürfte der Bursche bewaffnet sein«, warnte Phil, »stellt den Wagen auf den Kopf, ob er das Baby eventuell mitgenommen hat. Fahrt den Lastzug bis Erie und stellt ihn dort ab. Borigin muß auf jeden Fall zurück nach New York. Und zwar auf dem Luftweg. In diesem Fall können wir sogar ein Lufttaxi verantworten.«
    Der Kollege aus Erie versicherte, sofort die Radiocars in Richtung Buffalo zu scheuchen. Phil bedankte sich und hängte ein.
    »Wenn alles planmäßig läuft, müssen die Cops Ecnest Borigin spätestens in einer Stunde aufgetrieben haben«, sagte Phil und wischte sich den Schweiß von der Stirn, »dann können wir ihn heute nacht noch vernehmen.«
    »Diesmal dauert es eine lange Zeit, ehe wir den Gangstern auf der Spur sind«, sagte ich ärgerlich. »Ich werde mich heute abend in Climbs Bar Umsehen. Du kannst hier auf Borigin warten, wir müssen uns teilen, sonst haben wir die beiden Fälle bis zur Pensionierung noch nicht abgeschlossen. Mr. High befürwortet im Augenblick im SO Falle Jorgen noch keinen Großeinsatz. Einmal, weil der Vater des Kindes strengste Diskretion wünscht, um das Leben seines Sohnes nicht zu gefährden. Zum zweiten, weil wir zu wenig Spuren haben, um zwei, drei Teams einzusetzen.«
    »Unser Chef hat schon den richtigen Riecher, Jerry.«
    Ich informierte Phil über die Rückfragen in unserem Archiv und in Washington.
    »Also haben wir es wieder nur mit unbeschriebenen Blättern zu tun«, folgerte Phil.
    »Das könnte beweisen, daß wir auf der falschen Fährte sind. Aber schließlich hat jeder Gangster mal mit einer blütenweißen Weste angefangen, und es ist leider nicht immer so, daß sie uns vor Antritt ihrer Laufbahn die Sparte mitteilen, auf die sie sich spezialisieren wollen.«
    Frank Bahr, der Zeichner, kam wenige Minuten später und legte uns das Porträt des Erpressers auf den Schreibtisch. Es war ein verschlagenes Gesicht mit eiskalten Augen.
    »Im Archiv habe ich schon naclisehen lassen. Wir haben zwei Gangster gefunden, die ihm ähnlich sehen. Aber beide sitzen im Augenblick im Gefängnis und verbüßen eine Strafe.«
    »Es scheint sich um einen Fall zu handeln, bei dem nur Anfänger auf seiten der Gangster mitwirken oder Leute, die uns bisher noch nicht den Gefallen getan haben, sich in unser Archiv eintragen zu lassen. Dabei haben wir ein so hervorragendes Register«, sagte Phil.
    »Soll ich das nette Gesicht fotografieren und vervielfältigen lassen?« fragte Bahr.
    »Ja, aber nicht mehr als zweitausend Stück«, sagte ich. Als Bahr gegangen war, berieten Phil und ich über das Abendessen. Wir wollten uns frühzeitig irgendwo ansagen, um nicht lange warten zu müssen. Mitten in unserer Beratung schrillte das Telefon. Ich riß den Hörer ans Ohr und meldete mich. Das Girl in der Zentrale hatte durchgesteckt. Eine aufgeregte Männerstimme keuchte mir ins Ohr:
    »Die Kidnapper haben sich gemeldet. Sie wollen 200 000 Dollar. Und zwar heute abend die Hälfte und morgen den Rest.«
    »Hallo, Jorgen, sind Sie es?« Ich kannte seine Stimme noch nicht per Telefon.
    »Ja, Mr. Cotton. Ich bin am Ende.«
    Ich hatte ebenfalls das Gefühl, daß der Manager die Nerven verlor.
    Vorbei der Traum von einem genüßlichen Abendessen. Ich lebte praktisch

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